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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]
Designtheoretisches Kolloquium — 9.1985

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Kolbe, Peter: Ornamente und Mosaike - zur Problematik ebener Flächenbedeckung
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https://doi.org/10.11588/diglit.31833#0069

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Pet e r Kolbe

Ornamente und Mosaike -

zur Problemati.k ebener Flächenbedeckung
1. Vorbet rachtungen

Die nachfolgenden Untersuchungen lassen sich einordnen in eine
erweiterte Problemanalyse zur rechnerunterstützten Flächen-
gestaltung des Systems DECOS der Hochschule für industrielle
Formgestaltung Halle. Sie sind aber gleichzeitig Ausdruck einer
gegenwärtig zu beobachtenden tendenziellen Annäherung zwischen
Naturwissenschaften und Kunst durch die Vermittlerdienste des
Comput e rs:

Die Naturwissenschaften und die experimentelle Mathematik be-
dienen sich zunehmend rechnergestützter Hilfsmittel (Vollgrafik-
Farbdisplays, Plotter) speziell zur grafischen Darstellung hoch-
komplexer Forschungsresultate. - Ebenso werden in den künstleri-
schen Bereichen zunehmend hochleistungsfähige Grafik-Rechner-
systeme für z. T. vollständige Modellierungen und Gestaltungen
eingesetzt.

Innerhalb einer derartigen punktuellen Annäherung ist es - auf
der einen Seite - für die Naturwissenschaften denkbar, daß sie
von dem Wissen der künstlerischen Bereiche profitieren; es er-
scheint aber - auf der anderen Seite - sinnvoll und nützlich,
wenn nicht sogar notwendig , daß ausgewählte auf den Rechnerein-
satz orieptierte künstlerisch-gestalterische Bereiche die reichen
Erfahrungen mathematisch-naturwissenschaftlicher Disziplinen bei
abst rakten Problemanalysen, der Ableitung von Gesetzen und deren
Handhabung nutzen.

Kennzeichnend für den Einsatz von vollgrafischen Rechnersystemen
innerhalb naturwissenschaftlicher Experimente der jüngsten Zeit
ist ihre Orientierung auf die Beschreibung des dynamischen Ver-
haltens komplexer Systeme [/!/ bis /4/), die durch konkurierende
Einflußsphären bestimmt sind. Grafisches Resultat sind dabei
hochkomplexe Grenzst rukturen zwischen Subsystemen, deren fraktaler
Charakter offenbar Merkmal zahlreicher Naturphänomene zu sein
scheint /5/, /6/. Und vielleicht läßt sich der Berührungsbereich
zwischen Kunst und Naturwissenschaft am ehesten mit einer der-
 
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