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Georg Habich:
Plakette T>Nubien«.
RUl). BOSSELT—PARIS (HAMBURG).
liehen Werke der antiken Stempelschneide-
kunst zur Genüge, dass man im Kleinen
eine grossartigere Auffassung offenbaren kann
als man ihr in
den riesigen
Plastiken
unserer mo-
dernen Natio-
naldenkmäler
begegnet. Was
den wenigsten
Künstlern be-
kannt zu sein
pflegt, ist der
überaus sinn-
reiche Vor-
gang, wie das
Modell auf die
gewünschte
Grösse, auf
den Medaillen-
durchmesser reduzirt wird. — Die Prozedur
ist in letzter Zeit des öfteren beschrieben
(vgl. Zeitschrift des Bayr. Kunstgewerbe-
Vereins, 1897, Heft III, S. 23), so dass näheres
Eingehen darauf überflüssig erscheint. Die
Verkleinerung und Uebertragung auf den
Stempel geschieht auf mechanischem Wege,
so dass zum mindesten eine genaue Wieder-
gabe der Verhält-
nisse im Präge-
stempel verbürgt
ist. Die Fertig-
stellung der feine-
ren Details bleibt
mitunter dem
Grabstichel des
Medailleurs vor-
behalten ; es ist
dann Sache des
Künstlers, seine
Arbeit bis zu
Ende zu über-
wachen. Jedes einigermassen flach und in
den Formen knapp gehaltene Relief, wie das
z.B. S. 142 abgebildete Porträt des verstor-
benen Malers Heinz Heim von L. HabicJi
lässt sich ohne wesentliche Abänderungen
auf den Stempel übertrag'en. Ein treffliches
Modell zu einer Plakette, etwa in der Grösse
Jubiläums-Medaille 1870 \71-
Mod.: A. SCHREITMÜLLER
Aus!
-1896.
R. DILI.ER— DRESDEN.
unserer Abbildung (S. 142), wäre das origi-
nelle Profilrelief von H. Hahn. Dass die
Frische der Mache unter der Arbeit der
Maschine nicht zu leiden braucht, dafür ist
die bekannte von Prof. Ad. Hildebrand
modellirte Bismarckmünze, die von A. Borsch
in Eisen, übertragen wurde, ein treffliches
Beispiel. Die hochkünstlerische Arbeit, von
deren Reproduzirung wir ihrer weiten Ver-
Jubiläum der Universität Athen.
Entw.: Prof. n. gysis. Ausf.: a. borsch.
breitung wegen hier absehen durften, ist
überhaupt das vollendete Muster einer ver-
ständnissvoll alle technischen Bedingungen
berechnende und gerade desshalb wirklich
stilvollen Medaillenarbeit. Beruht doch der
hervorragend künstlerische Eindruck hier zu
einem grossen Theil gerade auf der klaren
Böcklin-Medaille der -»Jugend«.
Modell: h. Kaufmann—München.
Georg Habich:
Plakette T>Nubien«.
RUl). BOSSELT—PARIS (HAMBURG).
liehen Werke der antiken Stempelschneide-
kunst zur Genüge, dass man im Kleinen
eine grossartigere Auffassung offenbaren kann
als man ihr in
den riesigen
Plastiken
unserer mo-
dernen Natio-
naldenkmäler
begegnet. Was
den wenigsten
Künstlern be-
kannt zu sein
pflegt, ist der
überaus sinn-
reiche Vor-
gang, wie das
Modell auf die
gewünschte
Grösse, auf
den Medaillen-
durchmesser reduzirt wird. — Die Prozedur
ist in letzter Zeit des öfteren beschrieben
(vgl. Zeitschrift des Bayr. Kunstgewerbe-
Vereins, 1897, Heft III, S. 23), so dass näheres
Eingehen darauf überflüssig erscheint. Die
Verkleinerung und Uebertragung auf den
Stempel geschieht auf mechanischem Wege,
so dass zum mindesten eine genaue Wieder-
gabe der Verhält-
nisse im Präge-
stempel verbürgt
ist. Die Fertig-
stellung der feine-
ren Details bleibt
mitunter dem
Grabstichel des
Medailleurs vor-
behalten ; es ist
dann Sache des
Künstlers, seine
Arbeit bis zu
Ende zu über-
wachen. Jedes einigermassen flach und in
den Formen knapp gehaltene Relief, wie das
z.B. S. 142 abgebildete Porträt des verstor-
benen Malers Heinz Heim von L. HabicJi
lässt sich ohne wesentliche Abänderungen
auf den Stempel übertrag'en. Ein treffliches
Modell zu einer Plakette, etwa in der Grösse
Jubiläums-Medaille 1870 \71-
Mod.: A. SCHREITMÜLLER
Aus!
-1896.
R. DILI.ER— DRESDEN.
unserer Abbildung (S. 142), wäre das origi-
nelle Profilrelief von H. Hahn. Dass die
Frische der Mache unter der Arbeit der
Maschine nicht zu leiden braucht, dafür ist
die bekannte von Prof. Ad. Hildebrand
modellirte Bismarckmünze, die von A. Borsch
in Eisen, übertragen wurde, ein treffliches
Beispiel. Die hochkünstlerische Arbeit, von
deren Reproduzirung wir ihrer weiten Ver-
Jubiläum der Universität Athen.
Entw.: Prof. n. gysis. Ausf.: a. borsch.
breitung wegen hier absehen durften, ist
überhaupt das vollendete Muster einer ver-
ständnissvoll alle technischen Bedingungen
berechnende und gerade desshalb wirklich
stilvollen Medaillenarbeit. Beruht doch der
hervorragend künstlerische Eindruck hier zu
einem grossen Theil gerade auf der klaren
Böcklin-Medaille der -»Jugend«.
Modell: h. Kaufmann—München.