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Beck, Paul [Editor]; Hofele, Engelbert [Editor]; Diözese Rottenburg [Editor]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 10.1893

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Bibliographische Beiträge
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Miszellen
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https://doi.org/10.11588/diglit.15868#0048

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312 fl. und 178 fl. Raitbuch 1665 Fvl. 116. 1666 Fol.
338. 1667 Fol. 300, 346.' 1668 Fvl. 829. 1670 Fol.
253. 1671 Fol. 203.
Am 5. Juli 1672 (nach pfarramtlichem Toteubüch 7
Fol. 89, nach Ruitbuch 1672 Fol. 280 wäre am 4. Juli
sein Todestag) starb Ambrosius Reiner. Seine Witwe und
Erben erhielten die ausständige Besoldung ausbezahlt. Sein
Nachfolger als Hofkapellmeister wurde laut Dekret Kaiser
Leopolds vom 13. August 1672 Johann Bonaveutnra Viviani.
II. Zu der in der „Allgemeinen deutschen Biographie",
23. Band, Seite 286—288 vom Verfasser dieses erschienenen
biographischen Skizze über den 1705 geborenen, 1763 fl
Medailleur Lorenz Natter aus Biberach.
In den »/kcku. likteruriu« von Christ. Adolf Klotz
volunieii i purs 2 kommt srib »VIII. Oe viris ciookO
nuper irrorkuis« Seite 228—230 folgendes: ?ekropo1i
pimekerito Limo nieiass Octobiü obük OnurerikiriZ
lenktest, nrkilex Z-emirÜ3 863.1p>6iuc1i8 celederrirnri3,
cuiu3 8uper Irnc nrke 6X3kak über, nemini kncile i§noku3,
czui no3krn3 1ikkern3 nirmt curnkc^ue (Vikulu3 opem3 e3k:
»Irnike 6e In motboclo unkiczuo 6e Z'imver 6ii pierre3
6ii68, compnree nvec ln mökboclo moderne, et explic^uee
en 6iver363 plnnclre3: pur Onurenk Idlntter.« Ooiräre3
6e I'imprimerie 6e s. Onberlrorir. 1754. Ool.) Xutu8
luik nnno buiii5 8ecu1i czuinko LiOernci in Zuevin: iiiulki8
in nnÜ8 ver3Nku3, 60mpluribii5 Ouropne principibu8
opernrn 3unin ikn nclclixit, nt eorum volunknti 3nti3fncer6k,
nec>ue exi^unin Innäein nominOc^ue Ininnm 5ibi con-
cilinret: inprimO LInrOtinno VI. Onnine re§i, cuiu3
libernlitnkein 3ummopere Onclut sin ?rnek. p. 121),
ek principi ^rnri3ionen3i, Ouilielnro IV. c1nnru3: 6enic^ne
in TVn^Iinin 3S eontulit, ubi non 30I11111 nb /kii§u3ki83iiiio
R.6^6 no3tro, nrnnere t^porunr nronekne okbinAoncioruiii
ornnknknr, 86ci etinm in Zocietntenr viroruin clockornm,
cpui Oon6ini nnti>^nitnki3 monimentn 8ibi explienncln
iIIu3krLnciL^ue 3uin3errunk cooptnbntnr. /k63tLt6 nnni
1762 inviknkus in nulnin ?ekropoIitnnnin, T^nZlinm
roliczuit; 56ci pnullo p03k nävenkunr 3uuin in moi'biim
iiicidik, n die XVI. Ockobu. ex3pirnvit. Ou^nkuin ex
libro, inoclo Ouduto, cui c^nne sddi po55ink, vnrin
reliczuik clinrki3 nrnnclnkn, n nobO inkelli^ikur, vir luik
multnrurn litternrnm, perikn8^ue bi3toriue ek in^tbolo-
Znne, c^nnn^unm nb lon^iore, <^unec>ue npu6 ineäiocriter
clocto8 erncIikioni8 3peciem Innbere p>0836t, explicntione
Z-eminnrunr ub3tinuik. Zuiik kamen viri, non inn§i8
inZ-enü, c;unni oenlorum eleZmnkin prne6iki, c;ui
Xntkerum in eo p>eccn3se dicunt, czuod vi1i38imn
csuneciue nnkic>ui8sinrn 6336 cen8uerit opern, necjue
3nki3 rn6s nrki3 initinin ab opere rnecüocri3 nkc^ue
ekinm imperiki nrti6ci5 cimkinxerik.
III. Zu dem in der „Allgemeinen deutschen Bio-
graphie", 30.Band enthaltenen Artikel über den zu Mollen-
berg, Kgl. bayerischen Bezirksamts Lindau (nicht zu Langenargen)
im Jahre 1762 geborene», in Mailand im Jahre 1819 fl
Medailleur Franz Joseph Salvirk (zu vgl. auch die in
Nr. 21 ds. Bl. v. 1892 S. 84 vom Verf. ds. niedergelegte
Notiz über eine Medaille des genannten Künstlers).
So merkwürdig es an sich sein mag, daß man, wie von Nag-
ler, Bolzenthal rc. geschehen, aus unserem schwäbischen Künstler
Salvirk einen „alten Schweden" gemacht hat, so ist dieses
doch erklärlich. Die frühesten und meisten Nachrichten über
Salvirk stammen aus Italien, wo Salvirk — von seiner

Jugendzeit abgesehen — ausschließlich thätig war; aus der
Bezeichnung »3iievo« (— Schwabe) wurde nun irrtümlicher-
weise »3ueco« (— Schwede), 8ve6e5e, 5ve^e3e; und so
hat sich auch nach Deutschland heraus der gute S chw ab e in
einen alten Schweden verwandelt. Diesen Metamorphosen-
prozeß bestätigt auch Or. Solone Ambrosoli, Konservator am
numismatischen Kabinett der Brera zu Mailand und einer
der gründlichsten Kenner der italienischen Numismatik; er
läßt sich darüber in einer Zuschrift an den Verfasser dieses
folgendermaßen ans: »O vermmmo ciö cke O1O 3crive
inkorno nlle vnrinnki 3ubike 6nl nome cli Znlvvirlr; e
nirck' io mi ricoröo cii nver letko, molko kempo nädiekro
(mn non 30 piü in c;un1 libro) ebe era uno »8V6cle56«
(Schwede); pnrlo ci'un libro itnlinno, e mi rnmmenko
ln min mernviZIin c^unnclo mi nceor3i ebe Io »3ve-
cle5e« ern invece uno »8uevo«.

