Dietz, Eduard: Die deutsche Burschenschaft in Heidelberg: ein Beitrag zur Kulturgeschichte deutscher Universitäten (Heidelberg, 1895)

VIII.

Das Wintersemester 1844/45.

(Zcheffel als Allemanne.)

Allgeftallig will der Drang sich ftebcn.
kundertbalmig zweigt es griin hervor;
Frischein 5taniin entkeiint ein inarkig Leben,
?aaten streben bauinig ftoch einpor.

Faßt die Briiderftand,

Murzelt in einand',

Festverwachsen trotztauch schwankes Rohr I

(R. Blind (844.)

urch die Propaganda der Walhalla und Lumpia wurde uicht
nur in der Schar der Finken uud Mitkneipanten die bis-
herige uubedingte Autorität der Korps untergraben, sondern auch
im 8.0. selbst Stimmnng gemacht für die burschenschaftlich-pro-
gresfistischen Anschauungen. Entgegenkommen fanden diese nainent-
lich bei den drei süddeutschen Korps, der seit 1842 wieder ins
Leben gerufenen Palatia, der 1838 gegründeten Nassovia und
der Suevia, wührend die (übrigens bald eingehende) Helvetia
und die drei norddeutschenKorps, Gueslphalia, Saxoborussia
und die 1842 gestiftete Vandalia, fich ablehnend verhielten4
Senior der Suevia war damals der am 22. Februar 1822
geborene eniräl msä. Adolf Kußmaul, der jetzt in Heidelberg
lebende hochberühmte Mediziner, der sowohl im 8. 0. wie in der
weiteren Studentenschaft als hervorragender Kommilitone und

i) Doch wird speziell voii R. v. Bennigsen, der um jene Zeit Van-
dalensenior ivar, berichtet, daß er mit Aegidi, Versmann und anderen
Führern der burschenschaftlich-progressistischen Partei intimere Beziehungen
unterhielt.