23
De» merkwürdige», a»f S. 6, 1. Sp. mecl. verzeich»ete»
Vorkommnissen wäre ei» im Frühjahr 1686 i» der Kirche dem
Steinhaufen verübter, i» der Sch»sse»rieder Klosterchronik und
»ach derselbe» i» des Verfassers Schrift über Schussenried
(S. 59 und 60) berichteter Opferdiebstahl anzufüge».
Zu S. 7 : Die Künstlerfamilie Z i »i m e r m a n » be-
treffend —, so findet sich weder in dem bayerischen Künstler-
lexiko» von Lipowsky »och bei Sighart, Geschichte der bildende»
Künste in Bayern, der Architekt Dominik Zimmermann ans
Landsberg a. L. erwähnt. Ein Joh. Bapt. Zimmermann, ge-
boren zu Steingaden, Maler, auch Hofstnccateur in München,
gestorben ebendaselbst am 26. Februar 1758, welcher um das
Jahr 1756 zu Ingolstadt nl tresco, zu Dietramszell in der
Klosterkirche daö Chvraltarblatt, weiter in Andechs und Lands-
Hut re. gemalt habe, findet sich aufgeführt. Das Ergebnis von
in Landsberg angestellten Nachfragen steht dermalen noch aus.
lieber die Wallfahrtskirche zu Nenbirnau s. Weiler
ch. Staig er, Kloster Salem rc., S. 431—434, 445—453.
Zn S. 12, 2. Sp. unten: Hier sind aus Versehen die
Ziffern 23—27 ausgelassen und folgen nach:
23.
Das ganz silberne große Prozessionskreuz init zwei^col^tllis.
24.
Die anwesenden Herren Ltuckiosi.
25.
Die sämtliche fremde hochehrwürdige Geistlichkeit.
26.
Vier Trompeter und ein Pauker zu Fuß.
27.
Das prächtige lllerculum Ls. ?. X. Xorberti, in lebender
Figur vorgestellt, präsentierte zugleich die schuldigste Anbetung
des hochwürdigst- und allerheiligsten Sakramentes, des Altars,
wie auch seine glorreiche Besiegung über Dnncllelinum, war
beinebens mit-fünf kleineren Schildlein und folgender In-
schrift ausgeziert:
bilde parils OeVs est, czVeN VIr§o pons VItex se,
Hoc clurn coelesti Lisrmine plenu tliir.
Lut Dnircllline tuum Xorbertus OoAms. rekutut.
VirZinis llunc Xatum, cum clocet esse OHum.
Druckfchlerberichtigung: In Nr. 2, S. 5, 2. Sp. soll
es statt Maurers heißen: Mesners und ist „dortigen" zu
streichen; S. 6 statt „znanuent": znenncnt; statt vegestalt:
vugestalt; statt verwandten: vormaligen.
Zur Geschichte des Tandkapitels Gmünd.
Gmünd bildete schon früher ein zum Bistum Augsburg
gehöriges Landkapitel, verlor aber im Jahr 1816 vier Pfarreien,
Heuchlingen, Hohenstadt, Schechingen und Untergröningen an
daö nengebildete Dekanat Hofen, erhielt dagegen noch in dem-
selben Jahre ans dem znm Bistum Konstanz gehörigen alten
Landkapitel Neuhausen die Pfarrei Ebersberg und im Jahre
1821 aus dem zu demselben Bistum gehörigen Landkapitel
Geislingen fünf Pfarreien, Hohenrcchberg, Neichenbach, Wald-
stetten, Wiuziugen und Wißgoldingen. Durch bischöfliche
Erektions-Urkunde vom 20. Oktober 1863 ist Schlcchtbach,
früher ein Filial von Spraitbach, zu einer selbständigen
Pfarrei erhoben worden. Jetzt zählt das Dekanat Gmünd
folgende 23 Pfarreien: 1) Bargan, 2) Bartholomä, 3) Gmünd
mit sieben Kaplaueistcllen und einem Vikariat, 4) Herlikofen,
5) Hohenrcchberg, 6) Iggingen, 7) Lautern, 8) Leinzell,
9) Mögglingen, 10) Muthlangen, 11) Oberbettringen, 12)
Neichenbach, 13) Schlechtbach, 14) Spraitbach, 15) Straß-
dorf, 16) Unterböbingen, 17) Wäschenbeuren mit Vikariat,
18) Waldstetten mit Vikariat, 19) Weiler i. d. B., 20) Wetz-
gau, 21) Winzingen, 22) Wißgoldingen, 23) Zimmerbach.
