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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 1.1897-1898

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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.6384#0104
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8o

Bücherschau.

Getriebene lind gefärbte Kupfergefässe.

Entw.: h. Kellner, Ausführ.: j. winhart-münchen.

die unendliche Abnützung an Kraft verloren,
aber er lässt sich weiter ausbilden. »Neues
machen« heisst verbessern, ausbauen, fort-
bilden. Desshalb liegt es auch durchaus

ferne, eine neue
Kunst erfinden zu
wollen, dennoch
aber ist es mög-
lich, an der Hand
existirender An-
regungen etwas zu
schaffen bei dem
das Wesen der
Kopie durchaus
zurücktritt. Aus
Nichts lässt sich
auch nichts machen. Eine bis zu gewissem
Grade vorbildliche Anschauung wird immer
die Basis bilden müssen, von der aus weiter
gegangen wird. Aber das armselige, geist-
lose Nachmachen, das stete wiederholen, das
ist's, was vermieden werden kann. Hätte
die Tradition des künstlerischen Weiter-
bildens sich bis in unsere Zeit fortgesponnen,

so würden wir sicherlich auch über einen
eigenen Ausdruck zu verfügen haben. Seit
dem Ende des vorigen Jahrhunderts hat aber
alle und jede Tradition aufgehört. Ist es da,
wenn nun weiter-
gebaut werden
soll, nicht weit
besser, gleich auf
die Originale, an
denen sich alle

Nothwendig-
keiten deutlich
zeigen, zurück-
zugreifen, durch-
weg von der Na-
tur auszugehen
und auf diese
Weise das Ver-

ständniss aller künstlerischen Entwickelung
zu erschliessen, statt immer wieder Anleihen
zu machen? Freilich lassen sich die Natur-
formen nicht schlechtweg anwenden. Sie
müssen stets dem Stoffe, um dessen Be-
arbeitung es sich handelt, konform benützt
 
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