5 6 Wettbewerbe.
Wettbewerbe.
PLAKATE.
Tnter dieser Ueberschrift werden wir durch
Illustrationen und Text eine genaue Ueber-
sicht und mitunter auch kritische Würdigung
aller künstlerischen Wettbewerbe darbieten,
die Plakate etc. betreffen. Wir sind der Ansicht,
dass das Ausschreiben von Wettbewerben eines
der wirksamsten Mittel zur Erziehung und
Förderung junger Talente besonders auf dem
Gebiete der angewandten Kunst ist. Anderer-
seits werden die Vortheile solcher Wettbewerbe
in geschäftlicher Hinsicht von den deutschen
Unternehmern noch viel zu -wenig gewürdigt.
Ein Tapeten-, ein Möbelfabrikant etc. hat durch
Wettbewerbe die denkbar beste Gelegenheit:
junge, erfinderische Geister zu entdecken, neue
Ideen zu gewinnen. Auf dem Gebiete der
Affiche sind wir hinter England und Frankreich
zwar noch zurück, die letzten jähre haben
jedoch auch bei uns bereits recht erfreuliche
Erfolge gezeitigt. Die Affiche ist ein grosser
Faktor der Welt - Konkurrenz und unsere
grossen Firmen müssen auch in Deutschland
endlich den hohen Werth dieses künstlerischen
Publikations - Mittels einsehen. Man sollte
denken, dass der Umstand, dass solche Preis-
ausschreiben von fast allen Zeitungen nach-
gedruckt werden, dass diese Reklame schon
genüge, die Geschäftswelt anzuregen. Wir sind
mit Freude bereit, Wettbewerbe auf allen
Gebieten der angewandten Kunst nach dem
Vorbilde der von uns selbst ausgeschriebenen
Konkurrenzen (vergl. Seite VI—VIII), welche
Firmen etwa bei Jubiläen u. s. w. auszuschreiben
wünschen, kostenlos in diese Abtheilung
unserer Zeitschrift aufzunehmen, für eine
kompetente Jury zu sorgen und endlich die
preisgekrönten Entwürfe zu publiciren.
In dankenswerther Weise sind die führenden
Firmen der Pianoforte-Industrie durch Aus-
schreiben von Wettbewerben für Plakate vor-
gegangen. Die Firma Rud. Ibach, Sohn in
Barmen und Schiedmayer in Stuttgart haben
sich durch ihre Plakat-Konkurrenzen den Dank der
deutschen Künstler verdient. — Die Hof-Piano-
forte-Fabrik von Ernst Kaps, Dresden, erliess
am i. März 1897 ein Preis-Ausschreiben für
■ ßücherschau.
ein farbiges Reklamebild. Die Aufgabe hiess:
»Das Bild ist nicht für den Anschlag in den
Strassen, sondern für die Wirkung im Saale
und Schaufenster zu berechnen. — Es soll
passend eingerahmt werden«. Die Preise be-
trugen 1000, 600, 400 Mk. Für ferner anzu-
kaufende Entwürfe waren je 200 Mk. vorge-
sehen. Verdiente sich genannte Firma hier-
durch schon den Dank der Künstler, so noch
mehr dadurch, dass dieselbe für eine wirklich
massgebende Jury Sorge trug. Denn nicht jeder
ist zum Juror in unserem Sinne geeignet, d. h.
im stände und gewillt, das Selbständige und
Schöpjerische zu finden. Den ersten Preis
erhielt Angelo Jank in München (Motto:
»Deutsch«), der durch seine Gemälde (Secession
von 1896) und Beiträge für die »Jugend«
schon längere Zeit vortheilhaft bekannt ist, den
zweiten Walter Püttner, ebenfalls in München
(Motto: »Pyros«), den dritten Hans Pfaff in
Dresden (Motto: »Chopin«). Dieses 3. Plakat
wurde zur Ausführung bestimmt und dafür
besonders honorirt, ferner noch angekauft:
»Largo« von Friedrich Brodauf in Loschwitz
und »Im Wettbewerb« von Otto Tragy in
München.
Wir werden im nächsten Hefte mehrere
bereits ausgeführte Plakate deutscher Künstler
bringen und damit zugleich gewisse Grundzüge
bekannt geben.
BÜCHERSCHAU.
La Plante et ses Applications orna-
mentales. Sous la direction de M. Eugene
Grasset, Paris. Librairie des Beaux-Arts,
E. Levy, Editeur. - Zwölf Lieferungen zu je
sechs Blatt in farbigem Umschlage. Preis
96 Mark.
Ein malerisches Bürger-Heim. 25 Kar-
tons von Hermann Werte mit erläuterndem
Text von Alexander Koch. In Mappe gr. Fol.
M. 40. — Auch in 5 Einzellieferungen ä 8 M.
zu beziehen. Verlag von Alexander Koch-
Darmstadt.
(Wegen Platzmangels mussten die für mehrere
Werke bereits vorliegenden eingehenden Besprechungen
für die nächsten Hefte zurückgestellt werden.) D. R.
