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— 90 -
IV.

Die Bildnmralimungen
und die übrige Ornamentik des Silberaltars,

(Peter Flötner.)

Wie ich schon früher bemerkt habe, besitzt der Altar-
aufsatz ein weit vorspringendes, schrankförmiges Gehäuse,
dem die silberne Predella als Postament dient. Das Gehäuse
besteht aus zwei beweglichen Flügeln und schliesst oben
mit einer Art Tympanon. An jeder Seite dieses schliessbaren
Gehäuses befindet sich ein unbeweglicher Flügel, der die
Form eines Rechteckes bildet und oben von einem horizon-
talen Architrav bekrönt ist. Alle Einzelbilder, sowohl die
Hans Dürerschen Oelgemälde, als auch die silbernen Reliefs,
die das Innere des Gehäuses birgt, sind von dekorierten
Rahmen eingefasst und zwar so, dass der Rahmen des
einen Bildes zugleich auch die Umrahmung des anderen
bildet. Die Rahmen der Oelgemälde sind von solidem
Holz, wie die dünnen, vertieften Rahmenleisten zeigen, die
das Bild unmittelbar umgrenzen. Die übrigen breiten Flach-
rahmen sind mit silbernen Ornamenten beschlagen, jedoch
nur die der beweglichen Flügel des Gehäuses; die Ein-
fassungen an den unbeweglichen Nebenflügeln tragen keinen
Metallbeschlag. Da jedoch die unbeweglichen Nebenflügel
die reichsten Verzierungen aufweisen, will ich mich zunächst
ihrer Beschreibung zuwenden. Bekanntlich enthält jeder
der zwei unbeweglichen Seitenflügel drei Oelgemälde. Die
horizontalen Querrahmen, gesimsartig gebildet, sind von
grosser Einfachheit und nur durch zahlreiche Einschnitte
dekorativ belebt. Ueber dem Querrahmen des obersten

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