Schenklengsfeld
Erläuterungen zu Karte 18 (M 1 :50 000)
Gemeinde Schenklengsfeld
Im Südosten des Kreisgebietes liegt die
Gemeinde Schenklengsfeld, die mit ih-
ren insgesamt 14 Ortsteilen zu den zah-
lenmäßig großen Gemeinden des Krei-
ses Hersfeld-Rotenburg gehört. Ihre
südliche Gemarkungsgrenze ist zu-
gleich Kreisgrenze des Landkreises Ful-
da. Der zu den nördlichen Ausläufern
der Vorderrhön zählende Landecker
Berg, der zu 505,7 m Höhe aufsteigt, bil-
det außer einer natürlichen östlichen
Grenze zur Nachbargemeinde Hohen-
roda auch eine Wasserscheide zwischen
Fulda und Werra. Auf seiner südwest-
lichsten Bergnase steht die Ruine der
Burg Landeck. Sie wurde von der Hers-
felder Abtei zur territorialen Sicherung
ihrer Güter errichtet und wohl den Her-
ren von Lengsfeld zu Lehen gegeben.
Ab 1367 ging das Lehen an die Herren
von Buchenau bis zum Jahr 1557, als die
Burg unter Landgraf Philipp in hessi-
schen Besitz kam.
Zwar ist Burg Landeck nur als Ruine er-
halten, zwar sind die Herren von Lengs-
feld längst ausgestorben, doch sind
Burg und Adelsgeschlecht für die heuti-
ge Gemeinde noch immer wichtigste hi-
storische Bezugspunkte:
Dem sich um die Burg bildenden Lan-
decker Amt, eines der bedeutendsten
Ämter im Altkreis Hersfeld, unterstan-
den eine große Anzahl von Dörfern,
Höfen und Mühlen. Und obwohl hier
mehrere Adelsfamilien begütert waren,
gelang es doch keiner, sich aufgrund ih-
res Besitzes die Hoheitsrechte anzueig-
nen. Hohe und niedere Gerichtsbarkeit
wurden nach 1557 von dem jeweils ein-
gesetzten landgräflichen Beamten aus-
geübt.
Der Ortsname der adligen Herren von
Lengsfeld taucht bereits um 800 als
„Lengesfeld in Thuringia“ urkundlich
auf. Und über Jahrhunderte hinweg
hieß der Ort auch nur Lengsfeld. Erst
als den Herren von Lengsfeld das im-
mer nur an Adlige vergebene, durchaus
verantwortungsvolle Amt des Mund-
schenks, des Schenken der Hersfelder
Äbte, erblich verliehen wurde, gaben sie
ihrem Heimatort die genauere Bezeich-
nung Schenklengsfeld, die 1378 zum er-
sten Mal auch schriftlich festgehalten
wurde.
Schenklengsfeld, Sitz der Gemeinde-
verwaltung, ist namengebender Ort der
seit 1972 bestehenden Gemeinde. Er ist
ihr größter und bedeutendster Ort. Zu
seinem reichen Denkmälerbestand
kommen noch als Besonderheiten die
mächtige, wohl älteste Linde des Krei-
ses und der historische Teil des christli-
chen Friedhofes hinzu, auf dem eine
Fülle volkskundlich interessanter Grab-
steine des 17. bis 19.Jh. stehen. Derjüdi-
sche Friedhof außerhalb der Ortslage
bildet seit Zerstörung der 1883 erbauten
Synagoge im November 1938 heute das
einzige erhaltene Zeugnis von den einst
in Schenklengsfeld ansässigen jüdi-
schen Deutschen.
Den Mittelpunkt der Gemeinde nimmt
Schenklengsfeld mit den beiden sehr
nah gelegenen Ortsteilen Konrode (im
Westen) und Oberlengsfeld (im Osten)
ein. Um diese Mitte gruppieren sich ra-
dial die übrigen Ortsteile: Hilmes,
Wehrshausen, Unterweisenborn, Lan-
dershausen, Erdmannrode, Wippers-
hain, Wüstfeld, Dinkelrode und im
Solztal gelegen noch drei Orte: Lam-
pertsfeld, Schenksolz und Malkomes.
Für die Geographie der Gemeinde ist
auch die Solz wichtig, die bei Unterwei-
senborn im Süden das Gemeindegebiet
betritt, in nördliche Richtung fließt,
durch Schenklengsfeld hindurch, an
Lampertsfeld, Schenksolz und Malko-
mes vorbei und in westlicher Richtung
hinter dem sich hier verengenden lang-
gezogenen Tal das Gemeindegebiet ver-
läßt. Der Wasserreichtum der Solz ließ
viele Mühlen entstehen: 1717 waren es
acht auf dem heutigen Territorium der
Gemeinde Schenklengsfeld.
