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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]
Designtheoretisches Kolloquium — 9.1985

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Lange, Karl-Heinz: Methodische Entwicklung einer Satzschrift unter Nutzung der elektronischen Datenverarbeitung
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https://doi.org/10.11588/diglit.31833#0220

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Allerdings bedauere ich, daß ich diese papiersparende Schrift
nicht früher entworfen habe. Ich wartete auf einen Auftrag, wie
das in unserer Planwirtschaft üblich war - wie es nicht mehr üb-
lich sein darf, wenn ich die ökonomische Politik der SED richtig
verstehe. Wieviele Tonnen Papier hätten zusätzlich eingespart
werden können? Nehmen wir Designer unsere Mitverantwortung ernst
genug?

Die Situation in der Polygrafie vor zehn Jahren forderte große
Investitionen : Um schneller und kostengünstiger drucken zu
können, mußten wir leistungsstarke Textverarbeitungssysteme in
die DDR importieren. Auch die systemgebundenen Schriften mußten
zunächst gegen Devisen gekauft werden. Konnten wir erreichen,
wenigstens in der Schriftentwicklung vom Import unabhängig zu
werden? Da, das war möglich mit importierter CAD-Technologie , mit
ausgebildeten Technikern und Designern, die alle gegebenen Vor-
teile zu nutzen verstehen.

Die Schrift MINIMA ist zunäch'st für Digiset-Systeme gedacht. Die
bisher gegebene grobe Rasterung kleiner Schriften erzwang eine
Zfeichnung in diesem Raster (Bild 5). Der Designer muß in der

Bild 6

Bild 5

fließenden Kontur die spätere "Treppenwirkung" kalkulieren, um
störende "Brüche" zu vermeiden. Die Bleistiftzeichnung auf Trans-
parent wird mit einem Sensor abgetastet. Die Meßwerte der X- und
Y-Achse beziehen sich auf die linke Vorweite, mit einem Achsen-
kreuz gekennzeichnet . Eine Gerade ist darstellbar mit Anfangs-
und Endpunkt . Gekrümmte Linien benötigen mehrere Punkte. Gleiche
 
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