Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 1.1897-1898

DOI article:
Schmid, Maximilian: Kaiser Wilhelm-Denkmal "Rheingold" in Aachen von Rudolf Maison
DOI issue:
Atelier-Nachrichten
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.6384#0064
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
42

A telier-Nachrichten.

schlichte Gestalt in knappen Zügen ein Hermelin
umschliesst, um dessen hohe, feingeformte Stirn
ein zartes Lorbeerreis sich schlingt. Wie weiss
er dabei die Wahrheit des Details mit idealer
Auffassung zu verbinden. Welch' grossartige
Kenntniss des Pferdekörpers offenbart er in der
Wiedergabe des ruhig stehenden Rosses.

Büffet für ein Speisezünmer.

Entw. L. HOHLWEIN; Ausf. A. PÖSSENBACHER-Münche

Schönheit und Wahrheit vereinen sich in
diesem Denkmal. Es lebt darin ein Idealismus,
der auf ungeheuerer Kenntniss der Wirklich-
keit der Selbstbesinnung unserer Tage fusst.

Wird dies Denkmal zur Ausführung
kommen? In erster Linie wurde es unter den
drei preisgekrönten genannt. Willig erkannten
auch Maisons Mitkämpfer die hervorragende
Bedeutung desselben an. Hoffen wir, dass in
diesem Falle einmal nicht die Begeisterung der
Menge für das Mittelmässige siegt; dass gegen
das Handwerksmässige moderner Denkmal-
Fabrikation hier eine eherne Schranke errichtet
wird, an der die nüchterne Phrase schablonen-
hafter Werkthätigkeit Halt macht.

Max. Schmid.

ATelier-Nachrichten.

(Von unseren eigenen Berichterstattern.)

TDERCHTESGADEN hat bekanntlich eine
traditionelle künstlerische Hausindustrie:
die Holzschnitzerei. Der Sohn eines solchen
Berchtesgadener Holzschnitzers und Möbel-
schreiners ist der noch
jugendliche Künstler
Bernhard Wenig,
von dem wir in
diesem Hefte einige
Entwürfe veröffent-
lichen, um zu zeigen,
dass zwischen der
alten Volkskunst und
der modernsten stili-
sirten Art, wenn diese
nur wirkliche Kunst
ist, kein Wesens-
unterschied besteht.
Weniggenoss seinen
ersten künstlerischen
Unterricht im Eltern-
hause und in einem
vierjährigen Besuch
der Zeichen- und
Schnitzschule seines
Heimathsortes. Als
Schüler der Profes-
soren A. Hess, L.
Romeis, Rud. Seitz
und Franz Stuck an
der Kgl. Kunstge-
werbeschule und der Akademie der bildenden
Künste zu München in den Jahren 1888 bis
1896 gewann er dann die Grundlage seiner
persönlich-künstlerischen Vortragsweise, die
besonders eigenartig aus seinen Schwarz-Weiss-
Blättern spricht. Wir werden in den nächsten
Nummern noch öfters Gelegenheit haben, von
der eigenartigen Vielseitigkeit dieses Künstlers
Zeugniss zu geben.

TT ERMANN OBRIST, welcher die im vor-
* *■ liegenden Hefte auf Seite 5 bezw. ro
wiedergegebene Truhe und den eigenartigen
Teppich mit dem Spiral-Ornamente geschaffen
hat, ist einer der führenden Geister der
jungen Bewegung, ein Künstler von bereits
 
Annotationen