Das Dekanat Gmünd umfaßt also außer dem ganzen Ober-
amt Gmünd, durch einzelne zugehörige Pfarreien auch noch
Welzheim, sowie einen kleinen Teil des Oberamtö Gaildorf
im Jagstkreis und auch noch das im Neckarkreis gelegene
Oberamt Backnang.
Etwas Geschichtliches Vvn Geiiningen im Obre-
amt Riedlingen.
(Von K. Bücher, Lehrer.)
Das Dorf Grüningen am Teutschbuch gilt allgemein als
jener Ort, in welchem die Grafen von Grüningcn seßhaft
waren, und letztere werden als allernächste Verwandte der
Grafen von Württemberg bezeichnet. — Es sei mir gestattet,
ans der reichen Geschichte meines Anstellungsortes etwas für
dieses Blatt Einschlägiges auszuheben, und zwar fürs erste das
Vorfüht-en einiger Grafen von Grüningen, fürs andere das
Aufzählen hiesiger Herren vom geistlichen Stande, soweit ich
sie in Originalurkunden, Chroniken n. a. ermittelte.
n. Grafen von Grüningen.
1. Graf Wernher vvn Grüningen »ins Jahr
1090. Sein Vater hieß Conradns von Wirtenberg, Zeuge
bei den Verhandlungen in Bempflingen wegen Stiftung von
Zwiefalten; seine Mutter war eine Gräfin von Achalm; die
beiden Vetter Wernhers — Kuno und Luithold — sind
Brüder seiner Mutter und die Stifter vom Kloster Zwie-
falten (1089). Der Bruder von Wernhers Vater hieß Bruno,
Abt von Hirsau; als der Onkel von seiner Großmutter wird
Papst Leo IX. genannt. Im Jahre 1051 machte letzterer
bei diesen Verwandten auf der Burg Zwiefalten einen Besuch
und reiste von da zur Familie seiner Schwester, der Gräfin
vvn Calw. — 2. Graf Egon von Grün in gen und seine
Schwester Hailwilgild, in etlichen Chroniken als Kinder von
Graf Wernher ausgestellt, sind Stifter vom Kloster Heilig-
krenzthal (7 km westlich von Riedlingen). Im Krenzgang
daselbst findet sich als erstes das Bildnis dieser Gräfin im
Aebtissinkleide.
b. Geistliche in und von Grün in gen.
1) CH nonradus, Leutpriester 1225; 2) Al brecht, ge-
nannt Schrakv, Pfarrverweser 1228, Zeuge bei Stiftung von
Heiligkrenzthal; 3) Wernher, Leutpriester 1300; 4) B u r-
kard, Pfarrer 1307; 5) Hans Zädeli 1406; 6) Jakob
Spörlin 1456—1464; 7) Thomas Waldeck, Pfarrer;
8) Johannes Boler; 9) Konrad Sälig 1466—1467;
10) Peter Haß 1467—1487; 11) Johannes Hunder-
sing 1487—1521; 12) Johannes Thicsen; 13) Mathcs
Stöcklin 1521; 14) G. Neubrand 1595—1619; 15)
Paul Müller 1619—1621; 16) Blasi Abt 1621 — 1630;
17) Sanier 1630—1633, flüchtete sich vor dem Kriegs-
volk und erhielt in Riedlingen die Nachpredigerstelle; 18) Seb.
Sartorius, Pfarrer 1633—1647, dann bis 1677 Pfarrer
hier in Grüningen und in Riedlingen mit dem Sitz in der
Stadt; in dieser Zeit besorgten n. a. den hiesigen Gottesdienst
Heinrich Rensch, Kaplan in Riedlingen 1649; 19) Joh.
Nueff, Pfarrer 1678—1700; 20) Pfarrer Niescher
1710—1720, flüchtete sich nach Möhringen bei Tuttlingen;
21) Joh. Georg Haneisen 1720—1747; 22) Johann
Jakob Lieb 1747—1799, geb. 1718 zu Kappel, Deka»
vvn 1781 —1794; 23) Melchior Hofmeister; 24) Joh.
