103
„Sei ruhig! Ein Prophete,
Ein Seher bin ich Dir,
Ich seh' auf Deinem Haupte
Der schönsten Krone Zier;
Ich sehe, wie Dein leuchtend
Gestirn die Nacht besiegt
Und eine Welt verehrend
Zn Deinen Fußen liegt!"
Ja wir glauben, daß das nicht nur Zuviel ist, sondern daß es über-
haupt zu Amara's wahrem Wesen gar nicht paßt. Dies Wesen ist
nichts weniger, als ein aufleuchtendes, Bewunderung suchendes Me-
teor, sondern ein in tiefer Nacht ernst und einsam ziehender Stern.
Dies Gepräge ruht auf den Besseren ihrer Dichtungen vorzugsweise; ein
nur mit sich selbst beschäftigter Gram eines in seiner einzigen Liebe un-
heilbar verwundeten und unersetzlich verwaiseten Herzens spricht jene herbe,
schmucklose und um die Convenienzen der Außenwelt unbekümmerte Sprache,
die wir als „Mitternachtsmonologe der Seele" bezeichnen möchten. Da-
hin rechnen wir größtentheils die Gedichte des „Ersten Buches;"
zuweilen finden wir freilich, wie in „Eine Nacht" S. 16 und „der schwär-
zeste Tag" S. 23, die Grenzen der Weiblichkeit überschritten. Unbedeu-
tend und schwach erscheinen die Versuche der Verfasserin, fremde Stoffe
zu bearbeiten, wie im zweiten Buche geschehen ist. Zn der Prosa (vier-
tes Buch) droht ihr die Gefahr der Phantasterei und Weichlichkeit. Die
Fragmente aus künftigen Arbeiten (drittes Buch) hätten wohl besser ge-
than, auf diese letzteren zu warten.
Legen wir die „Blüthen der Nacht" nicht ohne eine gewisse Stimmung
der Wehmuth aus der Hand, so erfaßt uns bei Carl Siebel's „Gedichten"
das Behagen mephistophelischer Heiterkeit. Wie unendlich erhabener er-
scheint uns ein spießbürgerlicher Chronist aus der Zeit des Kartoffelkrie-
ges mit seinen schlichten unwichtigen Notizen gegen einen Dichter, der da,
was ihm etwa in seiner Bekanntschaft von „zweiten Frauen," „Wittwern,"
zerschlagenen Parthien, Todesfällen, „gefallenen Engeln" und dergl. Stadt-
geschichten vorkömmt, in Verse umsetzt und dann das Motto darüber pflanzt:
„Schwebt auch der Aar der. Poesie
Hoch ob dem heimathlichen Heerde —
Vergessen darf er dennoch nie,
Daß seine Heimath ist die Erde!"
Stolz will ich den Spanier; aber es muß auch ein Spanier sein!
Carl Siebel macht zwar auch, wie man zu sagen pflegt, Einiges
in Politik und Religion. Indessen — würde uns die bittere Wahl ge-
stellt — wir zögen unbedenklich die versifizirten Stadtgeschichten ob ihrer
Harm- und Anspruchslosigkeit jenen niit Fausts und Manfreds pantheisti-
schen Expektorationen alles Ernstes rivalisirenden „Glaubensbekenntnissen"
und sonstigen Manifestationen vor. Wir lassen wohl gern Jeden bei sei-
nem Glauben, wie wir bei dem unsrigen gelassen zu werden verlangen;
aber für eine „Dreieinigkeit," wie diese (S. 166)
„Heilige Dreieinigkeit —
Vater, Sohn und heiliger Geist,
Die der Mensch in sich erkennt,
Die der Mensch als Gottheit preist;
Vater heißet die Natur;
Mensch: — der Sohn des Vaters heißt:
Und die Lieb', die allgewalt'ge,
Ist der ewige heilige Geist!
Und die Lieb', die allgewalt'ge,
Und die göttliche Natur —
Eins, breieinig werden Beide,
In der Brust des Sohnes nur!"
wäre uns denn doch die traditionelle oder „gar keine" wirklich lieber!
