Möglichkeit und ZieJe einer neuen Architektur.
Wettbewerb I.: Tapeten-Entwurf.- II. Preis.
AUG. SIZDLI
der Vergangenheit, um die neuen Ziele und
Aufgaben scharf und bestimmt formuliren
zu können. Möglich, vielleicht wahrschein-
lich, dass dieser Generation die glückliche
Verwirklichung unserer Ideen nicht be-
schieden ist. Das kann aber nicht abhalten,
für diese Ideen Propaganda zu machen, sie
zu verbreiten, so dass jedes Talent, das
irgendwo heranwächst, sich wenigstens prin-
zipielle Klarheit verschaffen kann, und nicht
erst mit theorethischen Grübeleien unnütze
Zeit verliert. Wir sind ja nun einmal so
intellektuell und bewusst geworden, dass wir
wissen müssen, worauf es ankommt. Naives
Schaffen ist heute garnicht mehr denkbar.
Und es ist noch sehr zweifelhaft, ob es
das überhaupt jemals gegeben hat. Natür-
lich entsteht Kunst niemals intellektuell,
sondern rein durch die Phantasie, aber die
ästhetische Schulung ist nöthig, damit nicht
thörichte Einwände, kunsthistorische Dogmen
und Vorurtheile den beginnen-
den Künstler irre machen. Wir
brauchen den Intellekt, um die
Phantasie frei sich entwickeln zu
lassen. Darauf geht ja all unser
Bestreben: der Phantasie freie
Bahn, das Ziel klar zeigen und
zu gleicher Zeit Beseitigung aller
Dogmen, freie Formen ohne jede
Tradition, Formen, die aus der
Seele des Einzelnen aufsteigen
und darum seine Formen, seine
Geschöpfe sind.
Natürlich wird es an Miss-
glücktem und Thörichtem nicht
fehlen. Aber individuelle Thor-
heit ist immer besser, als nach-
geahmte Banalität. Wir brauchen
Zeit, uns zu entwickeln; die neue
Bewegung muss breiter werden,
damit der Ansporn für den Ein-
zelnen grösser ist und die Basis
der Erfahrung sich verbreitert.
Denn man braucht Erfahrung,
man muss die Wirkung neuer
Formen erst kennen lernen, erst
am Fertigen sieht man den Ge-
sammt - Eindruck, erst an dem
vollendeten Gebäude kann man
das wirklich Werthvolle erkennen. Darum
darf man auch von der nächsten Zeit keine
grossen und kollossalen Dinge erwarten.
Mit Kleinem muss angefangen werden, dort
muss die Sicherheit in der Beherrschung der
Lobende Erwähnung.
Motto: »Berlin«.
Wettbewerb I.: Tapeten-Entwurf.- II. Preis.
AUG. SIZDLI
der Vergangenheit, um die neuen Ziele und
Aufgaben scharf und bestimmt formuliren
zu können. Möglich, vielleicht wahrschein-
lich, dass dieser Generation die glückliche
Verwirklichung unserer Ideen nicht be-
schieden ist. Das kann aber nicht abhalten,
für diese Ideen Propaganda zu machen, sie
zu verbreiten, so dass jedes Talent, das
irgendwo heranwächst, sich wenigstens prin-
zipielle Klarheit verschaffen kann, und nicht
erst mit theorethischen Grübeleien unnütze
Zeit verliert. Wir sind ja nun einmal so
intellektuell und bewusst geworden, dass wir
wissen müssen, worauf es ankommt. Naives
Schaffen ist heute garnicht mehr denkbar.
Und es ist noch sehr zweifelhaft, ob es
das überhaupt jemals gegeben hat. Natür-
lich entsteht Kunst niemals intellektuell,
sondern rein durch die Phantasie, aber die
ästhetische Schulung ist nöthig, damit nicht
thörichte Einwände, kunsthistorische Dogmen
und Vorurtheile den beginnen-
den Künstler irre machen. Wir
brauchen den Intellekt, um die
Phantasie frei sich entwickeln zu
lassen. Darauf geht ja all unser
Bestreben: der Phantasie freie
Bahn, das Ziel klar zeigen und
zu gleicher Zeit Beseitigung aller
Dogmen, freie Formen ohne jede
Tradition, Formen, die aus der
Seele des Einzelnen aufsteigen
und darum seine Formen, seine
Geschöpfe sind.
Natürlich wird es an Miss-
glücktem und Thörichtem nicht
fehlen. Aber individuelle Thor-
heit ist immer besser, als nach-
geahmte Banalität. Wir brauchen
Zeit, uns zu entwickeln; die neue
Bewegung muss breiter werden,
damit der Ansporn für den Ein-
zelnen grösser ist und die Basis
der Erfahrung sich verbreitert.
Denn man braucht Erfahrung,
man muss die Wirkung neuer
Formen erst kennen lernen, erst
am Fertigen sieht man den Ge-
sammt - Eindruck, erst an dem
vollendeten Gebäude kann man
das wirklich Werthvolle erkennen. Darum
darf man auch von der nächsten Zeit keine
grossen und kollossalen Dinge erwarten.
Mit Kleinem muss angefangen werden, dort
muss die Sicherheit in der Beherrschung der
Lobende Erwähnung.
Motto: »Berlin«.