A. OSTMETOPEN.
1. DER KRYMAXTJ1I5CHE EllGR.
Herakles kommt vcn links heran, den Eber auf der
linken Schulter tragend. Er stemmt den linken Fuss gegen
den Rand des Fasses, dessen -Mündung die rechte untere
Ecke der Metope einnahm. Eurystheus ragt mit Brust und
Schultern aus demselben hervor und lieht mit erhobenen
Armen zu Herakles empor, welcher Miene macht, den Eber
auf ihn fallen zu lassen. Also ganz jene volkslhümlich-burleskc
Sccne, die wir von den Zelten der seh wäre figurigen Vasen-
bilder durch die Thoseionmetopen hindurch bis in die
Epoche der rumischen Sarkophage verfolgen können.
Erhalten sind, ausser der .Mündung des Fasses (P 29b
= V tSa), die linke Schulter des Eurystheus und die rechte
am Relicfgrutidc haftende Seite seines aufblickenden Kopfes
(gel", am 26. Dezember 1876 über der jonischen Säulenhalle
vor dem Mittelbau des Buteutcrions). Mit Hülfe dieses
Fundes habe ich in dem Fragment Expdd. I, 75,6 den linken,
dem Beschauer zugewandten Seitentheil dieses Kopfes wieder-
erkennen können (Nase und linke Seite vom Mund und Bart
fehlen). Danach war Eurystheus, wie Alias, mit der könig-
lichen Binde und lang wallendem Leckenhaar gebildet
Wahrscheinlich gehört zu dieser Figur auch eine emporge-
streckte rechte Hand, welche mit dem Reliefgrunde in eins
gearbeitet ist.
Vom Herakles linden sich Kopf und llrust mit dem
emporgehobenen rechten Oberarme aufTaf. XlUa abgebildet
(man vergl. auch die Erläuterungen zu dieser Tafel). Der
hierzu gehörige Körper scheint nach der Abbildung in der
Exped. 1, 75.3 zu anheilen, in Fans vorhanden zu sein. Der
linke Fuss ist an der Mündung des Kurvstheusfasses erhalten.
Vom Eber endlieh befindet sich die Schnauze und viel-
leicht noch das Auge unter den französischen Funden, welche
Theile in der Zeichnung der Exped. I, 75 7 und S umgekehrt
hauen abgebildet werden sollen, da der Eber auf unserer
Mctopc, ebenso wie wir dies in sämmtlichen übrigen Dar-
stellungen sehen, mit dem Rücken auf Herakles Schulter
gelegen haben wird (eine Abbildung der Ebcrschnauzc auch
in Müller-Wieselcrs Denkmälern 1 30, 131b).
2. Die Rosse des Diomedks.
Den ganzen Hintergrund der Metope scheint ein nach
rechts sprengendes Pferd gefüllt zu haben, dessen Kopf
rechts oben in stärkerem Relief hervortrat, Vor demselben
schreitet Herakles, in entgegengesetzter Richtung und hält
das Ross zurück, es mit beiden Händen am Zügel packend.
Erhalten sind vom Herakles: der Kopf Taf. Xllfb;
zu dem sieh nachträglich Schläfe und Ohr der linken Seite
hiiiziigefundcn haben; die Brust und der rückwärts gestreckte
linke Arm, an dem sich die Spuren der Zügel in der Richtung
auf einen Ansatz au der rechten Brustseitc cutlang ziehen.
Dieser scheint von der rechten Hand herzurühren, welche
die Zügel ebenfalls gepackt hatte. Auf diesen Zügclrcslcn
und der ihnen entsprechenden Bewegung des linken Armes
beruht die Zuteilung dieser lleraklestheüe zur Diontcdes-
metope. Wahrscheinlich besitze» wir auch die Beine dieses
Herakles, das linke fast ganz, das rechte bis unter das
Knie. Die Schenkel sind vom Saume eines grobstoiligen
Chitons bedeckt.
