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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 1.1897-1898

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Schmidkunz, Hans: Die Ausbildung zum Künstler
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https://doi.org/10.11588/diglit.6384#0127
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Die Ausbildung zum Künstler.

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Studienkopf fiSgJ).

FR. ERLER — MÜNCHEN.

werthen Bestrebungen haben es vornehmlich
insofern auf den Menschen abgesehen, als
er der Kunst aufnehmend gegenübersteht.
Als ausübender Künstler soll er nur neben-
bei in Betracht kommen, und zwar so, dass
entweder jener künstlerische Unterricht die
richtige und nöthige Vorbereitung auf eine
spätere eigentliche Ausbildung zum Künstler
sei, oder dass er zu der bescheideneren
Rolle des Dilettanten im guten Sinn des aus-
übenden Liebhabers führe; eine Rolle, deren
Bedeutung gerade im letzten Jahrzehnt durch
die zumal aus Hamburg (von A. Licht-wark)
ausgehende »Renaissance des Dilettantismus«

betont und bethätigt worden ist. Ueber die
Frage der eigentlichen Ausbildung zum
Künstler von Beruf ist wohl, wie wir ver-
muthen möchten, in früheren Zeiten absolut
oder relativ mehr verhandelt worden als
heute, obwohl es nachgerade sogar sehr an
der Zeit wäre, eine förmliche Didaktik der
Kunst als unentbehrlichen Bestandtheil der
Pädagogik überhaupt auch theoretisch durch-
zuführen. Mindestens sollte man einsehen,
dass die Frage nach der sich entwickelnden
und nach der ausgereiften Künstlerpersönlich-
keit wichtiger ist als die nach so vielem
anderen in der Kunst, z. B. nach Parteien,
 
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