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III. DER UNTERRICHT IN DEN ABTHEILUNGEN
VON 1884 BIS 1899.

^^eit dem Einzug in den Charlottenburger Neubau sind fünfzehn Jahre ver-
^—z Rossen: eine kurze Spanne Zeit, allein sie ergänzt das Vorleben der Technischen
Hochschule zu einer hundertjährigen Geschichte. Und diese letzten anderthalb
Jahrzehnte zeigen in ihrer Verbindung mit dem politischen und socialen Leben
des deutschen Volkes, mit dem gewaltigen Aufschwung der Naturwissenschaften
und der Leistungsfähigkeit der Technik und im Zusammenhang mit den gesteigerten
Aufgaben der deutschen Kunst in der Entwicklung aller im Dasein einer grofsen
staatlichen Hochschule in Frage kommenden Factoren eine weit gröfsere Schnellig-
keit, als die gesamte vorangehende Zeit. In diesen Jahren galt es nicht nur, im
neuen Hause selbst sich einzurichten, sondern zahlreiche zuvor kaum geahnte, noch
jetzt kaum zu übersehende neue Forderungen verschiedenster Art zu erfüllen. Neue
Verhältnisse haben sich gebildet, sowohl nach aufsen hin, wie im inneren Gefüge,
in den einzelnen Fachwissenschaften selbst, wie in ihren Beziehungen zu einander und
zu dem ihnen allen gemeinsamen Boden, im Lehrgang, wie in den an ihm bethei-
ligten Persönlichkeiten. Kraftvolles Leben, nicht ohne Kampf, herrscht in diesem
Heim der technischen Wissenschaften. Bei seiner Begründung scheinbar fast zu grofs,
erweist es sich jetzt allerorten schon als zu eng und mufs durch Umbauten und
neue selbständige Gebäude erweitert werden.
Hunderte von lehrenden, viele Tausende von lernenden Kräften haben an diesen
fünfzehn Jahren der Technischen Hochschule Antheil, und dieser Zeitraum umfafst
das Dasein eines reichen, vielseitigen Organismus, der mit allen Fasern in der
Gegenwart wurzelt, und dem zugleich die gesamte Cultur- und Geistesgeschichte
der Vergangenheit mit ihren wissenschaftlichen und praktischen Erfolgen den Nähr-
boden schuf.
Dieser höchsten Bedeutung des in Frage stehenden Zeitabschnittes auch nur
theilweise gerecht zu werden, ist im Rahmen des folgenden Berichtes von vornherein
 
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