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A telier-Nachrichten.
bildung; er lieferte, kaum zwanzig Jahre alt,
zahlreiche Illustrationen erdenklichster Art.
Einen beachtenswerthen Erfolg hatte Hans
Pfaff mit seinen Kompositionen für die
»Jugend«, der er den Entwurf für die Ein-
banddecke ihres ersten Jahrganges lieferte,
für einen zweiten Entwurf erhielt er den
dritten Preis.
Josef Goller, 1865 in Dachau bei Mün-
chen geboren, erlernte die Glasmalerei in der
bekannten Mayer'schen Hof-Kunstanstalt in
München, und wie er selbst sagt — mit
Titelblatt zu einer symphonischen Komposition.
gutem Erfolg. Nachdem war er als Zeichner
thätig und übernahm bis 1890 die artistische
Leitung in der Anstalt für Glasmalerei von
Bruno Urban in Dresden. Von diesem Jahr
ab machte sich der Künstler selbständig,
hauptsächlich Entwürfe für Glasmalerei
liefernd; er pflegt das spezielle Gebiet der
Kunstverglasung in amerikanischen Opales-
zentgläsern. Zu seinen letzten Ausführungen
zählen vier grosse Fenster im Standesamts-
saal des Rathhauses zu Nürnberg, Entwurf
für ein Kolossal-Fenster für das Vestibül
im neuen Kaiserpalast zu Dresden (aus-
geführt von C. Ule—München), sowie alle
übrigen Glasfenster daselbst und zahlreiche
andere. Die grosse Plakat-Bewegung der
letzten Jahre führte
auch Goller auf dieses
Gebiet, überhaupt auf
das der graphischen
Kunst. So beherrscht
er auch vollkommen
die lithographische
Technik, was ihn in
engere Beziehung zu
der Künstler - Gruppe
Fischer — Cissarz —
Behrens bringt.
Man hört selten, dass
unsere jüngeren Künst-
ler aus freien Stücken
den Dank für das,
was sie erreicht haben,
irgendwelchen Dritten
zollen, gleich, ob diese
akademische Lehrer
oder praktische Meister
sind. Eine rühmliche
Ausnahme hiervon
macht Friedrich Brod-
auf, der sich mit auf-
richtigem Dank Jener
erinnert, die ihn in
seinem Streben unter-
wiesen haben. Brodau/
wurde 1872 in Gross-
Hartmannsdorf im Erz-
gebirge geboren und
besuchte von 1888—
18c;2dieKunstgewerbe-
hier wurde er speziell
unter den Herren Prof. Naumann, Prof. Diete
FR. ERLER—MÜNCHEN.
schule zu Dresden;
A telier-Nachrichten.
bildung; er lieferte, kaum zwanzig Jahre alt,
zahlreiche Illustrationen erdenklichster Art.
Einen beachtenswerthen Erfolg hatte Hans
Pfaff mit seinen Kompositionen für die
»Jugend«, der er den Entwurf für die Ein-
banddecke ihres ersten Jahrganges lieferte,
für einen zweiten Entwurf erhielt er den
dritten Preis.
Josef Goller, 1865 in Dachau bei Mün-
chen geboren, erlernte die Glasmalerei in der
bekannten Mayer'schen Hof-Kunstanstalt in
München, und wie er selbst sagt — mit
Titelblatt zu einer symphonischen Komposition.
gutem Erfolg. Nachdem war er als Zeichner
thätig und übernahm bis 1890 die artistische
Leitung in der Anstalt für Glasmalerei von
Bruno Urban in Dresden. Von diesem Jahr
ab machte sich der Künstler selbständig,
hauptsächlich Entwürfe für Glasmalerei
liefernd; er pflegt das spezielle Gebiet der
Kunstverglasung in amerikanischen Opales-
zentgläsern. Zu seinen letzten Ausführungen
zählen vier grosse Fenster im Standesamts-
saal des Rathhauses zu Nürnberg, Entwurf
für ein Kolossal-Fenster für das Vestibül
im neuen Kaiserpalast zu Dresden (aus-
geführt von C. Ule—München), sowie alle
übrigen Glasfenster daselbst und zahlreiche
andere. Die grosse Plakat-Bewegung der
letzten Jahre führte
auch Goller auf dieses
Gebiet, überhaupt auf
das der graphischen
Kunst. So beherrscht
er auch vollkommen
die lithographische
Technik, was ihn in
engere Beziehung zu
der Künstler - Gruppe
Fischer — Cissarz —
Behrens bringt.
Man hört selten, dass
unsere jüngeren Künst-
ler aus freien Stücken
den Dank für das,
was sie erreicht haben,
irgendwelchen Dritten
zollen, gleich, ob diese
akademische Lehrer
oder praktische Meister
sind. Eine rühmliche
Ausnahme hiervon
macht Friedrich Brod-
auf, der sich mit auf-
richtigem Dank Jener
erinnert, die ihn in
seinem Streben unter-
wiesen haben. Brodau/
wurde 1872 in Gross-
Hartmannsdorf im Erz-
gebirge geboren und
besuchte von 1888—
18c;2dieKunstgewerbe-
hier wurde er speziell
unter den Herren Prof. Naumann, Prof. Diete
FR. ERLER—MÜNCHEN.
schule zu Dresden;