Ein interessantes, leider unaufgeklärtes Phänomen ist uns die tri-
kolore Glaubensflamme (S. 47) gewesen, welche der Verfasser blau,
roch und weiß hat brennen sehen. Als das tiefsinnigste aber ist uns die
Allegorie: „Ein politisch Lied" erschienen, wie ein Reaktionär und ein Pro-
gressist in einer mit der „Zeit" bespannten Droschke fahren (S. 144), je-
ner auf dem Rücksitz, dieser im Fonds sitzend; die Pointe würden wir
nicht verrathen, selbst wenn wir's könnten.
Brockhaus' Neifebibliothek. Der Rhein von Mainz
bis Köln. Von Nicolaus Hocker. Leipzig. F. A. Brockhaus. 1857.
(Lit. Bl. 1856, S. 78.) — Der Verfasser hat bereits in Einem der bis-
her erschienenen Bändchen der Reisebibliothek, das uns jedoch nicht zugäng-
lich geworden ist, das „Mvselthal von Nancy bis Koblenz" geschildert;
in dem uns jetzt vorliegenden Hefte führt er das reiselustige Publikum
durch das verwandte Gebiet des alten Vaters Rhein bis Köln, wo er
seine Funktion als Cizerone in die Hände Wolfgang Müller's für den
„Nieder-Rhein" legt.
Auf 200 Seiten wickelt sich das gedruckte Pleorama vor uns ab,
und wenn zwar nicht zu läugnen ist, daß dergleichen Bücherfarthen mit
seltenen Ausnahmen nur wenige Prozente des Vergnügens abwerfen, wel-
ches die lebendige Natur gewährt, so hat doch der Verfasser an Begeiste-
rung, Fleiß und Sammlerlnst das Seiuige gethan. Durch eine Menge
Zuthaten ans dem Gebiet der Geschichte, der Kunst und Poesie ist die
Gefahr der Einförmigkeit des Wegwcisens und topographischen Aufzählens
glücklich vermieden.
Beiläufig wird S. 26. 39. 41. 43. 61. 76. 79. 102. 120. 134.
159. 160. 162. registrirt, wie die Herren Franzosen mit Feuer und
Schwert zur heiligen Romantik des gesegneten Rheinlands beigetragen
haben! Ein Gegenstück hierzu ist das Denkmal, welches der Verfasser
S. 166. der knnstliebenden Munisizenz des Herrn Grafen v. Fürstenberg-
Stammheim setzt.
Als willkommene Episoden erwähnen wir noch, S. 49., die Beschrei-
bung des Haushaltes und der Lebensweise in den Burgen, S. 65. die
Reminiszenzen der Weinkultur, S. 81. Proben des mittelalterlichen Städte-
lebens, und dergl. mehr.
Erinnerungen einer Großmutter. Roman. Von I. Bürow. 2 Bde. 16.
Geb. 1^ Thlr. — Prag, Exped. des Albums.
Schiller. Kulturgeschichtlicher Roman. Von I. Scherr. 4 Bde. 16.
Geh. 2\ Thlr. — Prag, Exped. des Albums.
Von Turgot bis Babeuf. Ein sozialer Roman. Von G. Hesekiel.
3 Thle. Lex.-8. Geh. 4| Thlr. — Berlin, Exped. d. Adelslexikons.
Kaiser Joseph II. und sein Hof. Von B. Mühlbach. 3. Abth. Kaiser
Joseph als Selbstherrscher. 1—3. Band. 8. Geh. pro 4 Bde. 6 Thlr. —
Berlin, Ianke.
Historische Charakterbilder von L. Mühlbach. 2 Bde. , (Der Prinz
v. Wales. Die Franzosen in Gotha.) 8. Geh. 3 Thlr. — Berlin, Ianke.
Hinzelmeier. Eine nachdenkliche Geschichte. Von Th. Storm. 16. Geh.
15 Sgr. geb. 27 Sgr. — Berlin, A. Duncker.
Soll und Haben. Roman von Gustav Freytag. 3 Bde. 6. Auflage.
— Leipzig, S. Hirzel.
