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Demmin, August
Handbuch der bildenden & gewerblichen Künste: geschichtliche, archäologische, biographische, chronologische, monogrammatische und technische Encyclopaedie der Baukunst, Bilderkunde, Bildhauerei, Buchbinderei, Buchdruckerei, Buchmalerei ... (Band 1): Encyclopädie der Schriften-, Bilder und Wappenkunde, Trachten, Geräthkunst, Gefässkunde, der bürgerlichen und kirchlichen Baukunst, Kriegsbaukunst und Schiffsbaukunst: mit über 1000 Abbildungen — Leipzig, [1877]

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https://doi.org/10.11588/diglit.23810#0080
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72

Einleitung.

ein Verfasser schwankend oder unklar sich ausdrückt, der be-
gründete Verdacht Platz greifen, dass er nicht gründlich vertraut
mit seinem Stoff ist, denn was man völlig weiss, kann man auch
leicht und sicher ausdrücken. Der Pomp einer wortreichen Beredt-
samkeit dient ja meist nur dazu, den Mangel an Wissen und an
tiefem Studium hinter schwülstigem Stil und mehr leeren als ge-
lehrten Phrasen zu verbergen.

Da die beste Beschreibung eines Denkmals oder Kunstwerks
nie die Deutlichkeit der einfachsten Skizze erreicht, sind die so
leicht wuchernd sich ausbreitenden Beschreibungen thunlichst unter-
drückt worden; die an ihre Stelle getretenen bildlichen Darstel-
lungen sind, wo immer möglich, nach Ländern, Arten und Zeiten-
folge geordnet und von kurzen geschichtlichen und technischen
Bemerkungen begleitet. So werden sie auf die geeignetste und
sicherste Weise Auskunft ertheilen, und es kann der Wissbegierige
ohne ermüdende Nachsuchung die zahlreichen Werkausdrücke und
die Einordnung in die geschichtliche und gewerbliche Reihe leicht
finden, auf dem Gebiet der Baukunst für jedweden Bau oder Bautheil,
auf dem Gebiet der Keramik für die den verschiedenen Ländern und
Schulen besonders eigenen Formen, sammt den in früheren Zeiten
dem einzelnen Erzeugniss gegebenen Namen und. den etwa nöthigen
Aufklärungen über chemische und technische Vorgänge.

Ebenso sind die Abschnitte, welche die Bildnerei und Ciselirung,
die Uhren-, Goldschmiede- und Eisen-Arbeiten, die Hausgeräthe,
Werkzeuge und Waffen behandeln, die der Malerei und ihren
Töchtern, der Stickerei, Weberei und Stecherei, ferner der Stein-
schneiderei, der Münzkunst und Buchbinderei gewidmeten Ab-
schnitte, mit zahlreichen Darstellungen der Gattungsformen aus-
gestattet, welche dem Auge des Beschauers die Entwickelungs-
geschichte jeder dieser Künste vorüberführen.

Der Abschnitt über Schriften- und Bilderkunde, in welchem
sich Proben von Schriftzeichen, Medaillen, Spielkarten und der-
gleichen Belege finden, meist vom Verfasser selbst nach den Ori-
ginalen gezeichnet, wird bei Einordnung von Kunstwerken gemäss
der Zeitfolge Beihilfe leisten und den noch nicht in diesen Gebieten
Eingeweihten gestatten, sich schnell und leicht zurecht zu finden.
Studien über Wappenbilder, über christliche Symbolik, über das
Kreuz und über die zu kirchlichem Gebrauch dienenden Gewänder,
Geräthe und Gefässe schliessen diesen Abschnitt.

Die Geschichte der Mosaik war in der französischen Ausgabe
dem Abschnitt über Baukunst angefügt. Da sie aber hier un-
mittelbar nach der Unterabtheilung über Gartenkunst und Strassen-
schmuck nicht am Platz zu sein schien, habe ich sie jetzt an den
Abschnitt über Malerei und zwar unmittelbar nach der Abtheilung
über Malerei auf Metall, Bergkrystall, Glas etc. versetzt. Diese
Geschichte der Mosaik ist zwar schon einmal von mir im Moniteur
universel, dem amtlichen Blatt des französischen Kaiserreichs, 1867
veröffentlicht worden, jedoch seitdem vervollständigt. Damals galt
sie als erste erschöpfende Arbeit auf diesem Gebiet. — Ihre Stel-
 
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