Wettbewerbe.
PLAKATE.
Tnter dieser Ueberschrift werden wir durch
Illustrationen und Text eine genaue Ueber-
sicht und mitunter auch kritische Würdigung
aller künstlerischen Wettbewerbe darbieten,
die Plakate etc. betreffen. Wir sind der Ansicht,
dass das Ausschreiben von Wettbewerben eines
der wirksamsten Mittel zur Erziehung und
Förderung junger Talente besonders auf dem
Gebiete der angewandten Kunst ist. Anderer-
seits werden die Vortheile solcher Wettbewerbe
in geschäftlicher Hinsicht von den deutschen
Unternehmern noch viel zu -wenig gewürdigt.
Ein Tapeten-, ein Möbelfabrikant etc. hat durch
Wettbewerbe die denkbar beste Gelegenheit:
junge, erfinderische Geister zu entdecken, neue
Ideen zu gewinnen. Auf dem Gebiete der
Affiche sind wir hinter England und Frankreich
zwar noch zurück, die letzten jähre haben
jedoch auch bei uns bereits recht erfreuliche
Erfolge gezeitigt. Die Affiche ist ein grosser
Faktor der Welt - Konkurrenz und unsere
grossen Firmen müssen auch in Deutschland
endlich den hohen Werth dieses künstlerischen
Publikations - Mittels einsehen. Man sollte
denken, dass der Umstand, dass solche Preis-
ausschreiben von fast allen Zeitungen nach-
gedruckt werden, dass diese Reklame schon
genüge, die Geschäftswelt anzuregen. Wir sind
mit Freude bereit, Wettbewerbe auf allen
Gebieten der angewandten Kunst nach dem
Vorbilde der von uns selbst ausgeschriebenen
Konkurrenzen (vergl. Seite VI—VIII), welche
Firmen etwa bei Jubiläen u. s. w. auszuschreiben
wünschen, kostenlos in diese Abtheilung
unserer Zeitschrift aufzunehmen, für eine
kompetente Jury zu sorgen und endlich die
preisgekrönten Entwürfe zu publiciren.
In dankenswerther Weise sind die führenden
Firmen der Pianoforte-Industrie durch Aus-
schreiben von Wettbewerben für Plakate vor-
gegangen. Die Firma Rud. Ibach, Sohn in
Barmen und Schiedmayer in Stuttgart haben
sich durch ihre Plakat-Konkurrenzen den Dank der
deutschen Künstler verdient. — Die Hof-Piano-
forte-Fabrik von Ernst Kaps, Dresden, erliess
am i. März 1897 ein Preis-Ausschreiben für
■ ßücherschau.
ein farbiges Reklamebild. Die Aufgabe hiess:
»Das Bild ist nicht für den Anschlag in den
Strassen, sondern für die Wirkung im Saale
und Schaufenster zu berechnen. — Es soll
passend eingerahmt werden«. Die Preise be-
trugen 1000, 600, 400 Mk. Für ferner anzu-
kaufende Entwürfe waren je 200 Mk. vorge-
sehen. Verdiente sich genannte Firma hier-
durch schon den Dank der Künstler, so noch
mehr dadurch, dass dieselbe für eine wirklich
massgebende Jury Sorge trug. Denn nicht jeder
ist zum Juror in unserem Sinne geeignet, d. h.
im stände und gewillt, das Selbständige und
Schöpjerische zu finden. Den ersten Preis
erhielt Angelo Jank in München (Motto:
»Deutsch«), der durch seine Gemälde (Secession
von 1896) und Beiträge für die »Jugend«
schon längere Zeit vortheilhaft bekannt ist, den
zweiten Walter Püttner, ebenfalls in München
(Motto: »Pyros«), den dritten Hans Pfaff in
Dresden (Motto: »Chopin«). Dieses 3. Plakat
wurde zur Ausführung bestimmt und dafür
besonders honorirt, ferner noch angekauft:
»Largo« von Friedrich Brodauf in Loschwitz
und »Im Wettbewerb« von Otto Tragy in
München.
Wir werden im nächsten Hefte mehrere
bereits ausgeführte Plakate deutscher Künstler
bringen und damit zugleich gewisse Grundzüge
bekannt geben.
BÜCHERSCHAU.
La Plante et ses Applications orna-
mentales. Sous la direction de M. Eugene
Grasset, Paris. Librairie des Beaux-Arts,
E. Levy, Editeur. - Zwölf Lieferungen zu je
sechs Blatt in farbigem Umschlage. Preis
96 Mark.
Ein malerisches Bürger-Heim. 25 Kar-
tons von Hermann Werte mit erläuterndem
Text von Alexander Koch. In Mappe gr. Fol.
M. 40. — Auch in 5 Einzellieferungen ä 8 M.
zu beziehen. Verlag von Alexander Koch-
Darmstadt.
(Wegen Platzmangels mussten die für mehrere
Werke bereits vorliegenden eingehenden Besprechungen
für die nächsten Hefte zurückgestellt werden.) D. R.