Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
604

Die Entwicklung.

Lichter durch Überbelichtung farblos erscheinen, die Schatten dagegen
vollständig dunkel und ohne jede Zeichnung bleiben.
Die Belichtungszeit beträgt ungefähr das 80fache einer ge-
wöhnlichen hochempfindlichen Platte ohne Gelb-
scheibe. Die im Handel befindlichen Belichtungsmesser und Tabellen
können Verwendung finden.
4. Die Entwicklung.
Zur Entwicklung der Farbenplatten sind zwei Lösungen nötig,
eine zur eigentlichen Entwicklung, die zweite zur Umkehrung des durch
die Entwicklung erhaltenen Negativs. Die gewöhnlichen Entwickler mit
Soda, Pottasche oder mit ätzenden Alkalien sind wenig geeignet, weil
die Gelatineschicht zu stark aufquillt. Den Vorzug verdient daher ein
mit schwächerem Alkali, nämlich mit Ammoniak, angesetzter Entwickler.
Meto1 - Hydrochinon hat sich besonders bewährt.
Die Zusammensetzung des konzentrierten Entwicklers lautet:

Wasser, destill.1200 ccm
Agfa-Metol.14,5 g
Agfa-Hydrochinon .4,6 „
Natriumsulfit, wasserfrei . . . 100 „
Bromkalium .6„
Ammoniak (D. = 0,910) ... 32 „
Zuerst werden Metol und Hydrochinon in warmem Wasser ge-
löst, dann Natriumsulfit und Bromkalium hinzugefügt, und erst wenn
die Lösung erkaltet ist, folgt das Ammoniak, welches die erwähnte
Dichte haben muß. Zur Entwicklung einer 13X18 cm-Platte nehme man
25 ccm konz. Entwickler
75 ccm Wasser.
Der Entwickler soll eine Temperatur von 18° C. haben. Bei
richtiger Belichtung ist in diesem Falle die Entwicklung nach 3 Mi-
nuten beendet. Auch während der Entwicklung vermeide man, die
Platte unnötig dem Dunkelkammerlicht auszusetzen. Man hält deshalb
die Schale stets bedeckt und kontrolliert nur zeitweilig ganz kurz in
der Aufsicht. Das Berühren der Schichtseite mit den Fingern ist un-
bedingt zu vermeiden. Die erste Kontrolle erfolgt nach etwa 30 Se-
kunden. Sind nur schwache Bildspuren sichtbar, so wurde zu kurz be-
lichtet und die Entwicklung muß dann auf 4 bis 5 Minuten ausgedehnt
werden. Erscheint das Bild in der Aufsicht deutlich auf rein weißem
Grund, so war richtig belichtet. Sieht die Platte grau aus und über-
mäßig gedeckt, so wurde zu lange belichtet und die Entwicklung muß
dann schon nach P,2 Minuten abgebrochen werden. Wenn die ganze
Platte aus irgendeinem Grunde verschleiert ist (z. B. durch schädliches
Dunkelkammerlicht), so kommt ein gutes Farbenbild überhaupt nicht
zustande.
 
Annotationen