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Kaiser Wilhelm-Museum zu Crefeld.
Gottfried Keller-Medaille.
A. BÖCKI.1N luv.
SCHARFF—WIEN Fe
KAISER WILHELM-MUSEUM ZU
CREFELD. Dieses jüngste der so-
genannten »städtischen« Museen, die ihre
Entstehung der Opferfreudigkeit und Kunst-
liebe der Bürgerschaft verdanken, ist zu-
gleich ein wirklich patriotisch gedachtes
Denkmal und so die edelste Dankesäusserung
für das nationale Vermächtniss des grossen
Kaisers! Ein frischer, lebendiger und
arbeitsfreudiger Zug weht in den der
Füllung harrenden Räumen des Neu-
baues und der frühere Assistent
Direktor Professor Dr. Justus Brinck-
mann's: Dr. Friedrich Denekcn, dem
die Einrichtung und Leitung als Direk-
tor übertragen worden ist, beweist
namentlich durch seine persönliche
Hingabe an die moderne Strömung in
der Zusammenbringung der dort jetzt
eröffneten Kunstausstellung, dass die
wenig philiströsen Crefelder nunmehr
auf ausgiebige Erfüllung ihres Ver-
langens nach wirklichem Kunstgenuss
hoffen dürfen. — Die jetzige Kunst-
ausstellung zeigt eine so hoch inter-
essante Vereinigung hervorragender
Werke der gesammten bildenden Kunst
von fast internationalem Karakter, wie
man solche in Städten wie Crefeld mit a. böcklin luv.
ausgesprochen industriellem Karakter
selten antrifft. Der ansprechend aus-
gestattete und mit zwanzig Lichtdrucken
geschmückte Katalog weist 545 Kunst-
werke auf, die sich auf Malerei, Plastik,
Keramik und verschiedene Kunst-
arbeiten vertheilen. Gut klingende
Namen zählen zu den Ausstellern, so:
Leopold Graf von Kalckreuth, Leibi,
Leistikow, Stuck, Lenbach, Liebermann,
Segantini, Rocholl, Uhde, Thoma,
Menzel, Gebhard, Rieh. Friese, Eckmann,
mehrere Worpsweder; dann Walter
Crane, Emile Galle, Tiffany, Meunier.
Ganz bedeutend scheint die keramische
Gruppe zu sein, in der die neuzeitlichsten
Schöpfungen der ersten Manufakturen
wie Berlin, Kopenhagen, von Kahler
in Nästved, Bigot—Paris. Bing & Grön-
;- dahl—Kopenhagen, der Künstler-Fa-
milie von Heider-—München, Schmuz-
Baudiss—München, ergänzt durch Werke wei-
terer dänischer, französischer und japanischer
Keramisten. Mit einer solchen Ausstellung
bekundet Dr. Deneken die ganze Erfassung
der ihm in der Muscumsleitung gestellten
Aufgabe. Denn neben der Kenntniss der
historischen Kunstdenkmäler muss das Ver-
ständniss, das Einleben in die Kunst unserer
Z< 'i t gepflegt werden an mustergiltigenWerken.
a. scharff—wien FeC
Kaiser Wilhelm-Museum zu Crefeld.
Gottfried Keller-Medaille.
A. BÖCKI.1N luv.
SCHARFF—WIEN Fe
KAISER WILHELM-MUSEUM ZU
CREFELD. Dieses jüngste der so-
genannten »städtischen« Museen, die ihre
Entstehung der Opferfreudigkeit und Kunst-
liebe der Bürgerschaft verdanken, ist zu-
gleich ein wirklich patriotisch gedachtes
Denkmal und so die edelste Dankesäusserung
für das nationale Vermächtniss des grossen
Kaisers! Ein frischer, lebendiger und
arbeitsfreudiger Zug weht in den der
Füllung harrenden Räumen des Neu-
baues und der frühere Assistent
Direktor Professor Dr. Justus Brinck-
mann's: Dr. Friedrich Denekcn, dem
die Einrichtung und Leitung als Direk-
tor übertragen worden ist, beweist
namentlich durch seine persönliche
Hingabe an die moderne Strömung in
der Zusammenbringung der dort jetzt
eröffneten Kunstausstellung, dass die
wenig philiströsen Crefelder nunmehr
auf ausgiebige Erfüllung ihres Ver-
langens nach wirklichem Kunstgenuss
hoffen dürfen. — Die jetzige Kunst-
ausstellung zeigt eine so hoch inter-
essante Vereinigung hervorragender
Werke der gesammten bildenden Kunst
von fast internationalem Karakter, wie
man solche in Städten wie Crefeld mit a. böcklin luv.
ausgesprochen industriellem Karakter
selten antrifft. Der ansprechend aus-
gestattete und mit zwanzig Lichtdrucken
geschmückte Katalog weist 545 Kunst-
werke auf, die sich auf Malerei, Plastik,
Keramik und verschiedene Kunst-
arbeiten vertheilen. Gut klingende
Namen zählen zu den Ausstellern, so:
Leopold Graf von Kalckreuth, Leibi,
Leistikow, Stuck, Lenbach, Liebermann,
Segantini, Rocholl, Uhde, Thoma,
Menzel, Gebhard, Rieh. Friese, Eckmann,
mehrere Worpsweder; dann Walter
Crane, Emile Galle, Tiffany, Meunier.
Ganz bedeutend scheint die keramische
Gruppe zu sein, in der die neuzeitlichsten
Schöpfungen der ersten Manufakturen
wie Berlin, Kopenhagen, von Kahler
in Nästved, Bigot—Paris. Bing & Grön-
;- dahl—Kopenhagen, der Künstler-Fa-
milie von Heider-—München, Schmuz-
Baudiss—München, ergänzt durch Werke wei-
terer dänischer, französischer und japanischer
Keramisten. Mit einer solchen Ausstellung
bekundet Dr. Deneken die ganze Erfassung
der ihm in der Muscumsleitung gestellten
Aufgabe. Denn neben der Kenntniss der
historischen Kunstdenkmäler muss das Ver-
ständniss, das Einleben in die Kunst unserer
Z< 'i t gepflegt werden an mustergiltigenWerken.
a. scharff—wien FeC