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Dittmann, Lorenz; Ricardon, Jean [Hrsg.]
Jean Ricardon — [S.l.], 1984

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https://doi.org/10.11588/diglit.29725#0007
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JEAN RICARDON

Jean Ricardon gibt über sein Leben nur wenig preis. Man fühit sich er-
innert an die Haitung Cezannes, der am 30. Aprii 1896 an den jungen
provenzaiischen Dichter Joachim Gasquet schrieb: ,,...ich dachte,
daß man anständige Maierei machen könnte, ohne die Aufmerksam-
keit auf sein privates Dasein zu ienken. Sicher, ein Künstier wünscht,
sich inteiiektueii so hoch wie mögiich zu erheben, doch der Mensch
soii im Dunkei bieiben. Die Freude soii im Studium liegen...""**
Einige Daten sind immerhin zu berichten. Jean Ricardon wurde 1924
in Morez (Jura) geboren und iebt heute in Besangon. 1944 begann er
das Studium der Maierei an der dortigen Ecoie des Beaux-Arts im
Ateiier Narbonne. Er erhieit hier sieben ehrenvoiie Erwähnungen und
Medaiiien und drei Preise. Kurse in Anatomie und Perspektive gehör-
ten ebenso zum Lehrpian wie das Studium der künstierischen Techni-
ken des Freskos, der Radierung, der Lithographie. 1948 erhieit er ein
Stipendium für einen Romaufenthait und veriieß die Akademie. Seit
1950 beteiiigte er sich an vieien Gruppenaussteiiungen: 1950 in der
Gaierie Saint-Piacide, Paris, 1953 in der Gaierie L'Atelier in
Besangon, 1955 in Tunis, 1959 in Freiburg/Br., 1964 in der Facuite
des Lettres et Sciences Humaines in Besangon, 1965 im Chateau de
ia Sarraz in der Schweiz, 1969 in der Gaierie Demenge, Besangon,
1970 im Chateau Pertusier in Morteau, 1971 im Ciub 44 in La
Chaux-de-Fonds in der Schweiz, 1972 im Chateau d'Ancy-ie-Franc,
1973 und 1975 in der Gaierie Nouveiies Images in Den Haag, Nieder-
lande, 1975 im Maison de ia Cuiture et des Loisirs in Saint-Etienne,
1983 an ,, if offpunkt Kunst" in Saariouis usf. Wichtige Einzeiausstei-
iunoen erhieit Ricardon 1979 im Musee National d'Art Moderne, Cen-
tre Georges Pompidou in Paris und 1980 im ,,Treffpunkt Kunst" in
Saariouis.
Gieichwohl muß, wie auch die erst spärliche Literatur über ihn be-
weist, Jean Ricardon ais einer der großen Unbekannten der Malerei
der Gegenwart bezeichnet werden. Gerard Xuriguera beschließt die
kurze Würdigung Ricardons in seinem Buche ,,Regard sur ia peinture
contemporaine" von 1983 mit dem Satz: ,,Voiiä une oeuvre superbe,
helas trop peu connue, qui prouve bien que ia vraie peinture est sou-
vent souterraine."^

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