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Die Technische Hochschule von 1884 bis 1899.
Aus der Adresse, weiche Mir die Technischen Hochschulen aus Anlais der Berufung
je eines Mitgliedes derselben in das Herrenhaus unterm 24. Juni d. J. gewidmet haben,
ersehe Ich zu Meiner Befriedigung, dafs die Intentionen, welche Mich bei Förderung der
auf den Technischen Hochschulen gepflegten exacten Wissenschaften und Anerkennung des
sich aus der treuen Arbeit der Hochschulen ergebenden Segens für eine gedeihliche Fort-
entwicklung der Deutschen Technik und Industrie geleitet haben, vollem Verständnifs in
Ihren Kreisen begegnen. Ich spreche Ihnen für das Gelöbnifs, auf dem betretenen Wege
unermüdlich fortzuschreiten, Meinen Königlichen Dank aus und werde auch ferner die Be-
strebungen und Erfolge der von Meinem Hochseligen Herrn Grofsvater, weiland Seiner
Majestät dem Kaiser und Könige Wilhelm dem Grofsen ins Leben gerufenen Hochschulen
mit besonderem Interesse verfolgen. Die Adresse habe Ich dem Hohenzollern-Museum zur
dauernden Aufbewahrung überwiesen.
Wilhelmshöhe, den 15. August 1898. gez. Wilhelm R.
An die Rectoren und Senate der Technischen Hochschulen.
Auch die Studentenschaft richtete an Seine Majestät zum Zeichen ehrerbietigen
Dankes eine Adresse.
In jenem Erlafs gipfelten die Zeichen Allerhöchster Huld, mit denen unser
erlauchter Monarch das Ansehen der Technischen Hochschule schon zuvor wiederholt
zu fördern geruht hatte. Am 2. November 1891, dem siebenten Jahrestage der Ein-
weihung des Hochschulgebäudes, war dem jeweiligen Rector als Amtszeichen eine
goldene Kette, 1892 die Zugehörigkeit zur zweiten Rangklasse der Staatsbeamten
und im November 1893 den Mitgliedern der Abthcilungscollegien eine Amtstracht
verliehen worden.
Das Allerhöchste Interesse an den Fortschritten technischer Wissenschaften
brachte der Hochschule aber wiederholt auch die grofse Ehre, Seine Majestät den
Kaiser und König und Seine hohe Gemahlin zu unmittelbarer Theilnahme an
der in ihr stattfindenden Arbeit begrüfsen zu dürfen, indem unser erlauchtes Kaiser-
paar den elektrotechnischen Demonstrationen des Geh. Reg.-Raths Prof. Dr. Slaby,
einmal zugleich auch dem Experimentalvortrag des Prof. Lin de-München über
Verflüssigung der Luft beizuwohnen geruhte. An einem dieser Vorträge, sowie
an Vorführungen des Prof. Dr. Rubens im Physikalischen Institut nahmen auch
die drei ältesten Kaiserlichen Prinzen theil.
Ferner wurde die Versammlung der Institution of Naval Architects, welche am
11. Juni 1896 in der Aula der Technischen Hochschule stattfand, durch die Gegen-
wart ihres hohen Ehrenmitgliedes, Seiner Majestät des Kaisers und Königs, aus-
gezeichnet. —
Dafs die Technische Hochschule an allen national bedeutsamen Ereignissen
und Gedenktagen, die im Leben unseres engeren Vaterlandes und des Deutschen
Reiches während der letzten fünfzehn Jahre zu verzeichnen sind, amtlich in Ge-
meinschaft oder Vertretung Antheil nahm, bedarf kaum erst der Betonung.
Noch kurz nach der Uebersiedlung in das neue Haus ist es ihr vergönnt
gewesen, am 4. Januar 1886 das fünfundzwanzigjährige Regierungsjubiläum weiland
Seiner Majestät Kaiser Wilhelms des Grofsen festlich zu begehen, wobei die
Rede des Rectors Prof. Dr. Dobbert zugleich die Aufstellung der von Prof.
Hundrieser geschaffenen Statue des Monarchen in der Aula der Hochschule
Die Technische Hochschule von 1884 bis 1899.