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Schenklengsfeld
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Erläuterungen zu Karte 18 (M 1 :50 000)
Gemeinde Schenklengsfeld
Im Südosten des Kreisgebietes liegt die
Gemeinde Schenklengsfeld, die mit ih-
ren insgesamt 14 Ortsteilen zu den zah-
lenmäßig großen Gemeinden des Krei-
ses Hersfeld-Rotenburg gehört. Ihre
südliche Gemarkungsgrenze ist zu-
gleich Kreisgrenze des Landkreises Ful-
da. Der zu den nördlichen Ausläufern
der Vorderrhön zählende Landecker
Berg, der zu 505,7 m Höhe aufsteigt, bil-
det außer einer natürlichen östlichen
Grenze zur Nachbargemeinde Hohen-
roda auch eine Wasserscheide zwischen
Fulda und Werra. Auf seiner südwest-
lichsten Bergnase steht die Ruine der
Burg Landeck. Sie wurde von der Hers-
felder Abtei zur territorialen Sicherung
ihrer Güter errichtet und wohl den Her-
ren von Lengsfeld zu Lehen gegeben.
Ab 1367 ging das Lehen an die Herren
von Buchenau bis zum Jahr 1557, als die
Burg unter Landgraf Philipp in hessi-
schen Besitz kam.
Zwar ist Burg Landeck nur als Ruine er-
halten, zwar sind die Herren von Lengs-
feld längst ausgestorben, doch sind
Burg und Adelsgeschlecht für die heuti-
ge Gemeinde noch immer wichtigste hi-
storische Bezugspunkte:
Dem sich um die Burg bildenden Lan-
decker Amt, eines der bedeutendsten
Ämter im Altkreis Hersfeld, unterstan-
den eine große Anzahl von Dörfern,
Höfen und Mühlen. Und obwohl hier
mehrere Adelsfamilien begütert waren,
gelang es doch keiner, sich aufgrund ih-
res Besitzes die Hoheitsrechte anzueig-
nen. Hohe und niedere Gerichtsbarkeit
wurden nach 1557 von dem jeweils ein-
gesetzten landgräflichen Beamten aus-
geübt.
Der Ortsname der adligen Herren von
Lengsfeld taucht bereits um 800 als
„Lengesfeld in Thuringia“ urkundlich
auf. Und über Jahrhunderte hinweg
hieß der Ort auch nur Lengsfeld. Erst
als den Herren von Lengsfeld das im-
mer nur an Adlige vergebene, durchaus
verantwortungsvolle Amt des Mund-
schenks, des Schenken der Hersfelder
Äbte, erblich verliehen wurde, gaben sie
ihrem Heimatort die genauere Bezeich-
nung Schenklengsfeld, die 1378 zum er-
sten Mal auch schriftlich festgehalten
wurde.
Schenklengsfeld, Sitz der Gemeinde-
verwaltung, ist namengebender Ort der
seit 1972 bestehenden Gemeinde. Er ist
ihr größter und bedeutendster Ort. Zu
seinem reichen Denkmälerbestand
kommen noch als Besonderheiten die
mächtige, wohl älteste Linde des Krei-
ses und der historische Teil des christli-
chen Friedhofes hinzu, auf dem eine
Fülle volkskundlich interessanter Grab-
steine des 17. bis 19.Jh. stehen. Derjüdi-
sche Friedhof außerhalb der Ortslage
bildet seit Zerstörung der 1883 erbauten
Synagoge im November 1938 heute das
einzige erhaltene Zeugnis von den einst
in Schenklengsfeld ansässigen jüdi-
schen Deutschen.
Den Mittelpunkt der Gemeinde nimmt
Schenklengsfeld mit den beiden sehr
nah gelegenen Ortsteilen Konrode (im
Westen) und Oberlengsfeld (im Osten)
ein. Um diese Mitte gruppieren sich ra-
dial die übrigen Ortsteile: Hilmes,
Wehrshausen, Unterweisenborn, Lan-
dershausen, Erdmannrode, Wippers-
hain, Wüstfeld, Dinkelrode und im
Solztal gelegen noch drei Orte: Lam-
pertsfeld, Schenksolz und Malkomes.
Für die Geographie der Gemeinde ist
auch die Solz wichtig, die bei Unterwei-
senborn im Süden das Gemeindegebiet
betritt, in nördliche Richtung fließt,
durch Schenklengsfeld hindurch, an
Lampertsfeld, Schenksolz und Malko-
mes vorbei und in westlicher Richtung
hinter dem sich hier verengenden lang-
gezogenen Tal das Gemeindegebiet ver-
läßt. Der Wasserreichtum der Solz ließ
viele Mühlen entstehen: 1717 waren es
acht auf dem heutigen Territorium der
Gemeinde Schenklengsfeld.
898
Schenklengsfeld
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