L82 NelMZehtttes Hauprstück
u. f. so bemühet sie sich dieselbe ihrem Endzweck ge-
mäß vorzutragen § 60. ro. Dieses geschiehet
auf eine gedoppelte Weise: teils durch die Ausrede,
und dis wjrd insbesondere der äusserliche Vor-
trag genennet, teils durch anständige Geberden,
welche die angenehme, und lebhastige Ablegung
der Rede hervvrbringen. Beide Stücke so wol
den Vortrag, als die Ablegung der Rede wollen wir
im gegenwärtigen Hauptstück kürzlich abhandeln,
worauf es bei dem Vortrage einer Rede an-
komme ?
Bei dcm Vortrage einer Rede komt es nur auf
zwei Stücke an, i) auf die Stimme, und 2) auf
die Aussprache. §. 394- Niemand wird läugnen,
daß diese beide Stücke vielen Eindruck in die Ge-
müter der Zuhörer haben, und der Absicht einer
Rede entweder sehr beförderlich, oder sehr hinder-
lich seyn können. §. 10. Folglich darf ein Redner
dieselbe nicht aus der Acht lagen- Er muß eben
so wol darauf denken, wie er seine Rede güt halten,
als wie er sie gut ausarbeiten wolle. Man muß
hierzu durch Regeln geleitet werden. Das Natu-
rel, und eine geschickte Nachamung thun sehr vie-
les, aber nicht alles. Wir wollen demnach in mög-
lichster Kürze hierzu einige Anweisung geben.
§. zy6.
Wie die Stimme eines Redners müsse beschaffen
seyn?
Was die Grimme eines Redners betrist, so
muß
u. f. so bemühet sie sich dieselbe ihrem Endzweck ge-
mäß vorzutragen § 60. ro. Dieses geschiehet
auf eine gedoppelte Weise: teils durch die Ausrede,
und dis wjrd insbesondere der äusserliche Vor-
trag genennet, teils durch anständige Geberden,
welche die angenehme, und lebhastige Ablegung
der Rede hervvrbringen. Beide Stücke so wol
den Vortrag, als die Ablegung der Rede wollen wir
im gegenwärtigen Hauptstück kürzlich abhandeln,
worauf es bei dem Vortrage einer Rede an-
komme ?
Bei dcm Vortrage einer Rede komt es nur auf
zwei Stücke an, i) auf die Stimme, und 2) auf
die Aussprache. §. 394- Niemand wird läugnen,
daß diese beide Stücke vielen Eindruck in die Ge-
müter der Zuhörer haben, und der Absicht einer
Rede entweder sehr beförderlich, oder sehr hinder-
lich seyn können. §. 10. Folglich darf ein Redner
dieselbe nicht aus der Acht lagen- Er muß eben
so wol darauf denken, wie er seine Rede güt halten,
als wie er sie gut ausarbeiten wolle. Man muß
hierzu durch Regeln geleitet werden. Das Natu-
rel, und eine geschickte Nachamung thun sehr vie-
les, aber nicht alles. Wir wollen demnach in mög-
lichster Kürze hierzu einige Anweisung geben.
§. zy6.
Wie die Stimme eines Redners müsse beschaffen
seyn?
Was die Grimme eines Redners betrist, so
muß