Zjorick's empfindsame Reise. Von Sterne. Deutsch von A. Böttger.
2. Ausg. 32. Geh. 12 Sgr. — Berlin, Trowitzsch und Sohn. — Mit sehr
vortrefflichen Zeichnungen von L. Löffler ausgestattet.
Carlo Zeno. Eine Dichtung von R. Gott sch all. 2. Ausl. 16. 2^ Thlr.
— Breslau, Trewendt u. Granier.
Idylle vom Bodensce oder Fischer Martin. 2. Ausl. 16. Geh. 26 Sgr.
Geb. 1 Thlr. 6 Sgr. — Sttittgart, Schweizerbart.
Waldfräulein. Ein Märchen in 18 Abenteuern. Von Zedlitz. 4. Ansi.
lf Thlr. — Stuttgart, Cotta.
Stimmen vom Ganges. Eine Sanimlung indischer Sagen. Von A. F.
v. Schack. 16. In engl. Einb. lf Thlr. — Berlin, Besser (Hertz).
Gedanken über Alsteri und dessen Tragödie Mirra bei Gelegenheit des
Gastspiels der Mad. Ristori. Von H. Grimm, gr. 8. Geh. \ Thlr. —
Berlin, Schneider n. Comp.
H. T >i l l e n s,
der holländische Volksdichter.
Zn Ende Oktobers starb aus seinem Landgütchen zu Ryswyk der hollän-
dische Dichter H. Tolleus; der gefeierte Sänger des holländischen Volksliedes
„Wien Neerlands Bloed in de aders vloeyt.“ Aber nicht allein durch dieses
Lied hat sich Tollens den Ruhm eines 7,Volksdichters" erworben: in seinen
besten und bessern Gedichten glüht die edelste Vaterlandsliebe, denn sie
waren aus einem Herzen entsprungen, daß warm fast nur sür's Vater-
land, für dessen Ehre, für dessen vergangenen Ruhm und seine Helden-
größc klopfte. Seme Gesänge drangen denn auch zu den Herzen Aller,
„Sei ruhig! Ein Prophete,
Ein Seher bin ich Dir,
Ich seh' auf Deinem Haupte
Der schönsten Krone Zier;
Ich sehe, wie Dein leuchtend
Gestirn die Nacht besiegt
Und eine Welt verehrend
Zn Deinen Fußen liegt!"
Ja wir glauben, daß das nicht nur Zuviel ist, sondern daß es über-
haupt zu Amara's wahrem Wesen gar nicht paßt. Dies Wesen ist
nichts weniger, als ein aufleuchtendes, Bewunderung suchendes Me-
teor, sondern ein in tiefer Nacht ernst und einsam ziehender Stern.
Dies Gepräge ruht auf den Besseren ihrer Dichtungen vorzugsweise; ein
nur mit sich selbst beschäftigter Gram eines in seiner einzigen Liebe un-
heilbar verwundeten und unersetzlich verwaiseten Herzens spricht jene herbe,
schmucklose und um die Convenienzen der Außenwelt unbekümmerte Sprache,
die wir als „Mitternachtsmonologe der Seele" bezeichnen möchten. Da-
hin rechnen wir größtentheils die Gedichte des „Ersten Buches;"
zuweilen finden wir freilich, wie in „Eine Nacht" S. 16 und „der schwär-
zeste Tag" S. 23, die Grenzen der Weiblichkeit überschritten. Unbedeu-
tend und schwach erscheinen die Versuche der Verfasserin, fremde Stoffe
zu bearbeiten, wie im zweiten Buche geschehen ist. Zn der Prosa (vier-
tes Buch) droht ihr die Gefahr der Phantasterei und Weichlichkeit. Die
Fragmente aus künftigen Arbeiten (drittes Buch) hätten wohl besser ge-
than, auf diese letzteren zu warten.
