Dietz, Eduard: Die deutsche Burschenschaft in Heidelberg: ein Beitrag zur Kulturgeschichte deutscher Universitäten (Heidelberg, 1895)

XII.

Oeue NntcrdrücUumI und Mrugründung.

Dann war's, als ob die ^aiten schrillten:
„Wann koinmt dte Zeit, wann bricht der
Traum?

wann greistIhr wiedernach denSchilden?
WanngrüntdesReichsverdorrterBaum?"

ie wenigen Burschenschafter, welche nnch dein stnrmischen
Sommersemester 1849 sich im Winter 1849/50 in Heivelberg
wieder zusammenfinden konnten, schlossen sich jetzt, bald verstärkt
durch neuen Zuwachs, wieder in eine einzige Bnrschenschaft zu-
sammen, in die Germania. Dieselbe konstituierte sich Ende des
Wintersemesters mit den Farben „schwarz-rot-gold" und reichte zn
Anfang des Sommersemesters 1850 ihre Statnten beim Senate
ein, woranf sie sich zunächst derselben Duldung zu erfreuen hatte,
wie der seit Hochsommer 1849 gleichfalls wieder aus den seit
Sommer 1848 in drei Partien zerfallenen fünf Korps st rekon-
fütuierte 8. 0. — Plötzlich jedoch, gegen Ende des Sommer-
semesters 1850, entdeckte das Universitütsamt, „daß die Germania
dieselbe Burschenschaft sei, die im Jahre 1818 ihren Anfang ge-
nommen, jener unfelige Verein, an deffen krankhaften
Jdeen unser armes deutsches Vaterland bis in die
neueste Zeit mühsam zu verdanen hatte," und zwar schloß
man diese Jdentirät aus ihrer Oppositionsstellung zu den Korps,
aus ihrem offiziellen Namen „progresfistische Stndentenverbindnng"
und dem Umstand, daß sie „wisfenschaftliche und sittliche Ten-

Unter denen jedoch die Nassovia durch die Rhenania ersetzt wurde.