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Am 29. Juli starb nach längerem Leiden im Alter von nur
40 Jahren Verlagsbuchhändler Ch. Theodor Groos. Er hatte
1888 die von einem seiner Vorfahren 1804 hier gegründete Sorti-
mentsbuchhandlung, die iin Lause der Jahre mehrmals den Besitzer
gewechselt hatte, übcrnommen und bis Ende 1899 betrieben. Nach
dem Tode seines Vaters, des Verlagsbuchhändlers Chr. Th. Groos
in Karlsruhe, verlegte er dcssen Geschäft nach Heidelberg und gab
das Sortimentsgeschäft aus Gesundheitsrücksichten auf.

Am 22. August verstarb Medizinalrat Heinrich Finck, der
über 30 Jahre hier gewirkt hatte. Am 4. März 1831 in Rappenau
als Sohn dcs dorligen Salinenarztes geboren, hatte er in Heidel-
berg das Lyceum, in Freiburg, Würzburg nnd Heidelberg die Uni-
versität besucht und sich nach (1855) rühmlichst bestandener Staats-
prüsung und kurzer Thätigkeit in Jllenau in Eberbach als Arzt nie-
dergelaffen. Jm Jahre 166s siedelle er als Bezirksassistenzarzt nach
Heidelberg über, wurde 1870 Bezirksarzt und blieb in dieser Stel-
lung bis zu seiner Zuruhesetzung im Jahre 1899. Ein gewiffenhafter
und sorgsältiger Arzt und Beamter war er wegen seines humanen
und liebenswürdigen Charakters allgemein beliebt.

Martin Kochenburger, der am 7. September im hohen
Altcr von 70 Jahren einem langjährigen Herzleiden erlag, hatte
als Kaufmann einen weilhin geachteten Namen. Sein feiner Ge-
schmack, seine hervorragende Sachkenntnis und seine unbedingte Zu-
verlässigkeit hatten sein Geschäft, viele Jahre das einzige in feiner
Art in hiesiger Stadt, zu hoher Vlüte und Ansehen gebracht. Erst
in vorgerücktem Alter übergab er es zweien seiner Söhne, die es in
der gleich vornehmcn Weise weiterführten; er hatte den großen
Schmerz, einen der Söhne vor sich ins Grab sinken zu sehen.

Am 3. Oktober wurde durch einen raschen Tod der langjährige
Hauptlehrer Maier Kahn aus einem arbeitsvollen und verdienten
Leben geriffen. An der zahlreichen Leichenbegleitung war zu er-
keiincn, daß cr sich durch seine gewiffenhaste 47 jährige Lehrarbeit
allgemeine Anerkennung erworben hatte. Jhm folgte nach einem
Monat am 6. November sein Kollege, der Hauptlehrer Karl Hog,
 
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