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Debler, Werner [Editor]; Aderbauer, Herbert [Oth.]
300 Jahre Dreifaltigkeitskapelle in Schwäbisch Gmünd: 1693 - 1993; Geschichte und Geschichten — Schwäbisch Gmünd, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.42984#0136
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Schlossermeister Renz, Glaser Stahl, Flaschnermeister Bulling sowie Altarbauer Britsch).
Außerdem wurde im „Renovierungsprotokoll“ auf einige Münzen in der Dose Bezug ge-
nommen. Insgesamt kostete damals die Renovierung laut Aufstellung im Protokollbuch
der Debler-Stiftung6 1241,10 Mark.
Die Dose befindet sich heute samt den Zeitungs- und Protokollresten im Stadtarchiv
Schwäbisch Gmünd7.
Neue Kassette im Altarsockel
So wie unsere Vorfahren über die letzte große Renovierung im Jahre 1905 mittels Doku-
menten über die damalige Zeit informiert haben, so wollten auch die 13 Familienratsmit-
glieder des Jahres 1987 die nachfolgenden Generationen an das gelungene Projekt der
letzten Renovierung erinnern - mit Zeugnissen aus der Gegenwart. Deshalb wurde in den
Altarsockel ein mit einer Granitplatte verschlossenes Kästchen aus Kupferblech eingemau-
ert. In Goldlettem ist auf der Platte das Datum „14. Juni 1987“ eingemeißelt. Kästchen und
Platte wurden von den Handwerkern kostenlos gefertigt und eingemauert8. Außer einer
künstlerisch gestalteten Urkunde von Schulamtsdirektor Albrecht Gunzenhauser wurden
neben den 14 alten Münzen aus dem Jahre 1905 zehn Münzen des Jahres 1986, Zeitungs-
berichte aus den beiden Gmünder Tageszeitungen über die Renovierung, ein Protokoll der
Balthasar-Debler-Stiftung vom Februar 1987 sowie das Buch Werner Deblers über „Das
Geschlecht der Debler“ in die Kassette gelegt. Darüber hinaus enthält das Kästchen Auf-
sätze aus dem Einhorn-Jahrbuch 1986 und aus dem Katholischen Sonntagsblatt sowie eine
farbige Weihnachtskarte (Altarbild) von 1986, welche die Zahnradfabrik fünftausendmal
in alle Welt verschickt hatte. Eine Liste über die an der Renovierung beteiligten Firmen
dürfte für die Nachwelt ebenfalls interessant sein9.

Anmerkungen
1 Gmünder Tagblatt Nr. 137 vom 17. Juni 1905: „Über die vollzogene Renovierung wurde eine Urkunde
abgefaßt und dieselbe in den Steinaufbau des Altars eingeschlossen“; Protokollbuch der
Balthasar-Debler-Stiftung Nr. II (1890-1913), Sitzung vom 13. Mai 1905, § 285: „. . . und so wurde die
Urkunde von Maurermeister Waibel in den Altarschrein eingemauert“.
2 Die Identität derselben konnte bisher nicht ermittelt werden. Fest steht jedoch, daß es sich mit großer Wahr-
scheinlichkeit nicht um eine Ausgabe „Der Kocherbote“ (Amtsblatt & Generalanzeiger für den Oberamtsbe-
zirk & die Stadt Gaildorf) handelt; die Ausgaben Nr. 60 (vom 15. April 1905) und Nr. 89 (vom 7. Juni 1905)
wurden mit den Papierresten verglichen und für nicht identisch befunden. - Für die Übersendung der beiden
Zeitungsausgaben im Januar 1992 danke ich Herrn Kreisarchivar Dr. Müller vom Landratsamt Schwäbisch
Hall sehr herzlich.
3 Ausführliche Berichte über den Fund im Altarsockel der Dreifaltigkeitskapelle wurden von Helmut Bredl in
der Rems-Zeitung (vom 22. August 1986, S. 13) und von Kuno Staudenmaier in der Gmünder Tagespost
(vom 22. August 1986, S. 12) verfaßt.
4 Herrn Dr. Ulrich Klein, Leiter des Münzkabinetts vom Landesmuseum Stuttgart, gilt mein herzlicher Dank.
Er hat in seinem Schreiben vom 11. Juli 1986 sämtliche 14 Münzen bestimmt und aufgelistet:
a) Münzen laut „Renovierungsprotokoll“: 1. Deutsches Reich, 1 Pfennig 1905 F; prägefrisch, etwas oxidiert,
Jaeger 10; 2. Deutsches Reich, 2 Pfennig 1904 F; prägefrisch, etwas oxidiert, Jaeger 11; 3. Deutsches Reich,
5 Pfennig F; etwas gebraucht, etwas oxidiert, Jaeger 12; 4. Deutsches Reich, 10 Pfennig 1903 F; kaum
gebraucht, stärker oxidiert, Jaeger 13;
b) in rotem Reklame- und Werbezettel des Bankhauses Müller, Lübeck (mit Hinweisen auf die Ulmer Mün-
sterbaulotterie) eingewickelt: Lose: 5. Aluminiummedaille mit Öse („Anhängemedaille“) auf die Eröffnung

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