Evg. Bert sch, geb. 1762 zu Dürmentingen, Pfarrer 1800
De» merkwürdige», a»f S. 6, 1. Sp. mecl. verzeich»ete»
Vorkommnissen wäre ei» im Frühjahr 1686 i» der Kirche dem
Steinhaufen verübter, i» der Sch»sse»rieder Klosterchronik und
»ach derselbe» i» des Verfassers Schrift über Schussenried
(S. 59 und 60) berichteter Opferdiebstahl anzufüge».
Zu S. 7 : Die Künstlerfamilie Z i »i m e r m a n » be-
treffend —, so findet sich weder in dem bayerischen Künstler-
lexiko» von Lipowsky »och bei Sighart, Geschichte der bildende»
Künste in Bayern, der Architekt Dominik Zimmermann ans
Landsberg a. L. erwähnt. Ein Joh. Bapt. Zimmermann, ge-
boren zu Steingaden, Maler, auch Hofstnccateur in München,
gestorben ebendaselbst am 26. Februar 1758, welcher um das
Jahr 1756 zu Ingolstadt nl tresco, zu Dietramszell in der
Klosterkirche daö Chvraltarblatt, weiter in Andechs und Lands-
Hut re. gemalt habe, findet sich aufgeführt. Das Ergebnis von
in Landsberg angestellten Nachfragen steht dermalen noch aus.
lieber die Wallfahrtskirche zu Nenbirnau s. Weiler
ch. Staig er, Kloster Salem rc., S. 431—434, 445—453.
Zn S. 12, 2. Sp. unten: Hier sind aus Versehen die
Ziffern 23—27 ausgelassen und folgen nach:
23.
Das ganz silberne große Prozessionskreuz init zwei^col^tllis.
24.
Die anwesenden Herren Ltuckiosi.
25.
Die sämtliche fremde hochehrwürdige Geistlichkeit.
26.
Vier Trompeter und ein Pauker zu Fuß.
27.
Das prächtige lllerculum Ls. ?. X. Xorberti, in lebender
Figur vorgestellt, präsentierte zugleich die schuldigste Anbetung
des hochwürdigst- und allerheiligsten Sakramentes, des Altars,
wie auch seine glorreiche Besiegung über Dnncllelinum, war
beinebens mit-fünf kleineren Schildlein und folgender In-
schrift ausgeziert:
bilde parils OeVs est, czVeN VIr§o pons VItex se,
Hoc clurn coelesti Lisrmine plenu tliir.
Lut Dnircllline tuum Xorbertus OoAms. rekutut.
VirZinis llunc Xatum, cum clocet esse OHum.
Druckfchlerberichtigung: In Nr. 2, S. 5, 2. Sp. soll
es statt Maurers heißen: Mesners und ist „dortigen" zu
streichen; S. 6 statt „znanuent": znenncnt; statt vegestalt:
vugestalt; statt verwandten: vormaligen.
Zur Geschichte des Tandkapitels Gmünd.
Gmünd bildete schon früher ein zum Bistum Augsburg
gehöriges Landkapitel, verlor aber im Jahr 1816 vier Pfarreien,
Heuchlingen, Hohenstadt, Schechingen und Untergröningen an
daö nengebildete Dekanat Hofen, erhielt dagegen noch in dem-
selben Jahre ans dem znm Bistum Konstanz gehörigen alten
Landkapitel Neuhausen die Pfarrei Ebersberg und im Jahre
1821 aus dem zu demselben Bistum gehörigen Landkapitel
Geislingen fünf Pfarreien, Hohenrcchberg, Neichenbach, Wald-
stetten, Wiuziugen und Wißgoldingen. Durch bischöfliche
Erektions-Urkunde vom 20. Oktober 1863 ist Schlcchtbach,
früher ein Filial von Spraitbach, zu einer selbständigen
Pfarrei erhoben worden. Jetzt zählt das Dekanat Gmünd
folgende 23 Pfarreien: 1) Bargan, 2) Bartholomä, 3) Gmünd
mit sieben Kaplaueistcllen und einem Vikariat, 4) Herlikofen,
5) Hohenrcchberg, 6) Iggingen, 7) Lautern, 8) Leinzell,
9) Mögglingen, 10) Muthlangen, 11) Oberbettringen, 12)
Neichenbach, 13) Schlechtbach, 14) Spraitbach, 15) Straß-
dorf, 16) Unterböbingen, 17) Wäschenbeuren mit Vikariat,
18) Waldstetten mit Vikariat, 19) Weiler i. d. B., 20) Wetz-
gau, 21) Winzingen, 22) Wißgoldingen, 23) Zimmerbach.
