Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 1.1897-1898

DOI Artikel:
Berlepsch-Valendas, Hans E. von: Endlich ein Umschwung
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.6384#0030
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Endlich ein Umschwung.

9

wurde. Nach endlosen Schwierigkeiten wurden
schliesslich die zwei Kämmerchen — von saal-
artigen Räumen kann man ja nicht sprechen
— bewilligt, in denen eine kleine Zahl
praktisch arbeitender Künstler zum ersten Male
Resultate eigenen Schaffens auf dem Gebiete
der dekorativen Künste in anderer Weise vor-
führte, als dies in den Ausstellungsräumen
offizieller kunstgewerblicher Institute der Fall
zu sein pflegt. Der Hauptsache nach sind die
Münchener Aussteller in München thätig. Das
ist ein wesentlicher Unterschied gegenüber
Dresden, an dessen kunstgewerblicher Aus-
stellungsabtheilung die Zimmer des Magazins

TTamileuchter, Schmiedeeisen.

Miincliener Ausstellung 1897. Von H. E. VON BERLEPSCH.

»L'Art nouveau« in Paris den weitaus meisten
Raum einnehmen. Der Erfolg lehrte alsbald,

Handletichter, Schmiedeeisen.

Münchener Ausstellung 1897. Von H. E. VON BERLEPSCH.

in wie weit einer Tagesfrage entsprochen wurde.
Es sei darüber weiter gar kein Wort verloren:
Facta loquuntur! Die Bewegung hat sich Bahn
gebrochen. Der Stein ist endlich ins Rollen
gekommen und wird durch nichts aufgehalten
werden.

Für den Augenblick schon sanguinische
Hoffnungen daran zu knüpfen, wäre durchaus
unnütz. Was seit langer Zeit in einzelnen
Köpfen steckte, wird nicht übernacht Gemeingut.
Noch hat die konventionelle Art ihre ebenso zahl-
als einflussreichen Anhänger und Vertheidiger,
obschon sie beide Neues nicht zu sagen wissen,
sondern jene Art von Logik kultiviren, die von
einem kräftigen Faustschlag auf den Tisch
begleitet, einfach argumentirt: Es ist so, weils
so ist und wer an mich nicht glaubt, ist
ein......... Ob von staatlicher Seite
 
Annotationen