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Vergrößerungen bei Lampenlicht. 573
der vorderen Breitseite zur Aufnahme der zu vergrößernden Platte
(Negativ oder Diapositiv) oder einer Handkamera im Format 9X12,
10X15 oder 13X18 cm eingerichtet ist. Zu beiden Seiten im Innern
des Kastens befindet sich je eine elektrische Halbwatt-Glühlampe, durch
welche die mattweiß gestrichene Innenwand ganz gleichmäßig erleuchtet
wird. Sie reflektiert ihr Licht auf die Platte. Der Grad der Ver-
größerung ist wesentlich von der Auszugslänge der Kamera abhängig.
In der Rückwand des Beleuchtungskastens befindet sich eine Tür, um
die Lampen, wenn erforderlich, auswechseln zu können.
Derartige Vergrößerungsapparate mit indirektem Licht besitzen
einige Vorteile: wenig Umfang, gleichmäßige Beleuchtung der Platte
mit diffusem, also zerstreutem Licht, wodurch man von dem Ne-
gativ (Diapositiv) entsprechend weiche und kornlose Vergrößerungen
mit guter Tonabstufung erhält. Das Objektiv kann, ohne daß eine un-


Fig. 259. Vergrößerungsapparat für indirektes Lampenlicht.

gleichmäßige Beleuchtung zu befürchten wäre, beliebig abgeblendet
werden, weshalb auch minderwertige Objektive verwendbar sind. Ein
Zentrieren der Lichtquelle ist nicht nötig. Schließlich sind die Apparate
mit indirektem Licht weniger kostspielig als Kondensorapparate, auch
rascher betriebsbereit und nehmen weniger Raum ein; infolgedessen läßt
sich der Apparat für indirekte Beleuchtung auch an der Wand aufhängen,
Objektiv nach abwärts, und das Bild auf einer wagerecht stehenden
Tischfläche auffangen. Zum Belichten wird dann einfach ein Blatt Brom-
silber- oder Gaslichtpapier oder eine Platte hingelegt.
Als Nachteil sei erwähnt, daß die Lichtquelle infolge des Licht-
verlustes durch Reflexion sehr stark sein muß, wodurch ein verhältnis-
mäßig großer Stromverbrauch stattfindet.
Über den Charakter von Vergrößerungen und die
Mittel, ihn zu beeinflussen, sei folgendes bemerkt:
 
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