Vom Pferde befindet sich der Kopf in Paris (siehe
Espdd. I, 75,4). Die Zugehörigkeit zu unserer Metope ist
durch den Fundort desselben bei der Südantc des Prohaos
vollkommen gesichert, üeberdies scheint die Bruchstelle
am Halse der zügelhaltenden linken Hand des Herakles zu
entsprechen. Ferner besitzen wir vom Pferde ein Vorder-
beinfragment, an dem sieh der rechie Metopenrand erhalten
hat. Dadurch ist die Verweisung des Pfcrdevordertheilcs
in die rechte Hälfte der Metope vollends gesichert.
3. Geryones.
Der dreileibige gewappnete Riese, welcher die ganze
rechte Hälfte der Metope einnahm, ist nach links ins Knie
gesunken, das eine der behelmten Häupter vorn über geneigt.
Zwei seiner Schilde, die sich in gleicher Höhe decken,
seheint er noch an den Armen zu tragen; der driue ist
hinabgeglitten, so dass sein Rand den Erdboden berührt.
Herakles stemmt von links her seinen linken Fuss gegen
den Schenkel des Geryoncs und wird seine Keule, gegen
ihn geschwungen haben. Zwischen den Beinen des Herakles
ist der getödtete Hirt Furytion am Boden hingestreckt. Fr
liegt auf seiner rechten Seite, den Kopf nach links, so dass
dieser in der Vorderansicht erscheint.
Erhalten ist vom Geryoncs vor allem das bekannte
grosse Mctopenfragment im Louvre, Exp&l, I, 75,1, welches
in der Ergänzung, ebenda Tal". 78,1, so seltsam missverstanden
ist. Wir haben zu demselben hinzugefunden: ein Stück
vom Helm mit den Augen löchern, das sich zwar nirgends
anfügen lässt, aber sicher zu einem der Geryonesköpfe ge-
hört: ferner die Knioen und Fersen des knieenden Geryoncs-
leil.es und ein Randstück von dem zur Erde geglittenen
Schilde.
Die am Boden liegende Gestall, deren linke innere
Armbeuge unler der Kniekehle des Herakles sichtbar wird,
— in der Abbildung der Expedition sind die Reste dieser
1. DER KRYMAXTJ1I5CHE EllGR.
Herakles kommt vcn links heran, den Eber auf der
linken Schulter tragend. Er stemmt den linken Fuss gegen
den Rand des Fasses, dessen -Mündung die rechte untere
Ecke der Metope einnahm. Eurystheus ragt mit Brust und
Schultern aus demselben hervor und lieht mit erhobenen
Armen zu Herakles empor, welcher Miene macht, den Eber
auf ihn fallen zu lassen. Also ganz jene volkslhümlich-burleskc
Sccne, die wir von den Zelten der seh wäre figurigen Vasen-
bilder durch die Thoseionmetopen hindurch bis in die
Epoche der rumischen Sarkophage verfolgen können.
Erhalten sind, ausser der .Mündung des Fasses (P 29b
= V tSa), die linke Schulter des Eurystheus und die rechte
am Relicfgrutidc haftende Seite seines aufblickenden Kopfes
(gel", am 26. Dezember 1876 über der jonischen Säulenhalle
vor dem Mittelbau des Buteutcrions). Mit Hülfe dieses
Fundes habe ich in dem Fragment Expdd. I, 75,6 den linken,
dem Beschauer zugewandten Seitentheil dieses Kopfes wieder-
erkennen können (Nase und linke Seite vom Mund und Bart
fehlen). Danach war Eurystheus, wie Alias, mit der könig-
lichen Binde und lang wallendem Leckenhaar gebildet
Wahrscheinlich gehört zu dieser Figur auch eine emporge-
streckte rechte Hand, welche mit dem Reliefgrunde in eins
gearbeitet ist.
Vom Herakles linden sich Kopf und llrust mit dem
emporgehobenen rechten Oberarme aufTaf. XlUa abgebildet
(man vergl. auch die Erläuterungen zu dieser Tafel). Der
hierzu gehörige Körper scheint nach der Abbildung in der
Exped. 1, 75.3 zu anheilen, in Fans vorhanden zu sein. Der
linke Fuss ist an der Mündung des Kurvstheusfasses erhalten.