Miszellen.
Der Name Eselsberg Diese auf der Südseite des Lehrer-
thales gelegene, die Alb quasi gegen das Donau- und Blanthal ab-
schließende, sich in einen uulern und oberu Esclsbcrg (von welchen jeder
dermale» ein Festuugsfort trägt) scheidende Höhe soll — nach Michael
Kuens Geschichte des Wengeuklosters rc. von 1788 — ihren Namen daher
(si populurl traclltioni acibideucla bcies) erhalten haben, daß das zuerst
ans dem Michaelsberg, der jetzigen Wilhelmsbnrg, angestedelte Wengeu-
klostcr wegen Wasserarmnt das Wasser immer mittelst Eseln (kont-ma,
quotilliÄuis neesssitatibus clssNuata unius tsre borae eliZlrentlum
ex alic> vieiiro Nouts aclvebi per c>uo8 aslnos clebuic, ab bis ipsi8
auritia b/clropbori8 animalibu8 nomsu 8ortito, gaocl etiaiir boclis
relluuir; corrupto voeabnlo bkona a3iuorum ciictua, sive der
Eselsberg) von dem benachbarten Berg herholcu mußte, und
letzteren darnach dann den Eselsberg hieß. Diese Namensschöpfung
bezw. Erklärung ist indes nicht richtig (quas tarnen noinenclatio ae
narratio kalaa omnino S8t), sofern sich in alten Auszeichnungen rc. der
Name Eselsberg nirgends findet, sondern nach einer auf dem Berg ge-
standenen Kapelle zum blntschwitzsnden Jesus am Oelberg die Bezeich-
nung: der Oel(s)berg, unter welcher der Berg nach alter Ueberliefe-
rung auch in verschiedenen Chroniken lauft (in autiquioribus cbartia
non vocatur: der Eselsberg, 3ecl Oelsberg, a oapslla guaäain
Cbri8to in monts olivsti aanAninenr auäanti 3aorai Oelsberg eniin
nrontein oliveti vel olivaruin 8onat, aio onim babet alia Obro-
nlcoruin Ollnensium traditio). Im vorigen Jahrhundert hieß der da-
mals durch schöne Holzung und gesunde Krauter ausgezeichnete Berg,
wahrscheinlich von den darauf wachsenden Eschen, Espen rc. auch Espel-
lt erg. Holl.
Kirchenglocken in Wnrttember g. Die älteste württembergische
Glocke ist die eiserne in Wgershofen bei Untermarchthal, OA. Ehingen,
die einzige dieses Materials. Aelter als die mit Datum versehenen
Glocken sind 'gegossene ohne Datum. Mit Datum finden sich aus dem
Jahre 126» in Wiblingen, OA. Laupheim, 1285 in Stuttgart, 1299 in
Pfaffenhofen, OA. Brackenheim, 1306 in Dätzingen, OA. Böblingen,
1312 in Leonberg, 1336 in Güttingen, OA. Blanbeuren, 1351 in Bönnig-
heim, 1363 in Giengen, OA. Heidenheim, 1376 in Buchbach, OA. Kiin-
zelsau, 1383 in Besigheim, 1400 in Walddorf, OA. Nagold, in Voll,
OA. Göppingen, und Baiersbronn, OA. Frcndenstadt. Vom 15. Jahr-
hundert an mehrt sich die Zahl hundertfach. Die größten württcmbcr-
gischen Glocken sind die „Hosanna" in Weingarten, 138 Zentner im Ge-
wicht, 1490 von Johann Ernst in Stuttgart gegossen; die große Glocke
der Stuttgarter Stiftskirche, 123 Zentner schwer, 1520 von Max Hiller
in Biberach gegossen; die große Glocke auf St. Dionys in Eßlingen
von 1421, 107 Zentner schwer, 1661 nmgegossen (seit Jahrzehnten ge-
sprungen, aber ohne Schaden am Klang); die Dreifaltigkeitsglocke in
Weißenau von 1753 mit 104 Zentner; die große Glocke im Kloster
Obcrmarchthal von 1692 mit 100 Zentner; sodann Glocken in Ulm
und Heilbronn je mit 80 Zentner. — Die „Hosanna" in Weingarten
trägt die Inschrift: „Osanna heis ich, den Todten pfyf ich." Andere
Inschriften lauten: „Daß mein don scheu Hagel und wint, darum bitt
ich maria dein kint"; oder „O marin, Gottes Zelle Hab in Hut was ich
nberschelle und wann ich sterbe, das mir Gottes Huld nicht velle". Als
historische Kuriosität mag bemerkt werden, daß das Glöckchen in Mittel-
bronn, OA. Gaildorf, seiner Inschrift nach von Rodorico Borgia, nach-
mals Alexander VI., geweiht oder gestiftet, und die Glocke in
Munderkingen von Klemens XIII. geweiht ist.

Stuttgart, Buchdruckerei der Aktiengesellschaft „Deutsches Volksblatt".
 
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