bildung nach dem Um-
schlage der Gedichtsamm-
lung »Ulais« von Karl
Wolfskehl. Vom Inhalte
dieses Buches Hesse sich
zum Verständnisse der
Umschlags - Zeichnung in
Kürze zusammenfassen,
dass der Dichter von einem
glühend ersehnten und
endlich mit heiliger Be-
geisterung erschauten
Menschheitsideale schmerz-
licher Huldigung darbringt:
Weihrauch, Kerzen und
Blumen, ja die Flamme
des eigenen Herzens. Aber
er kann dieses Bildniss
nicht erlösen, nicht dem
Leben zuführen und so
begehrt er dessen Tod,
bevor es entweiht würde:
»Stirb o stirb vor allem
Erfüllen, Stirb o stirb, dein
Leben lösche Wie der
Fackelbrand im Weine
versprüht.« Fechter
zeichnet sich hier, wie in
all seinen Zierblättern, vor
den meisten, die in Deutsch-
land ähnliches versuchten,
dadurch aus, dass er nicht
als dienender Illustrator
sich damit begnügt den
»interessanten« Inhalt deut-
lich zu machen und so be-
quem zu einer gedanken-
reichen Wirkung zu ge-
langen, sondern dass er
aus den Motiven selbständig
schafft, ganz als bildender
Künstler nur mit Rück-
sicht auf den Zweck ver-
fährt, welcher ist: eine
Fläche schön auszufüllen.
Ihm war selbst der überaus
verfeinerte Stoff, den ihm
der Dichter gab, eben nur
Stoff, rohe Masse, die für
seine Zwecke erneuter
Gestühl für ein Bücherzimmer. MELCHIOR LECH TER.
schlage der Gedichtsamm-
lung »Ulais« von Karl
Wolfskehl. Vom Inhalte
dieses Buches Hesse sich
zum Verständnisse der
Umschlags - Zeichnung in
Kürze zusammenfassen,
dass der Dichter von einem
glühend ersehnten und
endlich mit heiliger Be-
geisterung erschauten
Menschheitsideale schmerz-
licher Huldigung darbringt:
Weihrauch, Kerzen und
Blumen, ja die Flamme
des eigenen Herzens. Aber
er kann dieses Bildniss
nicht erlösen, nicht dem
Leben zuführen und so
begehrt er dessen Tod,
bevor es entweiht würde:
»Stirb o stirb vor allem
Erfüllen, Stirb o stirb, dein
Leben lösche Wie der
Fackelbrand im Weine
versprüht.« Fechter
zeichnet sich hier, wie in
all seinen Zierblättern, vor
den meisten, die in Deutsch-
land ähnliches versuchten,
dadurch aus, dass er nicht
als dienender Illustrator
sich damit begnügt den
»interessanten« Inhalt deut-
lich zu machen und so be-
quem zu einer gedanken-
reichen Wirkung zu ge-
langen, sondern dass er
aus den Motiven selbständig
schafft, ganz als bildender
Künstler nur mit Rück-
sicht auf den Zweck ver-
fährt, welcher ist: eine
Fläche schön auszufüllen.
Ihm war selbst der überaus
verfeinerte Stoff, den ihm
der Dichter gab, eben nur
Stoff, rohe Masse, die für
seine Zwecke erneuter
Gestühl für ein Bücherzimmer. MELCHIOR LECH TER.