574 Vergrößerungen bei Lampenlicht.
Unter- und Überbelichtung des Bildes üben dieselben Wirkungen
wie bei der Aufnahme, d. h. knäpp belichtete Bilder neigen zu Härte,
reichlich belichtete zu Flauheit. Bei Vergrößerungsapparaten, bei denen
es sich um durchfallendes Licht handelt, kommt noch der Einfluß der
Lichtquelle hinzu, und da lehrt die Erfahrung, daß zerstreutes
Licht, welches auf die Platte (Negativ oder Diapositiv) fällt, Vergröße-
rungen von weichem, harmonischem Charakter liefert, während ge-
strahltes (gerichtetes) Licht harte, kontrastreichere Bilder verursacht.
Aus diesem Grunde fallen die bei zerstreutem Tageslicht und bei in-
direktem Lampenlicht gefertigten Vergrößerungen im allgemeinen weich
aus, während die bei künstlichem Licht mit Kondensor, also bei strah-
lendem Licht, hergestellten Vergrößerungen gewöhnlich viel stärkere
Kontraste als das Original zeigen. Wenn nun dieses an sich schon hart
und kontrastreich ist, so würde eine durch gestrahltes Licht zustande
gekommene Vergrößerung diesen Charakter in erhöhtem Maße zeigen.
Um auch bei stärkstem Lampenlicht ein harmonisch abgestuftes, nicht
zu hartes Bild zu erhalten, ist es daher stets angezeigt, das Licht da-
durch zu zerstreuen, daß man zwischen Lichtquelle und Kondensor eine
feine Mattscheibe einschaltet oder noch besser ein weißes Überfangglas
(eine Art Milchglas), je näher die Scheibe dem Kondensor steht, desto
mehr werden die Gegensätze zwischen Licht und Schatten vermindert,
desto weicher fällt die Vergrößerung aus. Gewöhnlich stellt man sie
dicht neben ihn. Infolge der Lichtzerstreuung wird auch das Platten-
korn bei starken Vergrößerungen weniger oder gar nicht bemerkbar,
ebensowenig kleine zufällige Fehler, wie Blasen, Schlieren und Schrammen
im Kondensor oder in der Platte, die bei strahlendem Licht viel deut-
licher und bei Abblendung des Objektivs sogar störend erscheinen.
Aus dem Gesagten ergibt sich, daß man harte Platten mit Vorteil ent-
weder bei Tageslicht oder noch besser bei starkem, direktem Lampen-
licht, nach Einschaltung einer Mattscheibe hinter dem Kondensor, ver-
größert, flaue und dünne Negative hingegen bei schwachem künstlichem
Licht und ohne Mattscheibe. Bei Apparaten mit indirekter Beleuchtung
ist die Anwendung einer Mattscheibe natürlich überflüssig.
Es ist übrigens nicht ausgeschlossen, daß man bei geschickter
Verwertung aller auf den Bildcharakter Einfluß nehmenden Umstände
auch bei voller Tagesbelichtung zu kraftvollen Bildern gelangen kann.
Starkes Abblenden des Objektivs oder eine schwache künstliche Licht-
quelle führt stets zu härteren Bildern.
Schließlich bietet sich in der Wahl des Papieres oder der Platte
noch ein Mittel, um den Bildcharakter zu beeinflussen, denn es werden
sowohl hart als auch weich arbeitende Bromsilber- bzw. Gaslichtpapiere
in den Handel gebracht. Dasselbe gilt von Bromsilber- und Diapositiv-
platten. Auch die Röntgenplatten, welche sich durch ihre extradicke
silberreiche Schicht und große Deckkraft bei hoher Empfindlichkeit und
Unter- und Überbelichtung des Bildes üben dieselben Wirkungen
wie bei der Aufnahme, d. h. knäpp belichtete Bilder neigen zu Härte,
reichlich belichtete zu Flauheit. Bei Vergrößerungsapparaten, bei denen
es sich um durchfallendes Licht handelt, kommt noch der Einfluß der
Lichtquelle hinzu, und da lehrt die Erfahrung, daß zerstreutes
Licht, welches auf die Platte (Negativ oder Diapositiv) fällt, Vergröße-
rungen von weichem, harmonischem Charakter liefert, während ge-
strahltes (gerichtetes) Licht harte, kontrastreichere Bilder verursacht.
Aus diesem Grunde fallen die bei zerstreutem Tageslicht und bei in-
direktem Lampenlicht gefertigten Vergrößerungen im allgemeinen weich
aus, während die bei künstlichem Licht mit Kondensor, also bei strah-
lendem Licht, hergestellten Vergrößerungen gewöhnlich viel stärkere
Kontraste als das Original zeigen. Wenn nun dieses an sich schon hart
und kontrastreich ist, so würde eine durch gestrahltes Licht zustande
gekommene Vergrößerung diesen Charakter in erhöhtem Maße zeigen.
Um auch bei stärkstem Lampenlicht ein harmonisch abgestuftes, nicht
zu hartes Bild zu erhalten, ist es daher stets angezeigt, das Licht da-
durch zu zerstreuen, daß man zwischen Lichtquelle und Kondensor eine
feine Mattscheibe einschaltet oder noch besser ein weißes Überfangglas
(eine Art Milchglas), je näher die Scheibe dem Kondensor steht, desto
mehr werden die Gegensätze zwischen Licht und Schatten vermindert,
desto weicher fällt die Vergrößerung aus. Gewöhnlich stellt man sie
dicht neben ihn. Infolge der Lichtzerstreuung wird auch das Platten-
korn bei starken Vergrößerungen weniger oder gar nicht bemerkbar,
ebensowenig kleine zufällige Fehler, wie Blasen, Schlieren und Schrammen
im Kondensor oder in der Platte, die bei strahlendem Licht viel deut-
licher und bei Abblendung des Objektivs sogar störend erscheinen.
Aus dem Gesagten ergibt sich, daß man harte Platten mit Vorteil ent-
weder bei Tageslicht oder noch besser bei starkem, direktem Lampen-
licht, nach Einschaltung einer Mattscheibe hinter dem Kondensor, ver-
größert, flaue und dünne Negative hingegen bei schwachem künstlichem
Licht und ohne Mattscheibe. Bei Apparaten mit indirekter Beleuchtung
ist die Anwendung einer Mattscheibe natürlich überflüssig.
Es ist übrigens nicht ausgeschlossen, daß man bei geschickter
Verwertung aller auf den Bildcharakter Einfluß nehmenden Umstände
auch bei voller Tagesbelichtung zu kraftvollen Bildern gelangen kann.
Starkes Abblenden des Objektivs oder eine schwache künstliche Licht-
quelle führt stets zu härteren Bildern.
Schließlich bietet sich in der Wahl des Papieres oder der Platte
noch ein Mittel, um den Bildcharakter zu beeinflussen, denn es werden
sowohl hart als auch weich arbeitende Bromsilber- bzw. Gaslichtpapiere
in den Handel gebracht. Dasselbe gilt von Bromsilber- und Diapositiv-
platten. Auch die Röntgenplatten, welche sich durch ihre extradicke
silberreiche Schicht und große Deckkraft bei hoher Empfindlichkeit und