Das Dekanat Gmünd umfaßt also außer dem ganzen Ober-
amt Gmünd, durch einzelne zugehörige Pfarreien auch noch
Welzheim, sowie einen kleinen Teil des Oberamtö Gaildorf
im Jagstkreis und auch noch das im Neckarkreis gelegene
Oberamt Backnang.
Etwas Geschichtliches Vvn Geiiningen im Obre-
amt Riedlingen.
(Von K. Bücher, Lehrer.)
Das Dorf Grüningen am Teutschbuch gilt allgemein als
jener Ort, in welchem die Grafen von Grüningcn seßhaft
waren, und letztere werden als allernächste Verwandte der
Grafen von Württemberg bezeichnet. — Es sei mir gestattet,
ans der reichen Geschichte meines Anstellungsortes etwas für
dieses Blatt Einschlägiges auszuheben, und zwar fürs erste das
Vorfüht-en einiger Grafen von Grüningen, fürs andere das
Aufzählen hiesiger Herren vom geistlichen Stande, soweit ich
sie in Originalurkunden, Chroniken n. a. ermittelte.
n. Grafen von Grüningen.
1. Graf Wernher vvn Grüningen »ins Jahr
1090. Sein Vater hieß Conradns von Wirtenberg, Zeuge
bei den Verhandlungen in Bempflingen wegen Stiftung von
Zwiefalten; seine Mutter war eine Gräfin von Achalm; die
beiden Vetter Wernhers — Kuno und Luithold — sind
Brüder seiner Mutter und die Stifter vom Kloster Zwie-
falten (1089). Der Bruder von Wernhers Vater hieß Bruno,
Abt von Hirsau; als der Onkel von seiner Großmutter wird
Papst Leo IX. genannt. Im Jahre 1051 machte letzterer
bei diesen Verwandten auf der Burg Zwiefalten einen Besuch
und reiste von da zur Familie seiner Schwester, der Gräfin
vvn Calw. — 2. Graf Egon von Grün in gen und seine
Schwester Hailwilgild, in etlichen Chroniken als Kinder von
Graf Wernher ausgestellt, sind Stifter vom Kloster Heilig-
krenzthal (7 km westlich von Riedlingen). Im Krenzgang
daselbst findet sich als erstes das Bildnis dieser Gräfin im
Aebtissinkleide.
b. Geistliche in und von Grün in gen.
1) CH nonradus, Leutpriester 1225; 2) Al brecht, ge-
nannt Schrakv, Pfarrverweser 1228, Zeuge bei Stiftung von
Heiligkrenzthal; 3) Wernher, Leutpriester 1300; 4) B u r-
kard, Pfarrer 1307; 5) Hans Zädeli 1406; 6) Jakob
Spörlin 1456—1464; 7) Thomas Waldeck, Pfarrer;
8) Johannes Boler; 9) Konrad Sälig 1466—1467;
10) Peter Haß 1467—1487; 11) Johannes Hunder-
sing 1487—1521; 12) Johannes Thicsen; 13) Mathcs
Stöcklin 1521; 14) G. Neubrand 1595—1619; 15)
Paul Müller 1619—1621; 16) Blasi Abt 1621 — 1630;
17) Sanier 1630—1633, flüchtete sich vor dem Kriegs-
volk und erhielt in Riedlingen die Nachpredigerstelle; 18) Seb.
Sartorius, Pfarrer 1633—1647, dann bis 1677 Pfarrer
hier in Grüningen und in Riedlingen mit dem Sitz in der
Stadt; in dieser Zeit besorgten n. a. den hiesigen Gottesdienst
Heinrich Rensch, Kaplan in Riedlingen 1649; 19) Joh.
Nueff, Pfarrer 1678—1700; 20) Pfarrer Niescher
1710—1720, flüchtete sich nach Möhringen bei Tuttlingen;
21) Joh. Georg Haneisen 1720—1747; 22) Johann
Jakob Lieb 1747—1799, geb. 1718 zu Kappel, Deka»
vvn 1781 —1794; 23) Melchior Hofmeister; 24) Joh.
Evg. Bert sch, geb. 1762 zu Dürmentingen, Pfarrer 1800