V0tt dem Redner.
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einen Redner besser sey, eine weitläufige Erkentniß,
das ist, von vielen Dingen, oder eine gründliche,
das ist, von einer einzigen Sache, und zwar so, daß
er darin zu Hause gehöre, zu haben: so müssen wir
notwendig behauptet:, daß die erste Art der Erkent-
niß einem Redner nötiger sey. Doch muß er sich be-
mühen, darin so gründlich zu werden, als es ihm
möglich ist. §. 2z.
§. 26.
Die Erkentniß eines Redners ist und bleibt einge-
schränkt.
Alle endliche Dinge haben ihre Schranken, das
ist, nicht den höchsten Grad der Vollkommenheit:
folglich auch die Erkentniß eines Redners. §. 2 z.
Wir fordern also keine Unmöglichkeiten von einem
Redner. Das sey ferne von uns. Wir verlangen
nicht, daß er allwissend sey. Nur soll er auch die
Hände nicht in den Schoos geleget haben. Träge
Gemüter haben keinen Anspruch an dem Ehrentitel
eines Redners.
§. 27.
Ein Redner muß ein Philosoph seyn.
Es ist aber nicht genung, daß ein Redner nur eine
weitläufige Erkentniß oder Gelersamkeit besitze. §.
24. 2 s. Er will andere von den erkanten Wahrhei-
ten überfüren, §. ro. folglich ihnen die wahren Be-
weisgründe davon vorstellen, §. n. 12. also muß
er sie selbst einsehen. Wer eine Wahrheit mit ihren
Beweisgründen einsiehet, der erkennet dieselbe
gründlich. Folglich muß ein Redner auch eine
gründliche Gelersamkeit besitzen. §. 2 z. Er muß
also in allen Stücken ein guter Philosoph seyn.
A 5 Ohne
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einen Redner besser sey, eine weitläufige Erkentniß,
das ist, von vielen Dingen, oder eine gründliche,
das ist, von einer einzigen Sache, und zwar so, daß
er darin zu Hause gehöre, zu haben: so müssen wir
notwendig behauptet:, daß die erste Art der Erkent-
niß einem Redner nötiger sey. Doch muß er sich be-
mühen, darin so gründlich zu werden, als es ihm
möglich ist. §. 2z.
§. 26.
Die Erkentniß eines Redners ist und bleibt einge-
schränkt.
Alle endliche Dinge haben ihre Schranken, das
ist, nicht den höchsten Grad der Vollkommenheit:
folglich auch die Erkentniß eines Redners. §. 2 z.
Wir fordern also keine Unmöglichkeiten von einem
Redner. Das sey ferne von uns. Wir verlangen
nicht, daß er allwissend sey. Nur soll er auch die
Hände nicht in den Schoos geleget haben. Träge
Gemüter haben keinen Anspruch an dem Ehrentitel
eines Redners.
§. 27.
Ein Redner muß ein Philosoph seyn.
Es ist aber nicht genung, daß ein Redner nur eine
weitläufige Erkentniß oder Gelersamkeit besitze. §.
24. 2 s. Er will andere von den erkanten Wahrhei-
ten überfüren, §. ro. folglich ihnen die wahren Be-
weisgründe davon vorstellen, §. n. 12. also muß
er sie selbst einsehen. Wer eine Wahrheit mit ihren
Beweisgründen einsiehet, der erkennet dieselbe
gründlich. Folglich muß ein Redner auch eine
gründliche Gelersamkeit besitzen. §. 2 z. Er muß
also in allen Stücken ein guter Philosoph seyn.
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