150 August
Ingrain-Tapete. franz fischer & sohn—münchen.
ermessen, was entstanden wäre, wenn dieser
Geist frei hätte schaffen können. Das Dogma
von den Säulen-Ordnungen hat lange genug
auf uns gelastet. Die übertriebene angelernte
Verehrung vor der Vergangenheit hindert
noch immer das selbständige Urtheil. Wann
werden wir anfangen diese berühmten Kapi-
tale zu hassen und begreifen, dass sie kalt,
nüchtern und langweilig sind. Gewiss, wir
haben jonische Kapitale von entzückender
Ausführung im Einzelnen, aber die Wirkung
des Ganzen ist immer dieselbe, ohne Stärke,
Wärme sei, sagen uns nichts und vermögen
Endell:
uns nicht zu begeistern. Das wird vielen
eine frevelhafte Behauptung scheinen, eine
freche Verhöhnung der einzig wahren Schön-
heit. Und man wird uns das alte Wort
entgegenrufen: »Macht es doch besser!« mit
dem liebenswürdigen Hintergedanken: » natür-
lich könnt ihr das nicht, jedenfalls nicht vor
unserm Richterstuhl!« Nun hat aber das
Besser-Machen-Können mit ästhetischem
Urtheil nicht das mindeste zu thun; eine
schlechte Arbeit wird nicht gut, dadurch,
dass keine bessere existirt und wir bedürfen
rücksichtsloser Klarheit über die Leistungen
Ausgeführt von franz fischer & söhn—München.
Ingrain-Tapete. franz fischer & sohn—münchen.
ermessen, was entstanden wäre, wenn dieser
Geist frei hätte schaffen können. Das Dogma
von den Säulen-Ordnungen hat lange genug
auf uns gelastet. Die übertriebene angelernte
Verehrung vor der Vergangenheit hindert
noch immer das selbständige Urtheil. Wann
werden wir anfangen diese berühmten Kapi-
tale zu hassen und begreifen, dass sie kalt,
nüchtern und langweilig sind. Gewiss, wir
haben jonische Kapitale von entzückender
Ausführung im Einzelnen, aber die Wirkung
des Ganzen ist immer dieselbe, ohne Stärke,
Wärme sei, sagen uns nichts und vermögen
Endell:
uns nicht zu begeistern. Das wird vielen
eine frevelhafte Behauptung scheinen, eine
freche Verhöhnung der einzig wahren Schön-
heit. Und man wird uns das alte Wort
entgegenrufen: »Macht es doch besser!« mit
dem liebenswürdigen Hintergedanken: » natür-
lich könnt ihr das nicht, jedenfalls nicht vor
unserm Richterstuhl!« Nun hat aber das
Besser-Machen-Können mit ästhetischem
Urtheil nicht das mindeste zu thun; eine
schlechte Arbeit wird nicht gut, dadurch,
dass keine bessere existirt und wir bedürfen
rücksichtsloser Klarheit über die Leistungen
Ausgeführt von franz fischer & söhn—München.