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Schäfer in großen historischen Zügen ein Bild von dem Wirken
und Wesen des Heldenkaisers; Lieder, melche mehrere Gesangvereine
unter Leitung des Kapellmeisters Sahlender vortrugen, machten den
Schluß. An diese allgemeine Feier schloffen sich andere an, die in
engerem Kreise gehalten wurden. Zunächst die der Schulen. Die
Höhere Mädchenschule legte am Nachmittag des Haupttages in
einem Festakt, der im großen Museumssaale stattsand, die Feier
größtenteils in die Hände der Schülerinnen, welche in Wort und
Lied ein Lebensbild Wilhelms l. entrollten. Am Abend feierte der
Arbeiterbildungsverein das Gedächtnis des Kaisers, deffen
Leben Hauptlehrer Herrigel nach einleitendem Gesang in schlichten
Worten schilderte. Gleichzeitig sand in der evangelischen Ka-
pelle eine durch den Kapellen- und den Posauncnchor des Jüng-
lingsvereins verschöntc Gedächtnisseier statt, bei welcher Proseffor
v. Kirchenheim den Festvortrag hielt, und gleichzeitig wurden auch
die Kompagniefestlichkeiten der Gamison unter zahlreicher Be-
teiligung abgehalten. Der 23. Marz brachte die Feiern der Volks-
schule, Gewerbeschule, Dber-Realschule und des Gym-
nasiums; in allen Schulen legte die Jugend im Vortrag von
Gesängen und vaterländischen Dichtungen ZeugniS ab, daß sie die
Bedeutung des Festtages voll emvfinde und von patriotischem Ge-
sühle gehoben sei, und lauschte dann den Festreden, welche den glei-
chen Stoff von verschiedenen Gesichtspunkten aus behandelten und
in der Reihe der genaiinten Schulen von Rektor Strübe, Gewcrbe-
schulhauptlehrer Weitzel, Dr. Lorentzen nnd Profeffor Müller
gehalten wurden.
Das einmütige vaterländische Gesühl, das in diesen Tagen die
Bevölkerung Heidelbergs verbunden hatte, war auch eine Woche
später wieder lebendig, als es galt, den Fürsten Bismarck an
seinem 82. Geburtstag zu ehren. Mit Wehmut gedenken wir jetzt
dieses Fcstes, an dem Hcidclberg seinem größten Ehrenbürger ein
Denkmal auirichten durste. Jm Jahr 1895 war bei der Feier des 80.
Geburtstages des Altreichskanzlers der Gedanke, ihm ein sichtbares
Zeichen der Verebning in Heidelberg aufzustellen, ausgesprochen
ivorden j er fand jubelnde Zustimniiing, und bald waren die Mittel
Schäfer in großen historischen Zügen ein Bild von dem Wirken
und Wesen des Heldenkaisers; Lieder, melche mehrere Gesangvereine
unter Leitung des Kapellmeisters Sahlender vortrugen, machten den
Schluß. An diese allgemeine Feier schloffen sich andere an, die in
engerem Kreise gehalten wurden. Zunächst die der Schulen. Die
Höhere Mädchenschule legte am Nachmittag des Haupttages in
einem Festakt, der im großen Museumssaale stattsand, die Feier
größtenteils in die Hände der Schülerinnen, welche in Wort und
Lied ein Lebensbild Wilhelms l. entrollten. Am Abend feierte der
Arbeiterbildungsverein das Gedächtnis des Kaisers, deffen
Leben Hauptlehrer Herrigel nach einleitendem Gesang in schlichten
Worten schilderte. Gleichzeitig sand in der evangelischen Ka-
pelle eine durch den Kapellen- und den Posauncnchor des Jüng-
lingsvereins verschöntc Gedächtnisseier statt, bei welcher Proseffor
v. Kirchenheim den Festvortrag hielt, und gleichzeitig wurden auch
die Kompagniefestlichkeiten der Gamison unter zahlreicher Be-
teiligung abgehalten. Der 23. Marz brachte die Feiern der Volks-
schule, Gewerbeschule, Dber-Realschule und des Gym-
nasiums; in allen Schulen legte die Jugend im Vortrag von
Gesängen und vaterländischen Dichtungen ZeugniS ab, daß sie die
Bedeutung des Festtages voll emvfinde und von patriotischem Ge-
sühle gehoben sei, und lauschte dann den Festreden, welche den glei-
chen Stoff von verschiedenen Gesichtspunkten aus behandelten und
in der Reihe der genaiinten Schulen von Rektor Strübe, Gewcrbe-
schulhauptlehrer Weitzel, Dr. Lorentzen nnd Profeffor Müller
gehalten wurden.
Das einmütige vaterländische Gesühl, das in diesen Tagen die
Bevölkerung Heidelbergs verbunden hatte, war auch eine Woche
später wieder lebendig, als es galt, den Fürsten Bismarck an
seinem 82. Geburtstag zu ehren. Mit Wehmut gedenken wir jetzt
dieses Fcstes, an dem Hcidclberg seinem größten Ehrenbürger ein
Denkmal auirichten durste. Jm Jahr 1895 war bei der Feier des 80.
Geburtstages des Altreichskanzlers der Gedanke, ihm ein sichtbares
Zeichen der Verebning in Heidelberg aufzustellen, ausgesprochen
ivorden j er fand jubelnde Zustimniiing, und bald waren die Mittel