Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Dunkelkammerbeleuchtung. — Einlegen der Platten. — Aufnahme. 603

1. Die Dunkelkammerbeleuchtung.
Wegen der Empfindlichkeit gegen alle Strahlen des Spektrums
müssen die Farbenplatten beim Einlegen sowie Entwickeln mit äußerster
Vorsicht gegen Licht geschützt werden. Man arbeite entweder ganz
im Dunkeln oder wähle als Beleuchtung eine dunkelgrüne Lichtquelle,
über die vorangehend Angaben gemacht wurden, vermeide jedoch nach
Möglichkeit jede direkte Bestrahlung. Dunkelrotes, durch eine Matt-
scheibe stark gedämpftes Licht soll nur im Notfall und mit allergrößter
Vorsicht angewendet werden.
2. Das Einlegen der Platten.
Das Einlegen der Platten erfolgt am besten bei absoluter Dunkel-
heit. Es wird nach einiger Übung gelingen, diese Operation nach dem
Gefühl vorzunehmen. Die Platte wird im Gegensatz zur gewöhnlichen
Platte mit der Glasseite nach vorn, also verkehrt in die Kassette
eingelegt. Die äußerst empfindliche Schichtseite ist bereits in der
Packung durch einen Karton geschützt. Dieser wird auch mit in die
Kassette zum Schutze gegen den Druck der Federn oder Reibung mit
der Rückwand eingelegt. Platten und Karton müssen fest in der Kas-
sette liegen, damit ein gegenseitiges Verschieben während des Trans-
portes vermieden wird. Kassetten, die nur für extra dünnes Glas ein-
gerichtet sind, können die Farbenplatten nicht aufnehmen, da deren
Stärke 1,5 mm beträgt.
3. Die Aufnahme.
Zur Aufnahme ist unbedingt ein besonderes Gelbfilter erforder-
lich, das in den Größen 4,5X4,5, 6X6 und 9X9 cm geliefert wird.
Das Filter kann vor oder hinter dem Objektiv angebracht werden.
Durch die Umkehrung der Platte (Schichtseite nach hinten) ergibt sich
eine Fokusdifferenz, die bei der Einstellung ausgeglichen werden muß.
Dies geschieht am besten durch Umkehren der Mattscheibe, in der
Weise, daß die rauhe Seite der Scheibe nach außen zu liegen kommt.
Auch durch Verkürzen des Kameraauszuges um die Plattendicke, also
um 1,5 mm, nach dem Einstellen kann die Differenz ausgeglichen
werden. In allen diesen Fällen muß aber das Einstellen mit einge-
schaltetem Filter erfolgen.
Eine weitere sehr praktische Methode ist, mit normal liegender
Mattscheibe scharf einzustellen und das Filter erst kurz vor der Auf-
nahme hinter dem Objektiv anzubringen. Durch die Gelbscheibe
wird dann, wenn sie von entsprechender Dicke ist (wie z. B. beim Zeiß-
Ducarfilter), der Strahlengang derart verändert, daß die Bildschärfe etwa
1,5 mm nach rückwärts verlegt wird, also in die lichtempfindliche
Schicht der Platte. Bei der Aufnahme ist sehr auf die Beleuchtung des
Objektes zu achten; eine gleichmäßige kräftige Beleuchtung wirkt günstig,
dagegen sind starke Lichtkontraste streng zu vermeiden, weil sonst die
 
Annotationen