Legen wir die „Blüthen der Nacht" nicht ohne eine gewisse Stimmung
der Wehmuth aus der Hand, so erfaßt uns bei Carl Siebel's „Gedichten"
das Behagen mephistophelischer Heiterkeit. Wie unendlich erhabener er-
scheint uns ein spießbürgerlicher Chronist aus der Zeit des Kartoffelkrie-
ges mit seinen schlichten unwichtigen Notizen gegen einen Dichter, der da,
was ihm etwa in seiner Bekanntschaft von „zweiten Frauen," „Wittwern,"
zerschlagenen Parthien, Todesfällen, „gefallenen Engeln" und dergl. Stadt-
geschichten vorkömmt, in Verse umsetzt und dann das Motto darüber pflanzt:
„Schwebt auch der Aar der. Poesie
Hoch ob dem heimathlichen Heerde —
Vergessen darf er dennoch nie,
Daß seine Heimath ist die Erde!"
Stolz will ich den Spanier; aber es muß auch ein Spanier sein!
Carl Siebel macht zwar auch, wie man zu sagen pflegt, Einiges
in Politik und Religion. Indessen — würde uns die bittere Wahl ge-
stellt — wir zögen unbedenklich die versifizirten Stadtgeschichten ob ihrer
Harm- und Anspruchslosigkeit jenen niit Fausts und Manfreds pantheisti-
schen Expektorationen alles Ernstes rivalisirenden „Glaubensbekenntnissen"
und sonstigen Manifestationen vor. Wir lassen wohl gern Jeden bei sei-
nem Glauben, wie wir bei dem unsrigen gelassen zu werden verlangen;
aber für eine „Dreieinigkeit," wie diese (S. 166)
„Heilige Dreieinigkeit —
Vater, Sohn und heiliger Geist,
Die der Mensch in sich erkennt,
Die der Mensch als Gottheit preist;
Vater heißet die Natur;
Mensch: — der Sohn des Vaters heißt:
Und die Lieb', die allgewalt'ge,
Ist der ewige heilige Geist!
Und die Lieb', die allgewalt'ge,
Und die göttliche Natur —
Eins, breieinig werden Beide,
In der Brust des Sohnes nur!"
wäre uns denn doch die traditionelle oder „gar keine" wirklich lieber!
Ein interessantes, leider unaufgeklärtes Phänomen ist uns die tri-
kolore Glaubensflamme (S. 47) gewesen, welche der Verfasser blau,
roch und weiß hat brennen sehen. Als das tiefsinnigste aber ist uns die
Allegorie: „Ein politisch Lied" erschienen, wie ein Reaktionär und ein Pro-
gressist in einer mit der „Zeit" bespannten Droschke fahren (S. 144), je-
ner auf dem Rücksitz, dieser im Fonds sitzend; die Pointe würden wir
nicht verrathen, selbst wenn wir's könnten.
Brockhaus' Neifebibliothek. Der Rhein von Mainz
bis Köln. Von Nicolaus Hocker. Leipzig. F. A. Brockhaus. 1857.
(Lit. Bl. 1856, S. 78.) — Der Verfasser hat bereits in Einem der bis-
her erschienenen Bändchen der Reisebibliothek, das uns jedoch nicht zugäng-
lich geworden ist, das „Mvselthal von Nancy bis Koblenz" geschildert;
in dem uns jetzt vorliegenden Hefte führt er das reiselustige Publikum
durch das verwandte Gebiet des alten Vaters Rhein bis Köln, wo er
seine Funktion als Cizerone in die Hände Wolfgang Müller's für den
„Nieder-Rhein" legt.
Auf 200 Seiten wickelt sich das gedruckte Pleorama vor uns ab,
und wenn zwar nicht zu läugnen ist, daß dergleichen Bücherfarthen mit
seltenen Ausnahmen nur wenige Prozente des Vergnügens abwerfen, wel-
ches die lebendige Natur gewährt, so hat doch der Verfasser an Begeiste-
rung, Fleiß und Sammlerlnst das Seiuige gethan. Durch eine Menge
Zuthaten ans dem Gebiet der Geschichte, der Kunst und Poesie ist die
Gefahr der Einförmigkeit des Wegwcisens und topographischen Aufzählens
glücklich vermieden.
Beiläufig wird S. 26. 39. 41. 43. 61. 76. 79. 102. 120. 134.
