Ueber Deutsche Plakat-Kunst.
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scandinavischen Ländern u. s. w. In Paris
zuerst wird mit vollem Bewusstsein ein
ckstc Marien Luft
f^A D FAHR- BAH PT
Wei 5 5 e r " M i r5cH \.s
13
Druck: th. beyer—dresden.
Entw. u. lith.: j. v. cissarz.
eigener Plakatstil ausgebildet. Um die Fern-
wirkung zu sichern, werden die Formen
stilisirt, d. h.
das Wesent-
liche des Or-
ganismus
unter Weg-
lassung des
Nebensäch-
lichen ge-
geben , die
charakteristi-
schen Haupt-
motive unter
Fortfall un-
richtiger, den
Eindruck
störender Ne-
bendinge be-
tont. Das Zu-
sammenhal-
ten der Far-
ben in breiten
Tönen Und Druck: wilh. hoffmann—dresden.
Farbenflächen wird Hauptsache, die saubere
Detaillirung und kleinliche Modellirung wird
vermieden, schon um die Frische des Farben-
tones nicht zu beeinträchtigen, der durch
übertriebene Abstimmung, Schattirung und
Modellirung, durch Ueberdruck mehrerer
Farben an Klarheit einbüssen würde. Wenige,
aber prägnant wirkende Farbenflächen sind
Bedingung. Man wird dabei auffallende, ja
grelle Farben bevorzugen. Andererseits
lehrt die Erfahrung, dass auch zarte, stumpfe
Töne dort wohlangebracht sind, wo sie
zwischen einer Menge intensiv farbiger Pla-
kate sich Beachtung verschaffen sollen.
Grasset, Mucha u. A. zeigen hier den Weg.
Die Farbe ist für das Plakat nicht etwas
Zufälliges, was erst später, wenn der Entwurf
vollendet, hinzukomponirt werden darf. Der
echte Plakatkünstler wird bei Schaffung des
Entwurfes sogleich die farbige Wirkung im
Auge haben, die Form, den Kontur darauf-
hin gestalten. Unter den Franzosen ist
neben Cheret darin Jossot Meister, unter den
Deutschen Th. Th. Heine.
Ebenso, wichtig wie das Bild ist die
Schrift. Auf Gemälden finden wir häufig
den Künstler-Namen breit an auffallender
Stelle ,oder in auffallender Farbe nahe dem
AUSSTELLUNG ocs
SAECHSISCHCN HANDWERKS
KUNSTGEWERBES >.
DRESDEN 1896
EM
Entw.: otto fischer—dresden.
59
scandinavischen Ländern u. s. w. In Paris
zuerst wird mit vollem Bewusstsein ein
ckstc Marien Luft
f^A D FAHR- BAH PT
Wei 5 5 e r " M i r5cH \.s
13
Druck: th. beyer—dresden.
Entw. u. lith.: j. v. cissarz.
eigener Plakatstil ausgebildet. Um die Fern-
wirkung zu sichern, werden die Formen
stilisirt, d. h.
das Wesent-
liche des Or-
ganismus
unter Weg-
lassung des
Nebensäch-
lichen ge-
geben , die
charakteristi-
schen Haupt-
motive unter
Fortfall un-
richtiger, den
Eindruck
störender Ne-
bendinge be-
tont. Das Zu-
sammenhal-
ten der Far-
ben in breiten
Tönen Und Druck: wilh. hoffmann—dresden.
Farbenflächen wird Hauptsache, die saubere
Detaillirung und kleinliche Modellirung wird
vermieden, schon um die Frische des Farben-
tones nicht zu beeinträchtigen, der durch
übertriebene Abstimmung, Schattirung und
Modellirung, durch Ueberdruck mehrerer
Farben an Klarheit einbüssen würde. Wenige,
aber prägnant wirkende Farbenflächen sind
Bedingung. Man wird dabei auffallende, ja
grelle Farben bevorzugen. Andererseits
lehrt die Erfahrung, dass auch zarte, stumpfe
Töne dort wohlangebracht sind, wo sie
zwischen einer Menge intensiv farbiger Pla-
kate sich Beachtung verschaffen sollen.
Grasset, Mucha u. A. zeigen hier den Weg.
Die Farbe ist für das Plakat nicht etwas
Zufälliges, was erst später, wenn der Entwurf
vollendet, hinzukomponirt werden darf. Der
echte Plakatkünstler wird bei Schaffung des
Entwurfes sogleich die farbige Wirkung im
Auge haben, die Form, den Kontur darauf-
hin gestalten. Unter den Franzosen ist
neben Cheret darin Jossot Meister, unter den
Deutschen Th. Th. Heine.
Ebenso, wichtig wie das Bild ist die
Schrift. Auf Gemälden finden wir häufig
den Künstler-Namen breit an auffallender
Stelle ,oder in auffallender Farbe nahe dem
AUSSTELLUNG ocs
SAECHSISCHCN HANDWERKS
KUNSTGEWERBES >.
DRESDEN 1896
EM
Entw.: otto fischer—dresden.