Aus der Adresse, weiche Mir die Technischen Hochschulen aus Anlais der Berufung
je eines Mitgliedes derselben in das Herrenhaus unterm 24. Juni d. J. gewidmet haben,
ersehe Ich zu Meiner Befriedigung, dafs die Intentionen, welche Mich bei Förderung der
auf den Technischen Hochschulen gepflegten exacten Wissenschaften und Anerkennung des
sich aus der treuen Arbeit der Hochschulen ergebenden Segens für eine gedeihliche Fort-
entwicklung der Deutschen Technik und Industrie geleitet haben, vollem Verständnifs in
Ihren Kreisen begegnen. Ich spreche Ihnen für das Gelöbnifs, auf dem betretenen Wege
unermüdlich fortzuschreiten, Meinen Königlichen Dank aus und werde auch ferner die Be-
strebungen und Erfolge der von Meinem Hochseligen Herrn Grofsvater, weiland Seiner
Majestät dem Kaiser und Könige Wilhelm dem Grofsen ins Leben gerufenen Hochschulen
mit besonderem Interesse verfolgen. Die Adresse habe Ich dem Hohenzollern-Museum zur
dauernden Aufbewahrung überwiesen.
Wilhelmshöhe, den 15. August 1898. gez. Wilhelm R.
An die Rectoren und Senate der Technischen Hochschulen.
Auch die Studentenschaft richtete an Seine Majestät zum Zeichen ehrerbietigen
Dankes eine Adresse.
In jenem Erlafs gipfelten die Zeichen Allerhöchster Huld, mit denen unser
erlauchter Monarch das Ansehen der Technischen Hochschule schon zuvor wiederholt
zu fördern geruht hatte. Am 2. November 1891, dem siebenten Jahrestage der Ein-
weihung des Hochschulgebäudes, war dem jeweiligen Rector als Amtszeichen eine
goldene Kette, 1892 die Zugehörigkeit zur zweiten Rangklasse der Staatsbeamten
und im November 1893 den Mitgliedern der Abthcilungscollegien eine Amtstracht
verliehen worden.
Das Allerhöchste Interesse an den Fortschritten technischer Wissenschaften
brachte der Hochschule aber wiederholt auch die grofse Ehre, Seine Majestät den
Kaiser und König und Seine hohe Gemahlin zu unmittelbarer Theilnahme an
der in ihr stattfindenden Arbeit begrüfsen zu dürfen, indem unser erlauchtes Kaiser-
paar den elektrotechnischen Demonstrationen des Geh. Reg.-Raths Prof. Dr. Slaby,
einmal zugleich auch dem Experimentalvortrag des Prof. Lin de-München über
Verflüssigung der Luft beizuwohnen geruhte. An einem dieser Vorträge, sowie
an Vorführungen des Prof. Dr. Rubens im Physikalischen Institut nahmen auch
die drei ältesten Kaiserlichen Prinzen theil.
Ferner wurde die Versammlung der Institution of Naval Architects, welche am
11. Juni 1896 in der Aula der Technischen Hochschule stattfand, durch die Gegen-
wart ihres hohen Ehrenmitgliedes, Seiner Majestät des Kaisers und Königs, aus-
gezeichnet. —
Dafs die Technische Hochschule an allen national bedeutsamen Ereignissen
und Gedenktagen, die im Leben unseres engeren Vaterlandes und des Deutschen
Reiches während der letzten fünfzehn Jahre zu verzeichnen sind, amtlich in Ge-
meinschaft oder Vertretung Antheil nahm, bedarf kaum erst der Betonung.
Noch kurz nach der Uebersiedlung in das neue Haus ist es ihr vergönnt
gewesen, am 4. Januar 1886 das fünfundzwanzigjährige Regierungsjubiläum weiland
Seiner Majestät Kaiser Wilhelms des Grofsen festlich zu begehen, wobei die
Rede des Rectors Prof. Dr. Dobbert zugleich die Aufstellung der von Prof.
Hundrieser geschaffenen Statue des Monarchen in der Aula der Hochschule