Minden und Marburg.
1869—1872.
/T^s war in der zweiten Hälfte des April 1869, als ich, vom
Mindener Brchnhofe kommend, die lange Weserbrücke über-
schrikt und in das damals noch mit Mauern und Wällen um-
gürtete und mit einem schönen Elacis umgebene Minden ein-
rückte. Durch die Weserstrcche auf den Marktplah gelangt, hat
man zur Rechten eine höher gelegene, in die Nähe des damaligen
Eymnasiums führende und zur Linken eine tiefer unten ver-
laufende ruhige Strrche, auf der linken Seite mit zierlichen, villen-
artigen Häusern geschmückt, deren hintere Eärten bis zu einem
Wassergraben und dem jenseits desselben befindlichen Glacis
reichten) das anmutigste dieser Häuser gehörte dem Kaufmann
Busch, der es mit seinem einzigen, die Tertia besuchenden Sohne
Iulius bewohnte. Die Frau des Hauses war gestorben, und eine
Hausdame, Fräulein Ehmann, führte das Regiment. Hier fand
ich eine Treppe hoch ein höchst angenehmes Zimmer, richtete mich
mit meinen Büchern und Sachen wohnlich ein und machte dann,
von einem Schüler geleitet, meine Antrittsbesuche bei den Kol-
legen. Minden hatte eine stark besuchte, Gymnäsium und Real-
schule kombinierende Anstalt, an deren Spitze der Direktor
Eandtner stand, ein energischer, sehr tätiger Mann, welcher seine
umfangreiche Amtstätigkeit in vortrefflicher Weise versah. Ihm
galt mein erster Besuch; er empfing mich freundlichst und teilte
mir mit, dah ich mit drei andern Probekandidaten, Adolf, Schmidt
und Völkers, zusammen als Hilfslehrer mit 1200 Mark jährlich
1869—1872.
/T^s war in der zweiten Hälfte des April 1869, als ich, vom
Mindener Brchnhofe kommend, die lange Weserbrücke über-
schrikt und in das damals noch mit Mauern und Wällen um-
gürtete und mit einem schönen Elacis umgebene Minden ein-
rückte. Durch die Weserstrcche auf den Marktplah gelangt, hat
man zur Rechten eine höher gelegene, in die Nähe des damaligen
Eymnasiums führende und zur Linken eine tiefer unten ver-
laufende ruhige Strrche, auf der linken Seite mit zierlichen, villen-
artigen Häusern geschmückt, deren hintere Eärten bis zu einem
Wassergraben und dem jenseits desselben befindlichen Glacis
reichten) das anmutigste dieser Häuser gehörte dem Kaufmann
Busch, der es mit seinem einzigen, die Tertia besuchenden Sohne
Iulius bewohnte. Die Frau des Hauses war gestorben, und eine
Hausdame, Fräulein Ehmann, führte das Regiment. Hier fand
ich eine Treppe hoch ein höchst angenehmes Zimmer, richtete mich
mit meinen Büchern und Sachen wohnlich ein und machte dann,
von einem Schüler geleitet, meine Antrittsbesuche bei den Kol-
legen. Minden hatte eine stark besuchte, Gymnäsium und Real-
schule kombinierende Anstalt, an deren Spitze der Direktor
Eandtner stand, ein energischer, sehr tätiger Mann, welcher seine
umfangreiche Amtstätigkeit in vortrefflicher Weise versah. Ihm
galt mein erster Besuch; er empfing mich freundlichst und teilte
mir mit, dah ich mit drei andern Probekandidaten, Adolf, Schmidt
und Völkers, zusammen als Hilfslehrer mit 1200 Mark jährlich