Deutsche Medaillen und Plaketten.
'35
Böcklin-MedailU.
hans sandreuter — hasel.
und unverhüllten Betonung der Entstehung
des Stückes aus der Prägctechmk.
Weist die genannte Vervielfältigungsart
auf scharfe, präcise Formgebung hin, die
durch den Grabstichel noch beliebig durch-
gearbeitet werden kann, so liegt der Reiz
der Gussmedaille in der Erhaltung aller
jener interessanten Zufälligkeiten, die dem
Modell den frischen Eindruck des Persön-
lichen verleihen; ja Nachlässigkeiten der
künstlerischen Handschrift können diesen
pikanten Eindruck sogar erhöhen. Es ist
kein Zufall, wenn das italienische Quatro-
Böcktin* Medaille der -»Jugend.*
Modellirt von Bildhauer h. Kaufmann—München.
cento, die Zeit der völligen Befreiung des
Individuums, einer so höchst persönlichen
Kunst seine besondere Aufmerksamkeit ge-
schenkt und die Gussmedaille bereits zu
einer mächti-
gen Blüthe ge-
bracht hat. Das
Gussstück,
welches wir
hier bringen,
die Mcnzel-
Medaillc von
Begas (Abb.
S. 138), lässt
sichfreilichmit
jenen Erzeug-
nissen einer
eminent kon-
zentrirten Auffassungsgabe im Bunde mit
merkwürdig concinnem Darstellungsver-
mögen nur äusserlich vergleichen. Zwar ist
auch hier der Dargestellte seiner geistigen
Bedeutung g"emäss ernst und würdig auf-
gefasst, dennoch steckt in dem Porträt ein
Stück modernen Heroenkultus, ohne den
es ja bei einer Jubelfeier von heute nicht ab-
gehen kann. Der Kopf Menzels — an sich
bedeutend genug — hat hier einen Zug des
Repräsentativen erhalten, der ihm im Beben
wie auch auf seinem Selbstbildniss fremd
»Medaille Clara Ziegler«
rud. bosselt — paris.
'35
Böcklin-MedailU.
hans sandreuter — hasel.
und unverhüllten Betonung der Entstehung
des Stückes aus der Prägctechmk.
Weist die genannte Vervielfältigungsart
auf scharfe, präcise Formgebung hin, die
durch den Grabstichel noch beliebig durch-
gearbeitet werden kann, so liegt der Reiz
der Gussmedaille in der Erhaltung aller
jener interessanten Zufälligkeiten, die dem
Modell den frischen Eindruck des Persön-
lichen verleihen; ja Nachlässigkeiten der
künstlerischen Handschrift können diesen
pikanten Eindruck sogar erhöhen. Es ist
kein Zufall, wenn das italienische Quatro-
Böcktin* Medaille der -»Jugend.*
Modellirt von Bildhauer h. Kaufmann—München.
cento, die Zeit der völligen Befreiung des
Individuums, einer so höchst persönlichen
Kunst seine besondere Aufmerksamkeit ge-
schenkt und die Gussmedaille bereits zu
einer mächti-
gen Blüthe ge-
bracht hat. Das
Gussstück,
welches wir
hier bringen,
die Mcnzel-
Medaillc von
Begas (Abb.
S. 138), lässt
sichfreilichmit
jenen Erzeug-
nissen einer
eminent kon-
zentrirten Auffassungsgabe im Bunde mit
merkwürdig concinnem Darstellungsver-
mögen nur äusserlich vergleichen. Zwar ist
auch hier der Dargestellte seiner geistigen
Bedeutung g"emäss ernst und würdig auf-
gefasst, dennoch steckt in dem Porträt ein
Stück modernen Heroenkultus, ohne den
es ja bei einer Jubelfeier von heute nicht ab-
gehen kann. Der Kopf Menzels — an sich
bedeutend genug — hat hier einen Zug des
Repräsentativen erhalten, der ihm im Beben
wie auch auf seinem Selbstbildniss fremd
»Medaille Clara Ziegler«
rud. bosselt — paris.