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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 1.1897-1898

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Faulwasser, Julius: Moderne Kunstverglasung und Glasmalerei
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https://doi.org/10.11588/diglit.6384#0151
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I 2 6

Ju/ius Fa ulwasser — Harn b arg .•

der Längenrichtung der Platten verlaufen,
gibt es auch solche, bei denen sie radial

, -i y —

Schränkchen mit Flachschnitzerei.

H. SANI>RF.UTF.R-1!ASF.I..

eignet sind, speziell, wenn elektrische Lampen
hinter der Bildfläche angebracht werden
können. Dank den hierdurch gewonnenen
Mitteln Hessen sich die Glasbilder in
überraschend mannigfaltiger Weise be-
leben, und es entwickelte sich eine Kunst
aus den Versuchen, die Bilder direkt
nach den Merkwürdigkeiten der Glas-
flüsse zu komponiren. Dieser Aufgabe
hat sich mit besonderer Vorliebe der in
Paris lebende Hamburger Maler H.
Christiansen gewidmet, von dessen Ent-
würfen wir umstehend einige der best-
gelungenen zur Reproduktion bringen.
Das Prinzip bei denselben ist, durch
möglichst grosse Detailformen beträcht-
liche Flächen zu gewinnen und deren
Formen unter Umständen auch den
Linienzügen der Glasflüsse anzupassen.
Allerlei Kunstgriffe bei der Ausführung
können die Wirkung noch erhöhen, z. B.
kann man für ein theilweise verschleiertes
Gesicht zwei Glasplatten doppelt hinter
einander einbleien. Auch ist die Führung

auseinander gehen. Letztere heissen
Draperie- oder Muschelgläser. Sie
werden gern mit besonders rauher
Oberfläche hergestellt, weil diese den
Effekt der Glanzlichter noch wesentlich
hebt, wie denn überhaupt die Struktur
des Glases, das an manchen Stellen die
Stärke von mehreren Zentimetern er-
reicht, weit mehr wie ehedem als zur
Belebung der Effekte berufen, erkannt
ist. Zu den reichen, schon durch diese
Gläser gegebenen Mitteln der Ab-
wechselung tritt noch die Einfügung
gegossener Sterne der mannigfachsten
Art, Grösse und Farbe, ferner die
natürlicher Muscheln, die halb durch-
sichtig geschliffen, durch ihre schalen-
artigen Tiefen bezw. Höhen die Fläche
der Bilder auffällig unterbrechen und
endlich werden grosse steinartige
Brocken beliebig zerschlagener Glas-
klumpen verwendet, welche die in
Amerika unter dem Namen Eisver-
glasung beliebten Effekte ergeben, die
besonders als Rand oder für Schrift ge-

Schränkchen.

H. SANDREUTER—BASEL.
 
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