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Dommerich, Johann Christoph
Johan Christoph Dommerichs Der Weltweisheit Doktors ... Anweisung zur wahren Beredsamkeit: zum Gebrauch seiner Vorlesungen herausgegeben — Lemgo, 1750 [VD18 12867896]

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https://doi.org/10.11588/diglit.32337#0062
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Zweites Hauprstück

Dinge einzusehen. Da solches zur Ueberredung der
Zuhörer nötig ist: §. z. so muß ein Redner auch ei-
nen guten Witz besitzen.
§» 4^»
Ein Redner muß die Pathologie wissen.
Ein Redner hat es nicht nur mit der Ueberzeugung
und Ueberredung seiner Zuhörer zu khun : sondern
er muß dieselbe auch bewegen. §. io. 4. Folglich
alles dasjenige, was dazu etwas beiträgt, sorgfäl-
tig beobachten. Dahin gehöret, daß er die Nei-
gungen, Begierden, und Gemütsbewegungen der
Zuhörer wol kenne. Dieses aber leret die Psycho-
logie und Pathologie, oder die Lere von den
Gemütsbewegungen: also muß ein Redner dieselbe
verstehen.
§4 42.
Ein Redner muß ein rechtschafner Mann feyn.
Ein Redner hat seine Zuhörer öfters zu erbauen
oder zur Tugend zu bewegen. F. 9- Dieses kan
dadurch gar sehr befördert werden, wen» er selbst ein
tugendhafter Mann ist. Folglich muß ein Redner
auch ein rechtschafner Mann seyn. §. 34. 36.
§. 4Z-
Ein Redner ist zur wolredenheit verbunden.
Endlich so muß ein Redner seine Zuhörer suchen
zu gewinnen- §. 8- io. Dieses aber geschiehst
teils durch einen angenehmen Vortrag, teils durch
angenehme Geberden eines Redners: folglich muß
ein Redner alles das beobachten, was dazu etwas
beiträgt. Eine angenehme Rede ist diejenige,
welche die Zuhörer durch die Erkentniß des schönen
und sinreichen Vortrags vergnügt- Eine lebhafte
Aede,
 
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