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handene Überrefte und Spuren der ehemaligeu, 1537 durch Blitz zer-
stötten oberen Burg festzusrellen. Die Arbeiten wurden noch 1900
begonnen, aber erst 1901 zu Ende gesührt.

Die Fundamente der Michaelsbasilika auf dem Heiligen-
berg, welche 1886 durch die Großh. Negierung freigelegt wordeu
waren, aber seitdem durch die Witterung und böswillige Zerstorung
gelitten hatten, wurden auf Anregung hiestger Altertumssreunde und
mit Unterstützung der Stadt von dem Konservator Baurat Kircher
wieder in den fttiheren Zusiand zurückgebracht und vor weiterer Zer-
storung geschützt. Die Arbeiten sind erst 1901 beendigt worden.

Die ausgedehnten Aus grabun gen, die im Auftrag und mit
Mitteln der Stadt Proscssor Dr. Pfafs auf beiden Neckarufern mit
so großem Ersolg begonncn hatte, wurden auch 1900 fortgesetzt.
Sie brachten weitere reiche Ergebnifse in Heidelberg und Neuenheim:
alamannisch-fränkische Gräber und La-Töne-Scherben aus dem Ge-
lände des Städtischen Gaswerks; spätbronzezeitliche Brandbestattungen
an der Speyerer Straße nahe dem Güterbahnhof, an der Moltke-
straße und aus der Werderstraße; römische Skelettgräber an der
Speyerer Straße; weitere Reste der schon früher aufgedeckten Fun-
damente der Bergheimer Kirche und innerhalb derlelben und des ste
umgebenden Friedhofs drei neolithische Hüttengruben und eine dem
fttiher aufgefundenen Töpserofen zugehörige alamanuische Hütten-
grnbe. Aber die Grabungen wurden von dem unermüdlichen For-
scher auch in die weitere Umgebung Heidelbergs ausgedehnt und
waren auch hier von überraschenden Ersolgen begleitet. Jn Rei-
lingen sand er Brandbestattnngen der Mittel-La-Time-Stufe; an der
städtischen Kiesgrube in Wiesloch aber entdeckte er besonders reiche
Neste der Vergangenheit: neben Brandbestattungen der jüngsten
Bronze- und der mittleren Hallstattzeit Erdbestattungeu der älteren
Hallstatt- und der alantannisch-fränkischen Zeit, Hüttengruben der
La-Tene-Periode, endlich Zeugnisse sür neolithische und römische
Siedelung.
 
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