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https://doi.org/10.11588/diglit.2726#0116
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heimisch und entfaltete neben der init auffallendem Erfolg gepflegten
Wirksamkeit im Lehramt eine außerordentlich umfaffende und ver-
dienstliche Thätigkeit, die allen öffentlichen Jnteressen seiner neuen
Heimat ffch zuwandte. Er, der in den Jahren von 1881—90 im
deutschen Reichstag als Vertreter Jenas eine hervorragende Stellung
eingenommen und reiche politische Erfahrung gesammelt hatte, trat
sofort als Führer an die Spitze der nationalliberalen Partei Heidel-
bergs und zeigte neben bewundernsiverter Schlagsertigkeit der Rede,
die sich bei aller Wärme politischer Überzeugung von jeder einseitigen
Parteileidcnschast frei hielt, znmal in den Zeiten der Wahlen eine
mahrhast vorbildliche Unermüdlichkeit und Arbeitskrast; wenige Jahre
nach seiner Übersiedelung nach Heidelberg wurde er in die Stadt-
vertretung und nicht lange danach in die evangelische Kirchengeineinde-
versammlung gewählt und übte in den Beratungen beider Körper-
schaften durch seine tiese Sachkenntnis und sein klares Urteil einen
bejtimmenden Einfluß; 1891 entsandte ihn die Universität als ihren
Vertreter in die Erste Kammer, in der er bis zu seinem Tode als
eines der angeiehensten Mitglieder galt; von 1897—93 stand er als
Proreklor an der Spitze der Hochschule. Aber auch andere Ämter
im Bezirk, in der Gesellschast, die man ihm vertrauensvoll entgegen-
brachte, lehnte er nicht ab, sondern wußte sie neben den zunehmenden
Aufgaben seiner akademischen und wiffenschastlichen Arbeit in immer
erfolgreicher Weise z» sühren: kurz, er war rasch der Mann des
allgemeinen Vertrauens geworden und hatte durch sein sreundliches
Eingehen auf jedes Jntereffe, das sich an ihn wandte, und durch
sein vornehmes und edles Wesen Verehrung und Liebe in allen
Schichten der Bevölkerung geuDffnen. Das zeigte sich in der allge-
mcinen Teilnahme bei der akademischen Trauerfeier in der Aula der
Universität, bei welcher Prosessor Dr. Jellinck in ergreifenden Worten
den Mann der Wissenschaft und der Lehre und die Persönlichkeit
des Heimgegangenen schildeUe,*) wie bei dem Zug nach dem Friedhos
und der Bestattungsfeier selbst, bei welcher alle Kreise vertreten waren;
*) Vcrgl. Georg Meycr. Wortc dcr Erinncrung, gelprochcn bci dcr
Trauerfeier am 2. März ISOO in der Aula zu Hcidelberg. Heideiberg 1900,
tlniverstiätsbuchdnickerei Hörning.
heimisch und entfaltete neben der init auffallendem Erfolg gepflegten
Wirksamkeit im Lehramt eine außerordentlich umfaffende und ver-
dienstliche Thätigkeit, die allen öffentlichen Jnteressen seiner neuen
Heimat ffch zuwandte. Er, der in den Jahren von 1881—90 im
deutschen Reichstag als Vertreter Jenas eine hervorragende Stellung
eingenommen und reiche politische Erfahrung gesammelt hatte, trat
sofort als Führer an die Spitze der nationalliberalen Partei Heidel-
bergs und zeigte neben bewundernsiverter Schlagsertigkeit der Rede,
die sich bei aller Wärme politischer Überzeugung von jeder einseitigen
Parteileidcnschast frei hielt, znmal in den Zeiten der Wahlen eine
mahrhast vorbildliche Unermüdlichkeit und Arbeitskrast; wenige Jahre
nach seiner Übersiedelung nach Heidelberg wurde er in die Stadt-
vertretung und nicht lange danach in die evangelische Kirchengeineinde-
versammlung gewählt und übte in den Beratungen beider Körper-
schaften durch seine tiese Sachkenntnis und sein klares Urteil einen
bejtimmenden Einfluß; 1891 entsandte ihn die Universität als ihren
Vertreter in die Erste Kammer, in der er bis zu seinem Tode als
eines der angeiehensten Mitglieder galt; von 1897—93 stand er als
Proreklor an der Spitze der Hochschule. Aber auch andere Ämter
im Bezirk, in der Gesellschast, die man ihm vertrauensvoll entgegen-
brachte, lehnte er nicht ab, sondern wußte sie neben den zunehmenden
Aufgaben seiner akademischen und wiffenschastlichen Arbeit in immer
erfolgreicher Weise z» sühren: kurz, er war rasch der Mann des
allgemeinen Vertrauens geworden und hatte durch sein sreundliches
Eingehen auf jedes Jntereffe, das sich an ihn wandte, und durch
sein vornehmes und edles Wesen Verehrung und Liebe in allen
Schichten der Bevölkerung geuDffnen. Das zeigte sich in der allge-
mcinen Teilnahme bei der akademischen Trauerfeier in der Aula der
Universität, bei welcher Prosessor Dr. Jellinck in ergreifenden Worten
den Mann der Wissenschaft und der Lehre und die Persönlichkeit
des Heimgegangenen schildeUe,*) wie bei dem Zug nach dem Friedhos
und der Bestattungsfeier selbst, bei welcher alle Kreise vertreten waren;
*) Vcrgl. Georg Meycr. Wortc dcr Erinncrung, gelprochcn bci dcr
Trauerfeier am 2. März ISOO in der Aula zu Hcidelberg. Heideiberg 1900,
tlniverstiätsbuchdnickerei Hörning.