159. 160. 162. registrirt, wie die Herren Franzosen mit Feuer und
Schwert zur heiligen Romantik des gesegneten Rheinlands beigetragen
haben! Ein Gegenstück hierzu ist das Denkmal, welches der Verfasser
S. 166. der knnstliebenden Munisizenz des Herrn Grafen v. Fürstenberg-
Stammheim setzt.
Als willkommene Episoden erwähnen wir noch, S. 49., die Beschrei-
bung des Haushaltes und der Lebensweise in den Burgen, S. 65. die
Reminiszenzen der Weinkultur, S. 81. Proben des mittelalterlichen Städte-
lebens, und dergl. mehr.
Erinnerungen einer Großmutter. Roman. Von I. Bürow. 2 Bde. 16.
Geb. 1^ Thlr. — Prag, Exped. des Albums.
Schiller. Kulturgeschichtlicher Roman. Von I. Scherr. 4 Bde. 16.
Geh. 2\ Thlr. — Prag, Exped. des Albums.
Von Turgot bis Babeuf. Ein sozialer Roman. Von G. Hesekiel.
3 Thle. Lex.-8. Geh. 4| Thlr. — Berlin, Exped. d. Adelslexikons.
Kaiser Joseph II. und sein Hof. Von B. Mühlbach. 3. Abth. Kaiser
Joseph als Selbstherrscher. 1—3. Band. 8. Geh. pro 4 Bde. 6 Thlr. —
Berlin, Ianke.
Historische Charakterbilder von L. Mühlbach. 2 Bde. , (Der Prinz
v. Wales. Die Franzosen in Gotha.) 8. Geh. 3 Thlr. — Berlin, Ianke.
Hinzelmeier. Eine nachdenkliche Geschichte. Von Th. Storm. 16. Geh.
15 Sgr. geb. 27 Sgr. — Berlin, A. Duncker.
Soll und Haben. Roman von Gustav Freytag. 3 Bde. 6. Auflage.
— Leipzig, S. Hirzel.
Zjorick's empfindsame Reise. Von Sterne. Deutsch von A. Böttger.
2. Ausg. 32. Geh. 12 Sgr. — Berlin, Trowitzsch und Sohn. — Mit sehr
vortrefflichen Zeichnungen von L. Löffler ausgestattet.
Carlo Zeno. Eine Dichtung von R. Gott sch all. 2. Ausl. 16. 2^ Thlr.
— Breslau, Trewendt u. Granier.
Idylle vom Bodensce oder Fischer Martin. 2. Ausl. 16. Geh. 26 Sgr.
Geb. 1 Thlr. 6 Sgr. — Sttittgart, Schweizerbart.
Waldfräulein. Ein Märchen in 18 Abenteuern. Von Zedlitz. 4. Ansi.
lf Thlr. — Stuttgart, Cotta.
Stimmen vom Ganges. Eine Sanimlung indischer Sagen. Von A. F.
v. Schack. 16. In engl. Einb. lf Thlr. — Berlin, Besser (Hertz).
Gedanken über Alsteri und dessen Tragödie Mirra bei Gelegenheit des
Gastspiels der Mad. Ristori. Von H. Grimm, gr. 8. Geh. \ Thlr. —
Berlin, Schneider n. Comp.
H. T >i l l e n s,
der holländische Volksdichter.
Zn Ende Oktobers starb aus seinem Landgütchen zu Ryswyk der hollän-
dische Dichter H. Tolleus; der gefeierte Sänger des holländischen Volksliedes
„Wien Neerlands Bloed in de aders vloeyt.“ Aber nicht allein durch dieses
Lied hat sich Tollens den Ruhm eines 7,Volksdichters" erworben: in seinen
besten und bessern Gedichten glüht die edelste Vaterlandsliebe, denn sie
waren aus einem Herzen entsprungen, daß warm fast nur sür's Vater-
land, für dessen Ehre, für dessen vergangenen Ruhm und seine Helden-
größc klopfte. Seme Gesänge drangen denn auch zu den Herzen Aller,