IV.
Politifches-, Industrielles-, Vereinsleben.
1. Polttisches Leben.
Der Jahrgang 1911 hat eingehend geschildert, wie die Wahlen
zum Reichstag, die in den Januar 1912 verlegt waren, von den
Parteien vorbereitet wurden. Von den fünf großen Parteien unseres
Wahlbezirks hatte die Fortschrittliche Volkspartei von vomherein auf
die Ausstellung eineS Kandidaten verzichtet und der Nationalliberalen
Partei Wafsenhilfe zugesagt, in der Überzeugung, daß der Liberalismus
sich zusammenschließen müfle, um sich durchzusetzen. Die National-
liberale Partei hatte den langjährigen Vertreter, Geh. Negierungsrat
Beck (früher Dberamtann in Eberbach) in Lahr, wieder ausgestellt,
das Zentrum den Schlossermeister Reinhard von Mosbach, die Kon-
servative Partei den Reallehrer Hollerbach in Heidelberg, die Sozial-
demokratie den Stadtverordneten Pfeiffle auS Mannheim. Dis
Parteien, seit lange wohl organisiert, haben den Kampf mit den
üblichen Mitteln der Agitation, in öffentlichen Versammlungen, in
Flugblättern, in Parteiblättern, in kleineren Gruppen und Komitecs
geführt, ohne daß dabei auffällige Tatsachen hervorgetreten wären.
Wir können hier nur berichten, daß die Nationalliberale Partei am
11. Januar eine letzte Heerschau hielt, welche der große Saal der
Harmonie nur mit Mühe saßte; auch eine größere Anzahl Damen
hatre der Einladung Folge geleistet. Die Versammlung wurde von
Proseffor Duenzer mit schwungvollen Worten eröffnet, woraus er
dem Führer der Partei in Baden, Geh- Hosrat Rebmann, das Wort
erteilte, der selbst von dem mächtig ecregten Gcfühl dieser Tage ge-
tragen, in großen Zügen die politische Auffassung der Lage und
Politifches-, Industrielles-, Vereinsleben.
1. Polttisches Leben.
Der Jahrgang 1911 hat eingehend geschildert, wie die Wahlen
zum Reichstag, die in den Januar 1912 verlegt waren, von den
Parteien vorbereitet wurden. Von den fünf großen Parteien unseres
Wahlbezirks hatte die Fortschrittliche Volkspartei von vomherein auf
die Ausstellung eineS Kandidaten verzichtet und der Nationalliberalen
Partei Wafsenhilfe zugesagt, in der Überzeugung, daß der Liberalismus
sich zusammenschließen müfle, um sich durchzusetzen. Die National-
liberale Partei hatte den langjährigen Vertreter, Geh. Negierungsrat
Beck (früher Dberamtann in Eberbach) in Lahr, wieder ausgestellt,
das Zentrum den Schlossermeister Reinhard von Mosbach, die Kon-
servative Partei den Reallehrer Hollerbach in Heidelberg, die Sozial-
demokratie den Stadtverordneten Pfeiffle auS Mannheim. Dis
Parteien, seit lange wohl organisiert, haben den Kampf mit den
üblichen Mitteln der Agitation, in öffentlichen Versammlungen, in
Flugblättern, in Parteiblättern, in kleineren Gruppen und Komitecs
geführt, ohne daß dabei auffällige Tatsachen hervorgetreten wären.
Wir können hier nur berichten, daß die Nationalliberale Partei am
11. Januar eine letzte Heerschau hielt, welche der große Saal der
Harmonie nur mit Mühe saßte; auch eine größere Anzahl Damen
hatre der Einladung Folge geleistet. Die Versammlung wurde von
Proseffor Duenzer mit schwungvollen Worten eröffnet, woraus er
dem Führer der Partei in Baden, Geh- Hosrat Rebmann, das Wort
erteilte, der selbst von dem mächtig ecregten Gcfühl dieser Tage ge-
tragen, in großen Zügen die politische Auffassung der Lage und