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Georg Fuchs:
______«fflg'._
Entwurf zu einem Glasgemälde für die St. Simeons-Kirche zu Berlin. melchior lechter.
gewaltig wachsend neu uns zu berauschen:
mit Wolken-Farben- Gebilden überweltlicher
Schönheit.« Freilich: keiner kann besser wie
Liszt diese »Sehnsucht« erwecken, er, der
immer und immer verlangt und ringt, um
nimmer zur lösenden melodischen Bildung
und Form zu gelangen. So bleibt denn
gerade das Beste dem schöpferisch begabten
Hörer zu thun übrig. Er thut es und dankt
dem, der ihm die Sehnsucht danach eingab.
— In einer anderen Hymne (»An Traum
und Nacht«) klagt der Künstler, dass jener
herrliche Lebensinhalt, den ihm die grossen
Meister überlieferten und den er mit Wenigen
theilt und mehrt, im wirklichen Leben untreu
wird, ihn verlässt, sodass er sein glückliches,
schöpferisches Empfinden und Schaffen einen
»Traum« nennen muss: »Berauschte mich
Traum mit heiligen Gebilden: der Schönheit,
der farbenbrennenden Wonne — gemein ist
die Wirklichkeit: im Leben ist das Schöne
beschmutzt, das Erhabene erniedrigt.« Dann
Georg Fuchs:
______«fflg'._
Entwurf zu einem Glasgemälde für die St. Simeons-Kirche zu Berlin. melchior lechter.
gewaltig wachsend neu uns zu berauschen:
mit Wolken-Farben- Gebilden überweltlicher
Schönheit.« Freilich: keiner kann besser wie
Liszt diese »Sehnsucht« erwecken, er, der
immer und immer verlangt und ringt, um
nimmer zur lösenden melodischen Bildung
und Form zu gelangen. So bleibt denn
gerade das Beste dem schöpferisch begabten
Hörer zu thun übrig. Er thut es und dankt
dem, der ihm die Sehnsucht danach eingab.
— In einer anderen Hymne (»An Traum
und Nacht«) klagt der Künstler, dass jener
herrliche Lebensinhalt, den ihm die grossen
Meister überlieferten und den er mit Wenigen
theilt und mehrt, im wirklichen Leben untreu
wird, ihn verlässt, sodass er sein glückliches,
schöpferisches Empfinden und Schaffen einen
»Traum« nennen muss: »Berauschte mich
Traum mit heiligen Gebilden: der Schönheit,
der farbenbrennenden Wonne — gemein ist
die Wirklichkeit: im Leben ist das Schöne
beschmutzt, das Erhabene erniedrigt.« Dann