Vom Eber endlieh befindet sich die Schnauze und viel-
leicht noch das Auge unter den französischen Funden, welche
Theile in der Zeichnung der Exped. I, 75 7 und S umgekehrt
hauen abgebildet werden sollen, da der Eber auf unserer
Mctopc, ebenso wie wir dies in sämmtlichen übrigen Dar-
stellungen sehen, mit dem Rücken auf Herakles Schulter
gelegen haben wird (eine Abbildung der Ebcrschnauzc auch
in Müller-Wieselcrs Denkmälern 1 30, 131b).
2. Die Rosse des Diomedks.
Den ganzen Hintergrund der Metope scheint ein nach
rechts sprengendes Pferd gefüllt zu haben, dessen Kopf
rechts oben in stärkerem Relief hervortrat, Vor demselben
schreitet Herakles, in entgegengesetzter Richtung und hält
das Ross zurück, es mit beiden Händen am Zügel packend.
Erhalten sind vom Herakles: der Kopf Taf. Xllfb;
zu dem sieh nachträglich Schläfe und Ohr der linken Seite
hiiiziigefundcn haben; die Brust und der rückwärts gestreckte
linke Arm, an dem sich die Spuren der Zügel in der Richtung
auf einen Ansatz au der rechten Brustseitc cutlang ziehen.
Dieser scheint von der rechten Hand herzurühren, welche
die Zügel ebenfalls gepackt hatte. Auf diesen Zügclrcslcn
und der ihnen entsprechenden Bewegung des linken Armes
beruht die Zuteilung dieser lleraklestheüe zur Diontcdes-
metope. Wahrscheinlich besitze» wir auch die Beine dieses
Herakles, das linke fast ganz, das rechte bis unter das
Knie. Die Schenkel sind vom Saume eines grobstoiligen
Chitons bedeckt.
Vom Pferde befindet sich der Kopf in Paris (siehe
Espdd. I, 75,4). Die Zugehörigkeit zu unserer Metope ist
durch den Fundort desselben bei der Südantc des Prohaos
vollkommen gesichert, üeberdies scheint die Bruchstelle
am Halse der zügelhaltenden linken Hand des Herakles zu
entsprechen. Ferner besitzen wir vom Pferde ein Vorder-
beinfragment, an dem sieh der rechie Metopenrand erhalten
hat. Dadurch ist die Verweisung des Pfcrdevordertheilcs
in die rechte Hälfte der Metope vollends gesichert.
3. Geryones.
Der dreileibige gewappnete Riese, welcher die ganze
rechte Hälfte der Metope einnahm, ist nach links ins Knie
gesunken, das eine der behelmten Häupter vorn über geneigt.
Zwei seiner Schilde, die sich in gleicher Höhe decken,
seheint er noch an den Armen zu tragen; der driue ist
hinabgeglitten, so dass sein Rand den Erdboden berührt.
Herakles stemmt von links her seinen linken Fuss gegen
den Schenkel des Geryoncs und wird seine Keule, gegen
ihn geschwungen haben. Zwischen den Beinen des Herakles
ist der getödtete Hirt Furytion am Boden hingestreckt. Fr
liegt auf seiner rechten Seite, den Kopf nach links, so dass
dieser in der Vorderansicht erscheint.
Erhalten ist vom Geryoncs vor allem das bekannte
grosse Mctopenfragment im Louvre, Exp&l, I, 75,1, welches
in der Ergänzung, ebenda Tal". 78,1, so seltsam missverstanden
ist. Wir haben zu demselben hinzugefunden: ein Stück
vom Helm mit den Augen löchern, das sich zwar nirgends
anfügen lässt, aber sicher zu einem der Geryonesköpfe ge-
hört: ferner die Knioen und Fersen des knieenden Geryoncs-
leil.es und ein Randstück von dem zur Erde geglittenen
Schilde.
Die am Boden liegende Gestall, deren linke innere
Armbeuge unler der Kniekehle des Herakles sichtbar wird,
— in der Abbildung der Expedition sind die Reste dieser