Dietz, Eduard: Die deutsche Burschenschaft in Heidelberg: ein Beitrag zur Kulturgeschichte deutscher Universitäten (Heidelberg, 1895)

III.

DuF I. Wartbmgfest und seim Fülgen.

Ich bring dem schwarz-rot-goldnen Bande,
^ Das unsre cherzen sanst umzog

Dem teuern deutschen Vaterlande
Aus voller Brust ein donnernd choch!
wir schwuren sa ihm treu zu sein
And Araft und Leben ihm zu weihn.

^Km Sommersemester 1817 bot sich der Burschenschaft zunächst am

I I.Juni zur Vorseier des Tages von Belle Allianee, und dann
zu Anfang Juli anläßlich der Anwesenheit Jean Paul Friedrich
Richters Gelegenheit, in der Össentlichkeit hervorzutreten. Jm
August erhielt sie das vom 11. gl. Mts. datierte Einladungs-
schreiben der Jenaer Burschenschaft zur Theilnahme an dem auf
t8. Oktober geplanten großen Burschenfeste auf der Wartburg,
auf welches sie unterm 6. September 1817 zusagend antwortete^).
Da eine genaue Beschreibungch des Festes selbst und seines Nach-
spieles auf dem Wartenberg außerhalb des Rahmens dieser Zeilen
liegt, so seien hier nur die Hauptmomente hervorgehoben. Unter
den 468 Teilnehmern des Festes, die den 10 Universitäten Berlin,
Erlangen, Gießen, Göttingen, Heidelberg, Jena, Kiel, Leipzig,
Marburg und Rostock angehörten, überwogen, bei der Notwendig-
keit, die ganze Reise zu Fuß oder im Wagen zu machen, selbst-
verständlich die Angehörigen der mitteldeutschen Universitüten.
Heidelberg war durch einige 20 Bundesbrüder vertreten, von

1) Text des Einladungsschreibens bei Keil S. 379; Text der Antwort
in den B. Bl. 1887 S. 307.

2) Die beste zweifelsohne bei Keil a. a. O. S. 377—407.