Nentershausen
Erläuterungen zu Karte 12 (M 1 :50 000)
Gemeinde Nentershausen
Die Gemeinde Nentershausen mit
den sechs Ortsteilen: Bauhaus, Dens,
Mönchhosbach, Nentershausen, Süß
und Weißenhasel liegt an der nordöst-
lichen Kreisgrenze.
Mönchhosbach, 1385 zum ersten Mal
als „Monichehaspach“ urkundlich er-
wähnt, ist der kleinste Ortsteil der Ge-
meinde. Das Dorf liegt am Maßholder-
bach, in einem schmalen Seitental der
weißen Hasel. Roter Berg und Schlech-
ten Berg schließen den Talgrund nach
Norden ab. Über ihre Kuppen läuft die
Grenze zum Kreis Werra-Meißner.
Mönchhosbach ist zwar politisch ein
Ortsteil der Gemeinde Nentershausen,
doch kirchlich gehört es zum Kirchspiel
Solz (Gemeinde Bebra), telefonisch
zum Ortsnetz Sontra (Kreis Werra-
Meißner) und postalisch zur Stadt
Bebra. Mönchhosbach ist ein Dorf
mit überwiegend landwirtschaftlicher
Struktur geblieben. Es hatte seit jeher
nur große Höfe, von denen sich ein
schönes Beispiel aus dem 17.Jh. im
Ortskern findet.
Südlich von Mönchhosbach und eben-
falls am Maßholderbach liegt der Orts-
teil Dens, der sich als „Tense“ 1195 zum
ersten Mal in Urkunden findet. Be-
rühmt ist sein See inmitten des Ortes,
der Denser See, auch der Rote See ge-
nannt. Um ihn ranken sich einige Sa-
gen. Bestimmte Algen färbten das Was-
ser zu Zeiten rot, zuweilen auch grün.
Doch nach der Anlage des Reichenberg-
schachtes (1937) trocknete der See aus,
zwar sammelte sich nach der Stillegung
des Bergbaus (1956) wieder Wasser, al-
lerdings ohne die sagenumwobenen
Färbungen zu zeigen.
Die Kupferstraße, die das Gemeindege-
biet von Nord nach Südosten durch-
läuft, wurde vor dem Zweiten Weltkrieg
als Verbindung von Sontra nach Ger-
stungen gebaut. Ihr Name rührt vom
Kupferschiefer her, der bergmännisch
im Richelsdorfer Schiefergebirge abge-
baut wurde. Aufgereiht an dieser Straße
liegen: Weißenhasel, Nentershausen,
Bauhaus und Süß.Nentershausen, heu-
tiger Sitz der Gemeindeverwaltung, ist
unter ihnen ohne Zweifel der an heraus-
ragenden historischen Bauten reichste
Ort. Er ist deshalb als denkmalpflegeri-
scher Interessenbereich gekennzeich-
net. Die südöstlich des Ortes gelegene
Burg Tannenberg, vor 1349 erbaut, ent-
faltet als malerische Baugruppe auf
einer Bergnase eine eindrucksvolle
Fernwirkung.
Bauhaus ist der am höchsten gelegene
Ort des Altkreises Rotenburg. „Buwes“
wurde zwar 1337 als im Besitz derervon
Trott erwähnt, lag dann aber über 400
Jahre wüst. Die Gemeinde Bauhaus
wurde erst 1928 aus den Ortsteilen Bau-
haus undTriesch sowie dem Gutsbezirk
Trottenwald mit den Gütern Bellers
und Gunkelrode neu gegründet. Diese
Neubelebung beruhte auf einem Auf-
schwung des Bergbaus im 18. und 19. Jh.
und in der ersten Hälfte des 20. Jh. nicht
auf der wirtschaftlichen Kraft der beak-
kerten Flur. Bauhaus ist eine Arbeiter-
wohnsitz-Gemeinde.
Süß, seit 744 urkundlich faßbar, kam
erst 1733 nach langen Streitigkeiten mit
Thüringen durch Austausch an Hessen.
Der Ort liegt am Fuß der Hohen Süß,
des markantesten Höhenzuges im Ri-
chelsdorfer Gebirge. Vom Mittelalter
bis ins 20. Jh. hinein wurde hierBergbau
betrieben: Kupferschiefer, Kobalt, Nik-
kei und Schwerspat wurden abgebaut.
Erst im 18.Jh. (1739) zur Zeit der Hoch-
blüte des Kupferschiefer-Abbaus er-
hielten Süß und Nentershausen das
Recht, je zwei Jahrmärkte abzuhalten,
die die Wirtschaft zusätzlich belebten.
Diese Blüte spiegelt sich auch in der er-
haltenen Bausubstanz wider.
