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zur Ausführung' gesammelt. Das Komitee, *), melches mit Hingebung
und Energie seine Aufgabe aufnahm, hatte dem Bildhauer Donn-
dorf, deffen großarlige Auffaffung oon Bismarck inan genügsam
kannte, die Ausführung der Marmorbüste übertragen; der Platz fiir
dasselbe war gegeben. Die Feier, welche am k. April trotz eineS
wenig günstigen Wetters doch ganz Heidelberg bewegte, nahm einen
einheitlichen und würdigen Verlauf. Von halb I I Uhr an süllte sich
der Festplatz, der leider nicht ausreichte, mn allgemeinen Zutritt zu
gewähren. Der Denknralsausschuß, die staatlichen Behörden, der
Stadtrat u. a. hatten vor dem Tenkmal, das von einer leichten Hülle
verdeckt war, Aufstellung genommen. Hinter demselben hatten die
vereinigten Gesangvcreine und das städtische Orchester Platz gefunden,
zur rechten Seite standen die Fahnenabordnungen einer großen Anzahl
bürgerlicher Vereine, während sich die Vertreter der Studenten in
feierlichem Aufzug links ausgestellt hatten. Auf den Wegen und auf
der nnt Brettern überdeckten Rasenstäche stand die große Menge der
mit Karten verschenen Gäste, daruuter die höheren Schnlen und vor
allein zahlreiche Damcn, die es sich trotz des wenig einladenden
Wetters nicht nehmen liesien, ihre mit Necht gerühmte Begeisterung
für den großen Staatsmann an den Tag zu legcn. A»s dcn fnr
den Wageuverkehr gelperrten Seitenstraßen drängte sich cine große
Volksmenge. Der Festplatz war mit Fahnen in den deutschen, badi-
schen und städtischen Farben geschmückt; auch die umliegenden Häuser
hatten Flaggeiischmnck nngelegt. Nachdem das städtische Orchester die
Jubelouvertüre von C. M. v. Weber vorgetragen hatte, gab der ver-
diente Borsitzende des Denkmalsausschusscs, Max Klingel, mit
folgenden Worten das Zeichen zur Enthüllung des Tcnkmals:

HochanschIIlichk FcstvcrjaIIImIuIIA:

AIS hcutc vor zwei Iahren auf dem Bismarck-Bonkett im Museum die
Anrestung an HeidelbergS Einwohncr erging, dem Fürsten Bismarck ein Denk-
mal zu weihen, da fand dieser Vorschlag jubelnde Zustimmung und fteudigst
flossen in kürzcstcr Zcit die hierzu nötigen Mirrel. Heute wird uns die
hohc Freude, diesen Wunsch oerwirklicht zu sehcn: cin Tenkmal für unscrn

*) E« bestand au8 den Herren: Kaufmann Louis Äovs, Mar Klingel
(Borsihender), Gch. Rat Kocnigsbergcr, Buchhändler Gustav Köster, Fabrikam
Fritz Landfried, Gch. Rcgierungsrat Psister, Hosjnwelier N. Trübner, Lber-
 
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