Moderne Kunstverg/asung und Glasmalerei.
glasmalerei zu erwähnen, die von dem
Münchener Maler O. Dillmann erfunden ist,
der seine Patente dann der Kunst-Anstalt
von A. Thorndike in Berlin überlassen hat.
Das Verfahren besteht darin,
dass man ein Bild auf eine
gelbe, eine blaue und eine
rothe Ueberfangglasscheibe
überträgt und aus diesen
Scheiben diejenigen Flächen-
thfiile herausätzt, die nicht
in der betreffenden Farbe
erscheinen sollen. Beim
Uebereinanderfügen der drei
Platten ergeben sich dann
die Mitteltöne und man ge-
winnt damit ein Glasbild, das
zu einem Oelgemälde un-
mittelbar in Parallele gestellt
werden kann. Dagegen ist
ein Dreiplattenglasbild mit
sonstigen Glasmalereien natur-
gemäss absolut nicht zu ver-
gleichen. Wirken diese durch
das Mosaik der nebeneinander-
stehenden verschiedenfarbigen
Gläser, so jene durch die
Weichheit der Uebergänge,
die Zartheit der Schatten und
durch die Mannigfaltigkeit
der entstehenden Nüancen.
Die Zusammenfügung der
Farben vollzieht sich in der
Transparenz mit voller Sicher-
heit und überraschender
Leuchtkraft. Es können mit
dieser Luce floreo-Glasmalcrei
in Folge dessen wohl meistens
malerische Wirkungen erzielt
werden, sie bedingt aber auch
Kompositionen, die dieser
Farbengluth entsprechen und
die auf solche Art verglasten
Fenster wirken schliesslich
weniger als lichtgebende
Flächen, sondern mehr als Bilder. - So
wird jede Art der Glasmalerei in der Be-
hauptung ihrer Eigenart die Vorbedingung
ihres Fortbestehens und ihrer weiteren Aus-
bildungsmöglichkeit finden und wenn wir
den Fall setzen, dass es jederzeit denkbar
ist, auch in ein und derselben Fensterfläche
die verschiedenen Kunstweisen nebeneinander
zu vereinigen, so dürfte der Technik der
Glasmalerei.
Entw. : ERNST JORDAN—HANNOVER.
Kunstverglasung noch eine grosse Zukunft
offen stehn und dieselbe künftig gewiss in noch
viel weitgehenderem Maasse zum Schmuck
unserer Heimstätten beizutragen berufen sein.
Julius Faulwasser.
glasmalerei zu erwähnen, die von dem
Münchener Maler O. Dillmann erfunden ist,
der seine Patente dann der Kunst-Anstalt
von A. Thorndike in Berlin überlassen hat.
Das Verfahren besteht darin,
dass man ein Bild auf eine
gelbe, eine blaue und eine
rothe Ueberfangglasscheibe
überträgt und aus diesen
Scheiben diejenigen Flächen-
thfiile herausätzt, die nicht
in der betreffenden Farbe
erscheinen sollen. Beim
Uebereinanderfügen der drei
Platten ergeben sich dann
die Mitteltöne und man ge-
winnt damit ein Glasbild, das
zu einem Oelgemälde un-
mittelbar in Parallele gestellt
werden kann. Dagegen ist
ein Dreiplattenglasbild mit
sonstigen Glasmalereien natur-
gemäss absolut nicht zu ver-
gleichen. Wirken diese durch
das Mosaik der nebeneinander-
stehenden verschiedenfarbigen
Gläser, so jene durch die
Weichheit der Uebergänge,
die Zartheit der Schatten und
durch die Mannigfaltigkeit
der entstehenden Nüancen.
Die Zusammenfügung der
Farben vollzieht sich in der
Transparenz mit voller Sicher-
heit und überraschender
Leuchtkraft. Es können mit
dieser Luce floreo-Glasmalcrei
in Folge dessen wohl meistens
malerische Wirkungen erzielt
werden, sie bedingt aber auch
Kompositionen, die dieser
Farbengluth entsprechen und
die auf solche Art verglasten
Fenster wirken schliesslich
weniger als lichtgebende
Flächen, sondern mehr als Bilder. - So
wird jede Art der Glasmalerei in der Be-
hauptung ihrer Eigenart die Vorbedingung
ihres Fortbestehens und ihrer weiteren Aus-
bildungsmöglichkeit finden und wenn wir
den Fall setzen, dass es jederzeit denkbar
ist, auch in ein und derselben Fensterfläche
die verschiedenen Kunstweisen nebeneinander
zu vereinigen, so dürfte der Technik der
Glasmalerei.
Entw. : ERNST JORDAN—HANNOVER.
Kunstverglasung noch eine grosse Zukunft
offen stehn und dieselbe künftig gewiss in noch
viel weitgehenderem Maasse zum Schmuck
unserer Heimstätten beizutragen berufen sein.
Julius Faulwasser.