562
Nentershausen
563
Erläuterungen zu Karte 12 (M 1 :50 000)
Gemeinde Nentershausen
Die Gemeinde Nentershausen mit
den sechs Ortsteilen: Bauhaus, Dens,
Mönchhosbach, Nentershausen, Süß
und Weißenhasel liegt an der nordöst-
lichen Kreisgrenze.
Mönchhosbach, 1385 zum ersten Mal
als „Monichehaspach“ urkundlich er-
wähnt, ist der kleinste Ortsteil der Ge-
meinde. Das Dorf liegt am Maßholder-
bach, in einem schmalen Seitental der
weißen Hasel. Roter Berg und Schlech-
ten Berg schließen den Talgrund nach
Norden ab. Über ihre Kuppen läuft die
Grenze zum Kreis Werra-Meißner.
Mönchhosbach ist zwar politisch ein
Ortsteil der Gemeinde Nentershausen,
doch kirchlich gehört es zum Kirchspiel
Solz (Gemeinde Bebra), telefonisch
zum Ortsnetz Sontra (Kreis Werra-
Meißner) und postalisch zur Stadt
Bebra. Mönchhosbach ist ein Dorf
mit überwiegend landwirtschaftlicher
Struktur geblieben. Es hatte seit jeher
nur große Höfe, von denen sich ein
schönes Beispiel aus dem 17.Jh. im
Ortskern findet.
Südlich von Mönchhosbach und eben-
falls am Maßholderbach liegt der Orts-
teil Dens, der sich als „Tense“ 1195 zum
ersten Mal in Urkunden findet. Be-
rühmt ist sein See inmitten des Ortes,
der Denser See, auch der Rote See ge-
nannt. Um ihn ranken sich einige Sa-
gen. Bestimmte Algen färbten das Was-
ser zu Zeiten rot, zuweilen auch grün.
Doch nach der Anlage des Reichenberg-
schachtes (1937) trocknete der See aus,
zwar sammelte sich nach der Stillegung
des Bergbaus (1956) wieder Wasser, al-
lerdings ohne die sagenumwobenen
Färbungen zu zeigen.
Die Kupferstraße, die das Gemeindege-
biet von Nord nach Südosten durch-
läuft, wurde vor dem Zweiten Weltkrieg
als Verbindung von Sontra nach Ger-
stungen gebaut. Ihr Name rührt vom
Kupferschiefer her, der bergmännisch
im Richelsdorfer Schiefergebirge abge-
baut wurde. Aufgereiht an dieser Straße
liegen: Weißenhasel, Nentershausen,
Bauhaus und Süß.Nentershausen, heu-
tiger Sitz der Gemeindeverwaltung, ist
unter ihnen ohne Zweifel der an heraus-
ragenden historischen Bauten reichste
Ort. Er ist deshalb als denkmalpflegeri-
scher Interessenbereich gekennzeich-
net. Die südöstlich des Ortes gelegene
Burg Tannenberg, vor 1349 erbaut, ent-
faltet als malerische Baugruppe auf
einer Bergnase eine eindrucksvolle
Fernwirkung.
Bauhaus ist der am höchsten gelegene
Ort des Altkreises Rotenburg. „Buwes“
wurde zwar 1337 als im Besitz derervon
Trott erwähnt, lag dann aber über 400
Jahre wüst. Die Gemeinde Bauhaus
wurde erst 1928 aus den Ortsteilen Bau-
haus undTriesch sowie dem Gutsbezirk
Trottenwald mit den Gütern Bellers
und Gunkelrode neu gegründet. Diese
Neubelebung beruhte auf einem Auf-
schwung des Bergbaus im 18. und 19. Jh.
und in der ersten Hälfte des 20. Jh. nicht
auf der wirtschaftlichen Kraft der beak-
kerten Flur. Bauhaus ist eine Arbeiter-
wohnsitz-Gemeinde.
Süß, seit 744 urkundlich faßbar, kam
erst 1733 nach langen Streitigkeiten mit
Thüringen durch Austausch an Hessen.
Der Ort liegt am Fuß der Hohen Süß,
des markantesten Höhenzuges im Ri-
chelsdorfer Gebirge. Vom Mittelalter
bis ins 20. Jh. hinein wurde hierBergbau
betrieben: Kupferschiefer, Kobalt, Nik-
kei und Schwerspat wurden abgebaut.
Erst im 18.Jh. (1739) zur Zeit der Hoch-
blüte des Kupferschiefer-Abbaus er-
hielten Süß und Nentershausen das
Recht, je zwei Jahrmärkte abzuhalten,
die die Wirtschaft zusätzlich belebten.
Diese Blüte spiegelt sich auch in der er-
haltenen Bausubstanz wider.
562
Nentershausen
563