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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 9.1864

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https://doi.org/10.11588/diglit.13518#0130

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Deutsche Kunst-Zeitung



) Neunter Jahrgang. >

| M 13. {

BcrllllLgegeben uud rtbigirt

von

Dr. Max Schasler.

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„Die Dioskuren" erscheinen wöchentlich (Sonntags) in 1—iz Bogen 4to s i. Für Deutschland sämmtliche pojtanslallen, Buch- und Dnnfthandlungen
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außer der „Trpedilion der Dioskuren" an: H Deicsstsr-sg.

Redactionsbureau Victoriastrasse Nro. IO.

Inh

Ab Hand ein der Artikel: Studien zur Charakteristik bedeutender
Künstler der Gegenwart: Das Wormser Lutherdenkmal von
E. Rietschel. (Forts.)

Korrespondenzen: R. Paris, im März. (®te Societe nationale
des Beaux-Arts u. ihre Ausstellung. Schluß.) — GWien,
im März. (Märzausstell. d. österr. Kunstvereins Schl.) —

I Br einen, im März. (Ausstellung des Kunstvereins. Forts.)

Kunstchronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Düsseldorf, Weimar,

alt:

Dresden, Prag, München, Basel, Venedig, Prato, London,
St. Petersburg.

Kunstgcschiwte u. Antiquitäten: Die deutsche Kunstsournalistik.
Kunstliteratur n. Album: Kunstliteratur: I. Weber, Jllu-
strirte Zeitung.

Kunstinstitute u. Kunstvcrcinc: Berliner Künstlerhaus. — Ver-
bindung für historische Kunst.

Ansstellunstskalender. — Kunstverkehr. — Briefkasten.

Studien zur Charakteristik bedeutender Künstter der Gegenwart.

lxS Das Wormser Lutherdenkmal
von L. Wietschet.

(Fortsetzung.)

tatt des bei den Vorreformato-
, reu in Wegfall gekommenen Reuch-
Ü lin wurde Savonarola gewählt.
Auch gegen diese Wahl sprach sich
manche Stimme aus. Er wurde
einerseits als ein mystischer Jakobiner,
der mit den modernen Utopisten in Eins
zusammenfiele, als ein Revolutions-
mann, kurz als ein Mann bezeichnet,
„que l’on ne peut montier ni ä ses
amis ni ä ses ennemis", während er
kaum glaublich — von einzelnen Katholi-
ken als der Ihrige in Anspruch genommen wurde. Jn-

andererseits

dessen Rietschel behielt ihn trotz aller Angriffe bei.

Was nun die Darstellung des Reformators selbst an-
langt, so war der Künstler anfänglich der Ansicht, daß,
da Luther's That in Worms versinnbildlicht werden solle,
das Augustinerkleid zu wählen und seine Erscheinung so,
wie sie zur Zeit des Wormser Reichstags gewesen, wie-
derzugeben sei. Es verlockte den Bildner hierzu einerseits
der Drang nach historischer Wahrheit, andererseits wol
auch der Umstand, daß der herkömmliche Luthertypus, wie
er aus Eranach's Bildern hervorgegangen, ihm völlig be-
hagte. Es galt hier nicht wie beim Lessing, das Bild
erst in die Nation einzuführen und allgemein bekannt zu
machen, es galt, ein zwar populäres, aber nicht künstle-
risches Bild so umzugestalten, daß von der historischen
Wirklichkeit nicht zu viel abgewichen, daß es aber von
häßlichen Zufälligkeiten befreit würde. In Luther's, des
jüngern Mannes, Kopf treten bei größerer Magerkeit die
scharf markirten Züge, sein geistig ringendes Wesen sehr
 
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