i6o Siebenzehmes Hauprstück
Die Aufsäze bestimmen die Schreibart.
Mehrere Aufsätzemachen eine Rede aus: §. gss.
folglich müssen durch dieselbe mit einander verknüpfte
Vorstellungen andern beigebracht werden. Die
Art und Weise aber wie solches geschiehst, wird die
Schreibart genennet. §. zio. Folglich wird .die
Schreibart durch die Beschaffenheit der Aufsäze be-
stirnt. Was wir also von der Schreibart sagen
werden, das gilt auch von den Aufsäzen zusammen-
genommen, und so umgekert.
§- Z57-
N)as eine gute und schlechte Schreibart fey?
Die Schreibart ist entweder gur, oder schlecht.
Wir drucken unsere gute, und vernünftige Gedan-
ken entweder mit wol verbundenen Worten aus, oder
nicht. Es können aber auch die Gedanken an sich
schlecht, und übel zusammenhängend seyn. Folg-
lich giebt es eine gedoppelte Art der schlechten
Schreibart, wenn gute und vernünftige Gedan-
ken mit übel zusammenhängenden Worten vorge-
tragen werden, und wenn man schlechte, und übel-
zusammenhangende Vorstellungen eben so ausdrü-
cket. Die gure Schreibart hingegen druckt gute
und wol verknüpfte Vorstellungen mit eben solchen
Worten aus. Wer stehet demnach nicht, daß es
bei der Schreibart so wol auf die Vorstellungen,
als auf die Wörter ankomme? Von jenen haben
wir hin und wieder schon manches bemerkt, von die-
sen aber haben die beide vorhergehende Hauptstücke
gehandelt-
§,Zs8.
Die Aufsäze bestimmen die Schreibart.
Mehrere Aufsätzemachen eine Rede aus: §. gss.
folglich müssen durch dieselbe mit einander verknüpfte
Vorstellungen andern beigebracht werden. Die
Art und Weise aber wie solches geschiehst, wird die
Schreibart genennet. §. zio. Folglich wird .die
Schreibart durch die Beschaffenheit der Aufsäze be-
stirnt. Was wir also von der Schreibart sagen
werden, das gilt auch von den Aufsäzen zusammen-
genommen, und so umgekert.
§- Z57-
N)as eine gute und schlechte Schreibart fey?
Die Schreibart ist entweder gur, oder schlecht.
Wir drucken unsere gute, und vernünftige Gedan-
ken entweder mit wol verbundenen Worten aus, oder
nicht. Es können aber auch die Gedanken an sich
schlecht, und übel zusammenhängend seyn. Folg-
lich giebt es eine gedoppelte Art der schlechten
Schreibart, wenn gute und vernünftige Gedan-
ken mit übel zusammenhängenden Worten vorge-
tragen werden, und wenn man schlechte, und übel-
zusammenhangende Vorstellungen eben so ausdrü-
cket. Die gure Schreibart hingegen druckt gute
und wol verknüpfte Vorstellungen mit eben solchen
Worten aus. Wer stehet demnach nicht, daß es
bei der Schreibart so wol auf die Vorstellungen,
als auf die Wörter ankomme? Von jenen haben
wir hin und wieder schon manches bemerkt, von die-
sen aber haben die beide vorhergehende Hauptstücke
gehandelt-
§,Zs8.