A telier-Nachrichten.
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Stuhl und Hocker für Speisezimmer. Entwurf L. HOHLWEIN; Ausführung A. PÖSSENBACHER-München.
durch seine gründliche chemische Vorbildung
und jahrelange, unverdrossen fortgesetzte Ver-
suche, Enttäuschungen und glückliche Zufälle
und Funde gelangte er endlich zu seinem
besonderen keramischen Verfahren. Dieses ist
natürlich sein Geheimniss, d. h., wie der wackere
alte Herr sich launisch auszudrücken pflegt:
»man muss es eben können«. — Als Roh-
material werden verwendet: roth-brennende
belgische und schlesische Thone, gelblich-weiss-
und weiss - brennende Meissener Thone und
schwarze Erde vom Mittelrhein. Die Malerei
ist unter der Glasur und absolut beständig.
Die Glasur selbst ist ähnlich zusammengesetzt
wie hartes böhmisches Krystallglas. Die Brenn-
temperaturen betragen iooo—1200 Grad. Als
Dekorationsmittel dienen farbige Metalloxyde
und Glasuren, Engoben, marmorartig gefärbte
Masse und Lüster. Die plastische Formung
der Gefässe und die ornamentale Ausschmückung
besorgen die Söhne: Hans, Fritz und Rudolf
von Heider.
HTHEODOR SCHMUZ-BAUDLSS fertigt
neuerdings ebenfalls keramische Gefässe,
welche auf hohen ästhetischen Rang Anspruch
erheben dürfen. Seine Technik ist jedoch durch-
aus verschieden von der Heider'schen. Gelegent-
lich einer Kollektiv-Ausstellung des Künstlers
im Littauer'schen Kunstsalon zu München wurde
sein Verfahren in den »M. N. N.« folgender-
massen dargelegt: »Die Ornamente sind nicht
gemalt, also durch die Glasur geschaffen,
sondern vor der Glasur aus zwei übereinander
liegenden Thonschichten — einer weissen und
einer gelbrothen - herausgeschnitten oder
gravirt — etwa nach Art der Cameen. Die
Glasuren, mit denen dann das schon zweifarbig
Anrichte für ein Speisezimmer.
Entwurf L. HOHLWEIN ; Ausführung A. PÖSSENBACHER-München.
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Stuhl und Hocker für Speisezimmer. Entwurf L. HOHLWEIN; Ausführung A. PÖSSENBACHER-München.
durch seine gründliche chemische Vorbildung
und jahrelange, unverdrossen fortgesetzte Ver-
suche, Enttäuschungen und glückliche Zufälle
und Funde gelangte er endlich zu seinem
besonderen keramischen Verfahren. Dieses ist
natürlich sein Geheimniss, d. h., wie der wackere
alte Herr sich launisch auszudrücken pflegt:
»man muss es eben können«. — Als Roh-
material werden verwendet: roth-brennende
belgische und schlesische Thone, gelblich-weiss-
und weiss - brennende Meissener Thone und
schwarze Erde vom Mittelrhein. Die Malerei
ist unter der Glasur und absolut beständig.
Die Glasur selbst ist ähnlich zusammengesetzt
wie hartes böhmisches Krystallglas. Die Brenn-
temperaturen betragen iooo—1200 Grad. Als
Dekorationsmittel dienen farbige Metalloxyde
und Glasuren, Engoben, marmorartig gefärbte
Masse und Lüster. Die plastische Formung
der Gefässe und die ornamentale Ausschmückung
besorgen die Söhne: Hans, Fritz und Rudolf
von Heider.
HTHEODOR SCHMUZ-BAUDLSS fertigt
neuerdings ebenfalls keramische Gefässe,
welche auf hohen ästhetischen Rang Anspruch
erheben dürfen. Seine Technik ist jedoch durch-
aus verschieden von der Heider'schen. Gelegent-
lich einer Kollektiv-Ausstellung des Künstlers
im Littauer'schen Kunstsalon zu München wurde
sein Verfahren in den »M. N. N.« folgender-
massen dargelegt: »Die Ornamente sind nicht
gemalt, also durch die Glasur geschaffen,
sondern vor der Glasur aus zwei übereinander
liegenden Thonschichten — einer weissen und
einer gelbrothen - herausgeschnitten oder
gravirt — etwa nach Art der Cameen. Die
Glasuren, mit denen dann das schon zweifarbig
Anrichte für ein Speisezimmer.
Entwurf L. HOHLWEIN ; Ausführung A. PÖSSENBACHER-München.